„Ein Sterbenswörtchen zu irgendwem und du bist tot! Bring deine Freundinnen zum Schweigen!", raunte er und griff in seine Hosentasche. Ein Taschenmesser kam zum Vorschein. Ich wisch zurück. Er lachte nur.
„Ich denke, das war deutlich genug. Du"
„Malia?!", hörte ich Mathias rufen.
„Du bist still!", zischte Christopher und hielt mir die Hand auf den Mund. Er stellte sich hinter mich und schubste mich dann um die Ecke herum.
„Hey, da bist du ja!", lächelte Mathias. Ich drehte mich um. Chris war verschwunden. Als wäre er nie da gewesen. Aber wohin? So schnell? Er war sicher noch hier irgendwo... Ich versuchte meine Atmung zu kontrollieren. Aber natürlich merkte Mathias, dass etwas nicht stimmte.
„Was ist los?", fragte er und griff in meine Haare. Ich legte meine Hand auf seine Brust und drückte ihn weg von mir. Nicht hier. Nicht vor ihm. Nicht auszudenken, was Chris tun würde, wenn er von Mathias und mir erfährt.
„Alles gut, lass uns zu den anderen gehen!", lächelte ich und ließ ihn kurz stehen.
„Kommst du?", fragte ich in der Tür.
„Ja...", sagte er verwirrt. Nachdem ich die Tür abgeschlossen hatte, schlang ich meine Arme um seinen Oberkörper.
„Was sollte das gerade?!", fragte er mich und drückte mich etwas weg von sich, „du wolltest nicht, dass jemand von mein Mannschaft sieht, oder?"
„Nein! Nein, wirklich nicht!"
Mathias sah mich schief an und runzelte die Stirn.
„Mathias, glaub mir! Ich verstecke uns nicht vor deiner Mannschaft!"
„Dann was war da draußen?!"
„Chris ist hier...", murmelte ich.
„Was?!", rief er und ließ mich stehen. Er lief durch die Tür nach draußen und schaute sich erneut um.
„Mathias! Mathias, nein!", rief ich ihm nach. Ich hatte Angst. Angst um mich aber auch Angst um ihn. Nach kurzer Zeit kam er wieder zur Tür hinein. Sobald er sie geschlossen hatte, drehte ich den Schlüssel zweimal im Schloss herum und stellte mich dann mit dem Rücken davor, als würde ich sie zuhalten wollen.
„Er darf nicht wissen, dass du was weißt!"
„Was hat passiert? Was hat er gesagt?"
„Nadine hat sich mit ihm angelegt und er hat rausgefunden, dass sie was weiß...und jetzt ist er hier...er hat gesagt er bringt mich um, wenn Nadine oder ich jemandem davon erzählt..."
„Okay, das reicht. Wir gehen zu Polizei!", sagte er und griff mein Handgelenk.
„Nein!", widersprach ich und riss mich los, „bis auf die Drohung hat er mir nichts getan! Sie können ihn nicht einsperren und er wird...ich weiß nicht, was er tun wird, aber...er wird einfach weitermachen...wenn er weiß, dass ich bei der Polizei war..."
„Er hat nicht nur gedroht, du kannst sagen, was er hat früher gemacht mit dir!"
„Das ist verjährt."
„Das ist was?", fragte er und runzelte die Stirn.
„Die Verjährungsfrist für Erpressung beträgt fünf Jahre. Ich hab's gegooglet."
„Was? Was soll das heißen? Verjährung?"
„Er kann für das was war nichtmehr bestraft werden."
„Wieso nicht?"
„Mathias, hörst du nicht zu?! Es ist verjährt! Aus! Vorbei! Nie geschehen, okay?!", ich ging an ihm vorbei. Er hielt mich wieder am Arm fest.
„Das ist ein blöde deutsche Regel!", stellte er fest, „so was will er dann von dir? Wenn er kein Angst haben muss in Gefängnis zu kommen?"
„Vielleicht weiß er das nicht...", antwortete ich, „meinst du, er hört auf, wenn ich ihm das sage?"
„Malia, du wirst kein Wort mit ihm reden!", widersprach Mathias, „er muss weg hier! Egal wie!"
„Er muss sich vergewissern, dass ich nichts erzählt habe. Und dass Nadine still sein wird. Dann geht er wieder."
„Das glaubst du nicht wirklich, oder?! Das ist sehr naiv von dir!"
„Ich glaube lieber das, als dass er...länger bleibt...und...mich wieder erpresst...und ich...", ich traute mich gar nicht, meinen Satz weiterzuführen. Die Gedanken von vor zehn Jahren überrannten mich. Die erste Träne kullerte meine Wange hinunter, ich wischte sie weg. Mathias sah mich bemitleidend an.
„Hey ihr Zwei, die anderen warten schon!", hörten wir plötzlich Jerry auf uns zukommen. Schnell versuchte ich auch die restlichen Tränen wegzuwischen, aber zu spät.
„Malia? Alles okay?"
„Alles okay, wir kommen gleich nach!", antwortete Mathias für mich und hielt Jerry auf Abstand.
„Dich hab ich nicht gefragt", antwortete Jerry besorgt.
„Schon okay, wie kommen jetzt!", antwortete ich auch.
„Was ist denn passiert?", fragte Jerry wieder. Er kam noch näher, Mathias griff mit seiner Hand an Jerry Schulter und drückte ihn somit leicht zurück.
„Alter, lass mich los, siehst du nicht, dass sie weint?!", beschwerte Jerry sich und drückte Mathias Arm weg.
„Natürlich, ich sehe das Jerry", stöhnte Mathias.
„Und anstatt sie zu trösten stehst du nur blöd daneben...", fügte Jerry hinzu.
„Jerry, du hast kein Ahnung, so bitte geh einfach!", sagte Mathias nochmal.
„Lasst uns einfach los, die anderen warten!", sagte ich, strich mir nochmal über die Augen und ging dann an beiden vorbei.
„Es war nicht mein Schuld, dass sie hat geweint...", erklärte Mathias nochmal.
„Ja, das hoffe ich für dich!", antwortete Jerry.
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Traum und Wirklichkeit (Mathias Gidsel | Füchse Berlin FF)
FanfictionMalia ist die Neue im Orgateam rund um die Füchse Berlin. Als rechte Hand von Bob Hanning soll sie nach und nach für Entlastung sorgen und die Finanzierung und Beliebtheit des Vereins vorantreiben. Schnell knüpft sie enge Kontakte mit den Spielern d...