Kapitel 1

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Die erste Nacht in meiner ersten eigenen Wohnung in Berlin war besser als gedacht. Aber leider auch wärmer als gedacht. Gut, was hab ich erwartet? Eine Dachgeschosswohnung im Hochsommer wird sich schon nicht aufheizen? Kaum.

Ich stand extra viel zu früh auf, um ja nicht am ersten Tag direkt zu spät zu sein. Und ich verbrachte eine lange Zeit im Bad, der erste Eindruck sollte stimmen. Meine langen braunen Haare ließ ich einfach offen über meine Schultern fallen und ich schminkte mich dezent. Dann griff ich nach meiner Tasche und verließ die Wohnung. Mein Handy navigierte den Weg in die richtige U-Bahn und dann zur Geschäftsstelle der Füchse. Ein letztes Mal durchatmen, dann betrat ich das Gebäude. Ich klopfte an Hannings Büro und drückte die Türklinke runter.

„Ja wenn Sie schon so dreist anfangen, brauchen wir gar nicht weiter miteinander zu sprechen geschweige denn zusammenzuarbeiten!", sagte er in einem genervten Unterton

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„Ja wenn Sie schon so dreist anfangen, brauchen wir gar nicht weiter miteinander zu sprechen geschweige denn zusammenzuarbeiten!", sagte er in einem genervten Unterton. Ich erschrak kurz, meine Augen wurden groß, mein Herz klopfte. Hatte ich schon was falsch gemacht? Ich hätte auf sein „Herein" warten müssen. Er drehte sich zur Seite und sah mich an. Erst jetzt sah ich, dass er sein Handy am Ohr hatte.
„Warten Sie kurz", sagte er, hielt das Telefon dann an seine Brust und lächelte mich an, „einen Moment bitte!" Ich lächelte, nickte und schloss die Tür. Was ein Start. Erleichtert holte ich tief Luft. Ich sah mir den Flur genauer an, überall hingen Bilder von Siegerehrungen, vor allem von Jugendmannschaften. Das war soweit man es aus den Medien erfuhr Hannings größte Leidenschaft. Neben der Geschäftsführung war er dort auch als Trainer tätig. Dieser Mann musste zwingend mehr als 24 Stunden am Tag zur Verfügung haben, wie schaffte er sonst nur alles unter einen Hut zu kriegen? Naja, oder vielleicht eben auch nicht und dafür war ich nun da. Ich verlor mich etwas in Gedanken, als plötzlich die Tür aufging. Sofort stellte ich mich wieder aufrecht hin und wurde nervöser.
„Entschuldigung, Sponsorengespräch!", sagte er und gab mir die Hand, „herzlich Willkommen in Berlin!"
„Vielen Dank, ich freue mich sehr", lächelte ich.
„Komm rein, setz dich - wir Handballer sagen alle ‚Du' - ist das okay?"
„Ähm, ja klar. Gerne. Ich bin Malia."
„Bob."
Sein Büro war größer, als es auf den ersten Blick schien. Neben seinem Schreibtisch befand sich ein Besprechungstisch mit acht Stühlen und sogar eine Couch. Bob steuerte aber seinen Schreibtisch an und gab mir ein Zeichen mich ihm gegenüber hinzusetzen.
„Bist du sehr nervös?", fragte er.
„Ein wenig, ja."
„Das musst du nicht. Wir sind alles normale Menschen, du kennst ja die Handball-Welt. Da kommt man miteinander aus."
Ich nickte zustimmend.
„Trotzdem: Bevor wir hier starten und ich dir alles erkläre würde ich dich gerne etwas besser kennenlernen. Magst du mir was über dich erzählen?"
„Okay, also...ich bin Malia, 24 Jahre alt und habe gerade ein Masterstudium im Bereich Sportmanagement abgeschlossen. Ansonsten war ich ehrenamtlich schon bei vielen Sportvereinen aktiv und habe von Sponsoring bis Social Media schon etwas Erfahrung im Amateurbereich sammeln können."
„Schön und gibt es etwas, was du dir vielleicht von mir wünschst?", fragte er dann.
„Äh...gute Zusammenarbeit?", lächelte ich. Er schmunzelte.
„Ich denke das kriegen wir hin!", stimmte er dann zu, „was ich mir dafür wünsche ist Folgendes: Disziplin, absolute Ehrlichkeit und volle Konzentration auf die Ziele, die der Verein zum Einen erfüllen muss, um Sponsoren zu halten und zum Anderen erfüllen will, um neue Sponsoren zu gewinnen. Das hier ist mein Baby. Da lasse ich mir nicht reinpfuschen. Alles was gemacht wird, läuft erstmal über mich."
„Klar", sagte ich.
„Ich möchte nicht schon zu Beginn zu viel Druck ausüben. Ich kann deine Stelle von heute auf morgen wie ein Kartenhaus zusammenfallen lassen. Aber wenn du gut bist, haben wir alle hier ne Menge Spaß miteinander, okay?"
„Okay", antwortete ich, während ich überlegte, ob ich wohl gut mit dem Druck umgehen konnte. Wie ernst er es meinte und was dahintersteckte, werden wohl erst die nächsten Tage, Wochen und Monate zeigen.
„So, genug geredet, jetzt stelle ich dir das Team vor und dann fahren wir in die Halle."

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Wie gefällt euch das erste Kapitel?😇 Ich würde mich freuen von euch zu hören ☺️

Traum und Wirklichkeit (Mathias Gidsel | Füchse Berlin FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt