Die Kollegen schienen alle sehr nett zu sein. Bob führte mich rum, erzählte hier und da ein paar kleine Anekdoten und lockerte die Stimmung mehr und mehr auf. Hier könnte ich mich wohlfühlen, soviel war sicher.
„Ahhhh ein neues Gesicht!", rief plötzlich eine männliche Stimme hinter uns. Stefan Kretzschmar. Er war bereits beim Vorstellungsgespräch dabei gewesen. Bob musste damals kurzfristig absagen.
„Hallo!", begrüßte ich ihn und gab ihm die Hand.
„Ihr habt euch ja schon kennengelernt", sagte Bob sofort.
„Kretzsche, hi", stellte er sich trotzdem nochmal vor.„Malia", lächelte ich.
„Hat Bob dich schon rumgeführt?"
„Wir sind gerade dabei", antwortete Bob.
„Dann will ich euch gar nicht weiter aufhalten! Ich fahre gleich nochmal zum Trainingszentrum und mache da alles fit für morgen, falls du mitkommen möchtest...", schlug Kretzsche vor.
„Ähm, ich weiß nicht, wie der Plan ist...", druckste ich rum und sah Bob an.
„Ich wollte ihr eigentlich die Halle zeigen, aber nimm sie gerne mit. Bis zum ersten Heimspiel ist ja noch was hin, wir fahren ein anderes Mal", stimmte er zu.
„Dann lernst du schonmal die Verantwortlichen der ersten Mannschaft kennen", erklärte Kretzsche.
„Geh nur, viel Spaß!", nickte Bob und verabschiedete sich. Ich folgte Kretzsche nach draußen.
„Was meinst du eigentlich mit ‚alles fit machen für morgen?'", fragte ich, als wir in sein Auto stiegen.
„Trainingsbeginn der ersten Mannschaft. Wir starten immer mit Teambuilding und lockeren Trainings bis hin zum Laktattest und einigen Vorbereitungsspielen. Wir schauen, dass genügend Getränke da sind, die Seminarräume hergerichtet sind, die Trainingsobjekte vorliegen und meistens muss der Rest noch schnell besorgt werden."
„Und das machst du als Sportvorstand?"
„Nein, das machen hauptsächlich die Betreuer. Ich sehe nach dem Rechten. Und wie gesagt: Meistens fehlt noch was!", lachte er.Das Trainingszentrum war gar nicht so unscheinbar wie ich dachte. Überall wehten Fahnen mit dem Logo der Füchse, neben dem Eingang hing ein riesiger Banner mit der Aufschrift „Füchse Town", so nannte der Verein das Sportzentrum.
„Komm, ich zeige dir zuerst die Halle, dann die umliegenden Besprechungsräume", schlug Kretzsche vor. Durch eine leere Kabine hindurch standen wir dann auf dem Trainingsfeld der Füchse.
„Willkommen in den Heiligen Hallen!", grinste er.
„Top Bedingungen, das muss man schon sagen!", antwortete ich und sah mich etwas um. Sofort fielen mir die Fahnen an der Decke auf. Ich stellte mich in die Mitte der Halle und las vor mich hin.„DHB-Pokalsieger 2014, Super-Cup Sieger 2015, Vereinsweltmeister 2013..."
„Die letzte deutsche Meisterschaft ist schon viel zu lange her!", sagte plötzlich eine männliche Stimme und stellte sich neben mich. Ebenso wie ich sah er nach oben. Ich erschrak kurz ein wenig und drehte meinen Kopf zu ihm. Es war Paul Drux, der Kapitän der Füchse.„Aber...", ich runzelte die Stirn, „die Füchse waren doch noch nie"
„Shhhh, das hört der Chef nicht so gerne!", unterbrach Paul mich und lachte, „ich bin Paul, freut mich dich kennenzulernen."
„Malia. Hi." Es freute mich, dass er auf mich zukam und es nicht umgekehrt war. So viel es mir leichter. Und ehrlich gesagt: ein bisschen nervös war ich schon, schließlich war er nicht einfach nur irgendwer, auch wenn ich versuchte ihn so zu behandeln. Irgendwie waren wir ja jetzt schließlich Kollegen. Wenn man es ganz auf die Spitze treiben wollte könnte man sagen ich stand nun über ihm. Aber nein, das wäre zu viel.
„Du bist also unsere neue Bob Hanning 2.0?"
„Oh, nein. Ich werde einfach nur versuchen mich bestmöglich einzubringen!"
„Also falsche Bescheidenheit hat unseren kleinen Napoleon zumindest noch nie weit gebracht!", verglich er, „du machst das schon!"
„Danke."
„Dein erster Tag heute?"
„Ja, ich bin gerade erst nach Berlin gezogen."
„Und? Wie ist es so?"
„Groß...voll...laut..."
Paul lachte und nickte zustimmend.
„Kommst du vom Land?"
„Aus einem kleinen Dorf in der Nähe von Köln..."
„Du wirst dich schnell dran gewöhnen. Und wenn du Fragen hast, frag einfach."
„Das ist nett, danke! Wie geht's dir eigentlich? Was macht dein Fuß?" Paul hatte sich bei einem Länderspiel im April einen Achillessehnenriss zugezogen und fiel seitdem aus.
„Deutlich besser, die OP im Mai ist gut verlaufen und die Reha läuft gut."
„Und was denkst du, wann kannst du wieder mitspielen?"
„Schwer zu sagen...ich hoffe dieses Jahr noch..."
„So lange dauert das?! Wow! Das tut mir Leid..."
„Schon okay, ich bin nur froh, dass die Prognose gut ist. Aber ansonsten nervt es schon, das stimmt."
„Ich drücke auf jeden Fall fest die Daumen!"
„Danke."
„Malia, Paul? Kommt ihr?", rief Kretzsche uns zu.
„Da gibt's wohl noch ein paar Leute, die dich kennenlernen wollen!", schlussfolgerte Paul und wir gingen mit Kretzsche dann die Treppen hoch zu den Besprechungsräumen.————
Ihr Lieben, ich hoffe es geht euch gut😊 Wer ist euer Lieblingsspieler von den Füchsen? Und wie hat euch bisher Malias erster Tag gefallen? Schreibt es mir gerne!😊
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Traum und Wirklichkeit (Mathias Gidsel | Füchse Berlin FF)
FanfictionMalia ist die Neue im Orgateam rund um die Füchse Berlin. Als rechte Hand von Bob Hanning soll sie nach und nach für Entlastung sorgen und die Finanzierung und Beliebtheit des Vereins vorantreiben. Schnell knüpft sie enge Kontakte mit den Spielern d...