Kapitel 4

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Wir haben die 100 Leser geknackt!🤩 Dankeschön!!😊 Hier das nächste Kapitel:

Mathias war wirklich sehr lieb und brachte mich die ganze Zeit über zum Lachen. Und Lasse machte seine Sache auf der Leiter auch besser als Mathias angekündigt hatte. Wann immer Mathias und meine Hände sich streiften, bekam ich sofort eine Gänsehaut, aber natürlich ließ ich mir nichts anmerken. Aber je mehr er erzählte desto mehr wollte ich über ihn erfahren und desto lieber mochte ich ihn. Er schien wirklich sehr nett zu sein. Aber das waren die anderen doch auch - sie alle halfen mir mit den Möbeln. Malia, reiß dich zusammen, sonst wird alles nur unnötig kompliziert...
„Fertig!", unterbrach uns Hans, als Mathias gerade von seinem ersten Jahr bei den Füchsen erzählte.
„Wohin soll der Schrank nun?", fragte Paul.
„Am besten ins Schlafzimmer", antwortete ich, stand auf und zeigte den beiden den Weg. Sie schoben den Schrank an die entsprechende Stelle und drückten ihn an die Wand heran.
„Vielen Dank, das ging wirklich schnell!", lächelte ich.
„Was gibt's als Nächstes?", fragte Hans.
„Pause!", antwortete Mathias und setzte sich auf mein Bett, „oh, sehr bequem."
„Du", begann Paul und zog ihn nach oben, „bist noch nicht fertig!"
„Er ist zu beschäftigt mit anderen Dingen", neckte ihn Hans.
„Ein guter erster Eindruck hat noch niemandem geschadet!", entgegnete Mathias, legte einen Arm um meinen Nacken und zog mich sanft aus dem Schlafzimmer raus, „wir machen weiter!" Kurz erwiderte ich diese Nähe und legte meine Hand auf seinen Rücken, doch zu schnell waren wir wieder im Wohnzimmer angekommen und schraubten weiter.
„Das ist schief!", sagte Lasse, der sich über uns beugte.
„Jetzt hör doch mal auf!", beschwerte sich Mathias wieder.
„Leute, sollen wir helfen?", fragte Paul, der sich schon an das nächste Möbelstück machte.
„Nein!", antworteten Mathias und Lasse gleichzeitig. Lasse gesellte sich zu uns und übernahm nun selbst wieder das Zusammensetzen der einzelnen Holzteile. Als die Regale dann endlich fertig und Mathias doch noch beweisen konnte, dass er handwerklich nicht völlig unbegabt war, klingelte es an der Tür.
„Das ist Jerry!", kündigte Paul an.
„Beertime!", rief Lasse und ging zur Tür. Und tatsächlich kam er mit Jerry und zwei Kisten Bier im Schlepptau wieder zurück. Jerry gab mir zur Begrüßung die Hand und erklärte gleich, dass er auch neu hier war und wir somit eine Einheit bildeten. Und was soll ich sagen? Der Abend wurde lang. Zunächst einmal legten wir eine Pause ein, Hans verteilte an jeden ein Bier, dann wurde angestoßen. Eigentlich trank ich Bier nicht so gerne, aber das wollte ich in diesem Moment nicht zeigen.
„Haben die Jungs dir gut geholfen?", fragte Jerry und ich nickte.
„Wir sind noch nicht fertig, du kannst gleich noch mit anpacken!", erzählte Hans.
Jerry sah sich um und griff nach dem letzten Regal, das wir zusammengebaut, aber noch nicht an die Wand gehangen haben.
„Ist das nicht schief?", fragte er.
„Siehst du!", rief Lasse in Mathias Richtung. Das brachte mich wieder zum Lachen.
„Fragt mich nie wieder nach Hilfe!", beschwerte sich Mathias.
„Hilfe schön und gut, Mathias war zu sehr mit Flirten beschäftigt!", berichtete Paul Jerry, allerdings so, dass wir es alle hörten. Ich hoffte in diesem Moment nicht rot zu werden, Mathias lachte gelassen.
„Ahh okay, gut zu wissen", antwortete Jerry und schüttelte dann auch lachend den Kopf.
„Hast du eigentlich einen Freund, Malia?", fragte Lasse. Ich runzelte die Stirn und sah ihn schief an.
„Was denn? Ganz normale Frage!", verteidigte er sich und hob unschuldig die Hände.
„Lasst uns weitermachen", sagte ich nur und griff nach der Anleitung für den Couchtisch.
„War das ein Nein?", fragte Lasse weiter. Ich verdrehte die Augen und lachte.
„Lasse, sie will offensichtlich nicht drüber reden!", mischte sich Hans ein.
„Scheiß Trennung? Autsch...", machte Lasse weiter.
„Lasse!", sagte Mathias.
„Was? Solange sie noch lacht kann ich weitermachen!", er legte einen Arm um mich. Ich schüttelte den Kopf erneut.
„Okay, ich hör auf!", beschloss er und flüsterte mir dann noch ein „Sorry" ins Ohr. Ja die Geschichte mit meinem Ex, wie gerne würde ich sie einfach vergessen...aber so ist das eben mit der ersten großen Liebe, man vergisst sie nie. Vor allem nicht, wenn man so verletzt wurde wie ich. Aber hey, ich war nun viele Kilometer von ihm entfernt, ich wollte in Berlin nochmal so richtig neu anfangen. Und da konnte ich irgendwelche Gedanken an Christopher nicht gebrauchen. Ich ließ mir nicht anmerken, dass das Thema mich sehr belastete. Und ich ärgerte mich darüber, nicht einfach ‚nein' gesagt zu haben. Vielleicht als Schutz vor blöden Sprüchen Mathias betreffend. Ich wusste nichts über ihn, aber ich fand ihn toll. Das konnte ich schonmal sagen. Und ich hoffte, dass wir in den kommenden Tagen und Wochen vielleicht daran anknüpfen konnten. Ohne blöde Sprüche und Blicke. Dass auch er mich nicht ganz unsympathisch fand, konnte ich durch seine Blicke und sein Verhalten deuten. Blieb nur noch die Frage, ob er ähnlich über mich dachte wie ich über ihn oder ob wir uns vielleicht nach Morgen gar nicht mehr wiedersahen. Er im Trainingslager, ich auf der Geschäftsstelle. Und eigentlich wollte ich mich zu hundert Prozent voll auf meinen Job konzentrieren. Ich hatte gar keine Zeit jemanden kennenzuler- Stopp! Mein verkopftes Ich war schon wieder zehn Schritte weiter als der Abend es hergab. Mathias war nett zu mir gewesen. Das war schon alles. Ich hatte mir doch fest vorgenommen, alles einfach auf mich zukommen zu lassen. Was auch immer geschehen mag. Und so ließen wir den Abend erstmal gemütlich ausklingen, bauten noch schnell den Couchtisch zusammen und tranken noch ein paar Bier. Jerry informierte sich bei seinen neuen Teamkameraden über den Ablauf der kommenden Wochen, was auch mir zugute kam. Erst gegen ein Uhr nachts verabschiedeten sich die Fünf und machten sich auf den Heimweg. Klar war: Die guten Vorsätze waren dahin. Wir werden morgen alle nicht fit zur Arbeit erscheinen.

Traum und Wirklichkeit (Mathias Gidsel | Füchse Berlin FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt