Kapitel 3

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„Ich möchte euch gerne jemanden vorstellen", sagte Kretzsche, als wir den Raum betraten. Ich sah in die Gesichter von Betreuer Bernd Wagner, Co-Trainer Maximilian Rinderle und vier weiteren Männern, die mir allerdings nicht bekannt vorkamen.
„Das ist Malia, sie verstärkt die Geschäftsführung und wird sich in Zukunft mit um die Finanzierung der Vereins kümmern", stelle er mich vor.
„Hallo, ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit", begrüßte ich die Runde.
„Ja dann, herzlich willkommen!", begrüßte mich Bernd als Erstes. Wer genau die vier anderen Männer neben ihm und Rinderle waren konnte ich nicht sagen. Vielleicht halfen sie nur bei den Vorbereitungen? Ihre Namen waren Lars, Benedict, Oskar und Michael. Mehr erfuhr ich erstmal nicht, es gab noch viel zu tun. Von einfachen Aufgaben wie der Befüllung der Kühlschränke bis zum Aufbau des Physio-Raums. Ich stecke überall mal die Nase rein und versuchte mit den Verantwortlichen ein Gespräch aufzubauen. Mein Arbeitstag endete schließlich auch im Trainingszentrum. Ich wartete vor der Tür auf Kretzsche, der mich wieder zurück zur Geschäftsstelle fahren wollte.
„Und? Wie war der erste Tag?", fragte Paul, der mit mir gemeinsam zur Tür hinausging.
„Gut, schätze ich. Ich bin gespannt auf morgen."
„Jetzt ist erstmal Feierabend. Hast du noch was geplant? Oder lässt du den Tag gemütlich ausklingen?"
„Ich muss noch ein paar Möbel aufbauen."
„Wie, etwa alleine?!", fragte Paul.
„Klar, selbst ist die Frau", lächelte ich.
„Ach Quatsch, ich helfe dir!"
„Das kann ich nicht annehmen! Außerdem, dein Fuß"
„Passt dir 20 Uhr?"
„Äh", stotterte ich.
„Wo wohnst du?", fragte er weiter. Nicht sicher, ob ich ihn tatsächlich helfen lassen konnte, gab ich ihm meine Adresse. Zugegeben, ein bisschen erleichtert war ich schon, die Möbel nicht alleine aufbauen zu müssen.

Und um kurz vor acht in meiner Wohnung kam dann auch noch die Nervosität dazu. Hatten wir überhaupt Gesprächsstoff für die Zeit? Ich nahm mir vor, die stillen Momente mit Fragen über seine Karriere zu füllen. Das sollte klappen. Punkt acht Uhr klingelte es. Das muss er sein. Ich öffnete die Tür.
„Hi, ich hab Verstärkung dabei!", begrüßte Paul mich und ging direkt durch ins Wohnzimmer. Im Schlepptau hatte er Hans Lindberg, Lasse Andersson und Mathias Gidsel. Hans begrüßte mich als erster, gefolgt von Lasse und Mathias. Sie alle folgten Paul ins Wohnzimmer. Paul hatte bereits die Aufbauableitung des Schranks in der Hand.
„Wir waren gerade bei Jerry und haben ihm bei seiner Wohnung geholfen, jetzt sind wir geübt", erzählte Hans und griff ebenfalls nach der Aufbauanleitung.
Neben dem Schrank fehlte noch der Couchtisch und mehrere Regale an der Wand.
„Wir können machen die", begann Mathias und zeigte auf die Regale, „was ist das auf deutsch?"
„Regal", antwortete Lasse.
„Ja. Wir können die an die Wand machen", beschloss er, griff nach der Wasserwaage und einem Stift und nahm sich die Leiter. Lasse schraubte derweil mit mir das Regal zusammen - naja also, er schraubte, ich hielt fest.
„So, du bist neu bei den Füchsen?", fragte er.
„Ja, heute war mein erster Tag. Wir waren im Trainingszentrum, um für euch morgen alles vorzubereiten."
„Machen wir morgen direkt Training?!", fragte er in die Runde.
„Ich glaube morgen ist erstmal Teambuilding", antwortete ich.
„Gut...Jerry kommt gleich noch mit Bier", antwortete Lasse.
„Das gibt Ärger!", lachte Hans.
„Egal!", antwortete Lasse.
Ich lachte und schüttelte den Kopf. Eine letzte Schraube drehte Lasse ins Regal, dann waren wir mit dem ersten von drei fertig.
„Gutes Team", sagte er und hielt mir die Hand hin zum Einklatschen. Dann standen wir vom Boden auf und er gab das Regal an Mathias auf der Leiter. Ich drehte mich kurz zu Hans und Paul, die mit dem Schrank gut voran kamen.
„Dette er helt forkert!", sagte Lasse zu Mathias.
„Slet ikke sandt! Das ist nicht schief!", widersprach Mathias.
„Malia? Mach mal so", sagte Lasse und neigte seinen Kopf zur Seite. Also tat ich es auch. Er legte den Finger unter mein Kinn und drückte es leicht nach oben, sodass ich Richtung Mathias sah.
„So, jetzt ist's gerade!", sagte er, während er und ich mit geneigten Köpfen Mathias' Werk betrachteten.
„Gemein!", beschwerte Mathias sich, bevor wir alle in Gelächter ausbrachen. Mathias kam von der Leiter und nahm etwas Abstand zur Wand.
„Ja ok, von hier unten, es ist schief", gestand er.
„Du hast ja noch zwei zum Üben!", sagte Paul.
„Jaja!", Mathias verdrehte lachend die Augen, „wir tauschen!" Er drückte Lasse die Wasserwaage in die Hand und setzte sich dann auf den Boden.
„Er kann das sicher nicht besser!", flüsterte er mir zu und brachte mich zum Lächeln.

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Hallo Ihr Lieben, hier das nächste Kapitel😊 Ich würde mich freuen von euch zu hören!😊

Traum und Wirklichkeit (Mathias Gidsel | Füchse Berlin FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt