Luminous ist Sauer

83 6 4
                                    

Nox' POV

Ich wachte in einem Zimmer aus Eis auf. Wo bin ich? fragte ich benommen und versuchte mich zu orientieren.

„Lady Nox, Ihr seid wach! Bitte wartet einen Moment, Lord Guy und Lady Velzard werden Euch die Situation erklären“, sagte eine Maid mit leuchtend grünen Haaren, die mir gegenüberstand.

Ich war also im Haus von Lord Guy. Besser als tot zu sein, dachte ich und versuchte, meine Gedanken zu sammeln.

„Oh, du bist also aufgewacht?“ fragte Guy, als er den Raum betrat. Seine Stimme war lässig, doch ich konnte ein Funkeln in seinen Augen erkennen.

„Ich bin Euch dankbar für die Rettung, aber warum bin ich hier?“ fragte ich, verwirrt und voller Fragen.

„Ich habe eine Menge Fragen an euch beide!“ flüsterte Velzard, die plötzlich hinter mir auftauchte, ihre Anwesenheit war wie ein kalter Windstoß.

„Uns zwei?“ fragte ich, überrascht.

„Ja, dich und Veldora“, antwortete Velzard mit einem unergründlichen Lächeln, das mir eine Gänsehaut über den Rücken jagte.

„Wir sind wohl aufgeflogen, Veldora“, stellte ich fest, als ich den Blick zu meinem inneren Freund wandte.

„Du gibst ja schnell auf“, kommentierte Guy mit einem schiefen Grinsen auf den Lippen.

„Veldora hat mich gewarnt, euch nicht zum Narren zu halten“, erklärte ich, während meine Gedanken chaotisch herumschwirrten.

„Oh, wie ungewöhnlich weise von meinem kleinen Bruder“, sagte Velzard entschlossen, als sie sich auf die Kante meines Bettes setzte. Ihre Haltung vermittelte eine Mischung aus Neugier und Bedrohung.

„Also, was genau wollt ihr wissen?“ fragte ich, als ich tief durchatmete.

„Ich kann mich nicht entscheiden, welche Frage ich zuerst stellen möchte – warum ist mein kleiner Bruder in dir versiegelt? Oder warum ist er Vater geworden?“ sagte Velzard mit einer Aura, die gleichzeitig faszinierend und angsteinflößend war.

„Nun, Veldora ist in mir versiegelt, weil wir ursprünglich das Siegel brechen wollten, aber das ist aus dem Ruder gelaufen. Jetzt verhindert Veldora, dass ich sterbe“, erklärte ich zögerlich und offenbarte ihnen die komplexe Beziehung, die ich mit Veldora hatte.

„Verstehe. Ich habe kein Problem damit, dass ich Tante geworden bin, aber warum hat mir Veldora das nicht viel früher gesagt?“ fragte Velzard und ihre Stimme klang misstrauisch.

„Weil Veldora mich gewarnt hat, euch aus dem Weg zu gehen“, antwortete ich und erzählte beiden alles, was geschehen war.

Guy grinste ununterbrochen, während ich die ganze Geschichte offenbarte.

„Verstehe, ich muss wohl ein ernsthaftes Gespräch mit meinem Bruder führen“, murmelte Velzard, ihre Stimme gespickt mit einer mordlustigen Vorfreude.

„Was ist Rain?“ fragte Guy, als Rain das Zimmer betrat, sein Blick ernst.

„Lord Luminous ist hier und ziemlich sauer, dass ihr seine Verlobte entführt habt“, erklärte Rain.

„Verlobte? Was?“ fragte Guy skeptisch, seine Stirn runzelte sich.

„Okay, hol sie her…“ begann Guy, doch bevor er den Satz beenden konnte, hatte Luminous schon die Tür eingetreten. Man konnte sehen, dass sie richtig sauer war.

„Schon erledigt“, sagte Rain mit einem schüchternen Lächeln, während Luminous Guy am Kragen packte.

„Guy, was fällt dir ein, meine Geliebte zu entführen?!“ rief Luminous, und ihre Augen funkelten vor Zorn.

„Ist Guy nicht größer als Luminous?“, fragte mich Velzard leise, während sie das Schauspiel beobachtete.

„Das ist die Kraft der Liebe!“ antwortete ich flüsternd, während die Spannung im Raum greifbar war.

Selbst Guy war überrascht davon, wie Luminous ausrastete; seine Verwirrung war offensichtlich.

„Nox, da bist du ja! Hat dich der böse Guy entführt?“ rief Luminous und umarmte mich plötzlich.

Ich wollte ihr sagen, dass es nicht so war, doch ich bekam kaum noch Luft, während sie mich festdrückte.

Ob sie mich wirklich einfach zu fest umarmte oder ob sie mich würgte, um mich für mein Verschwinden zu bestrafen, wusste ich nicht.

„Hey Guy! Wir werden später noch mal darüber reden, dass du meine Geliebte in Ruhe lassen sollst“, sagte Luminous, bevor sie mit mir verschwand.

Als wir wegflogen, bemerkte ich den Sturm der Verwüstung, den Luminous auf ihrem Weg zu Guys Schloss hinterlassen hatte.

„Sie liebt dich wirklich“, kommentierte Clay trocken, während ich die Trümmer betrachtete.

Kaum zurück, wurde ich sofort in Luminous' Zimmer gebracht.

„Man, dieser Guy ist mir zuvorkommen“, murmelte Luminous, als sie mich zärtlich in ihr Bett legte.

Sie war wohl sauer, dass Guy sich um mich gekümmert hatte – etwas, das sie eigentlich tun wollte, dachte ich, während ich im Bett lag.

„Clay, einen Bericht über meinen körperlichen Zustand bitte“, forderte Luminous.

„Die Magiemenge ist stabil, aber es sind noch leichte Brüche vorhanden, die geheilt werden müssen“, sagte Clay mit ernstem Blick.

„Aber egal, ich habe schon alles mit Hinata und den anderen besprochen. Das heißt, ich habe genug Zeit, um mich um dich zu kümmern“, sagte Luminous mit einem geheimnisvollen Lächeln und kuschelte sich an mich.

Ich dachte darüber nach zu fliehen, doch Luminous' Ketten waren schnell da, um mein Vorhaben zu verhindern.

Ich dachte darüber nach zu fliehen, doch Luminous' Ketten waren schnell da, um mein Vorhaben zu verhindern

Oops! This image does not follow our content guidelines. To continue publishing, please remove it or upload a different image.

Ich lag mit Luminous im Bett, als ich zum ersten Mal eine unbekannte Stimme hörte.

Egal wie stark du wirst, solange du mich nicht erkennst und akzeptierst, wirst du niemals dein volles Potential ausschöpfen.“

„Wer bist du?“, fragte ich neugierig, während mein Herz schneller schlug.

„Ich bin das, was du brauchst, um glücklich zu sein. Es ist egal, ob du weißt, wer ich bin oder nicht, namenloser. Denn selbst deine Unwissenheit wird mich nicht daran hindern, dich zu beschützen.“

Das waren ihre letzten Worte.

Ein Schauer lief mir über den Rücken, als ich begriff, dass diese seltsame Stimme mir wohl nicht feindlich gesinnt war. Es war eher eine Art geheimnisvolle Präsenz, die mich umhüllte und mir das Gefühl gab, dass ich nicht allein war.

Ich dachte nach, verwirrt und zugleich fasziniert von diesem unerwarteten Gespräch. Wer war diese mysteriöse Stimme? Hatte sie recht? Konnte ich wirklich nie mein volles Potential ausschöpfen, wenn ich nicht wusste, wer sie war?

In dem Moment fühlte ich eine Mischung aus Angst und Neugier. Neugier auf das, was noch kommen sollte.

My Life In Tensura Where stories live. Discover now