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In der Schule spüre ich alle Blicke auf mich und meinen Schwager. Das war wieder so eine Geschichte mit Miran, er wollte nicht, dass ich ohne Schutz in die Schule gehe. Er wollte überhaupt nicht, dass ich zur Schule gehe.

Seit der Gala werde ich von Paparazzi verfolgt. Ich habe kaum noch Privatsphäre und sitze in der Villa fest. Irgendwie haben sie sogar herausgefunden wo ich zur Schule gehe, deswegen haben sie sich alle vor meiner Schule versammelt. Die warten alle vor dem Gelände auf mich, um mich zu interviewen oder zu fotografieren. Aber zum Glück kommen sie nicht auf das Gelände, weil die Schule sie sonst anzeigen könnte.

Deshalb hat Miran auch Bodyguards vor dem Gelände postiert. Zum Glück sind sie nicht mehr im Gelände, sondern nur noch außerhalb. Aber damit ich auch auf dem Gelände geschützt bin, muss Arian ab jetzt mit mir zur Schule gehen.

Mein Onkel sitzt lebenslänglich im Gefängnis und von meinem Cousin fehlt jede Spur. Niemand weiß, wo er ist und was er macht. Aber wir glauben, dass er auf den richtigen Moment wartet, um sich zu rächen.

Alle Augen sind auf uns gerichtet und ich kann nicht sagen, ob sie mich anstarren, weil sie wissen, wer ich bin, oder ob sie meinen Begleiter anstarren.
Denn Arian ist kein gewöhnlicher Mann. Er ist 21 Jahre alt, sehr groß, so um die 1,90 Meter und hat dazu noch faszinierende grüne Augen. Er ist sehr breit gebaut und dazu noch sehr muskulös. Durch das Hemd, das er trägt, kommen seine Muskeln sehr gut zur Geltung. Kein Wunder, dass uns alle Mädchen anstarren.

Gerade stehen Arian und ich im Flur und warten auf den Beginn der nächsten Stunde. Die erste Stunde habe ich geschwänzt und in der zweiten musste ich mit Arian ins Büro um ein paar Dinge zu klären. Arian ist auf sein Handy konzentriert und merkt gar nicht, wie die ganzen Mädchen, die hier im Flur stehen, ihn anstarren. Aber auch ich spüre viele Blicke auf mir. Aber einen Blick spüre ich ganz besonders. Den meines ehemaligen besten Freundes. Wir waren sehr eng befreundet, aber aus heiterem Himmel hatten wir den Kontakt zueinander verloren. Jetzt sind wir wie Fremde.

Aber generell habe ich während meiner Schulzeit viele Freunde verloren. Am Anfang hatte ich Arnesa und viele andere Freundinnen, aber weil in meinem Privatleben außerhalb der Schule so viel passiert ist, habe ich den Kontakt zu allen Freundinnen verloren, außer zu Arnesa. Sie ist immer bei mir geblieben. Sie ist wie eine Schwester für mich und es tut mir auch sehr in meinem Herzen weh, dass ich sie die ganze Zeit anlügen musste.

Sie hat mich in den letzten Tagen auch ignoriert, aber ich nehme es ihr nicht übel, denn ich kann es verstehen. Immerhin hat sie auf eine eklige Art und Weise die Wahrheit über ihre beste Freundin erfahren.

Schon von weitem sehe ich Arnesa kommen. Während sie auf mich zuläuft, schaut sie mir intensiv in die Augen.

Arian, der neben mir steht, ist immer noch auf sein Handy konzentriert und nimmt gar nicht wahr, was hier gerade passiert.
Arnesa steht vor mir. Wir schauen uns beide nur schweigend an, doch als ich gerade den Mund zum Sprechen öffnen will, passiert etwas Unerwartetes. Arnesa umarmt mich. Ich habe mit allem gerechnet, aber nicht damit.
Natürlich erwidere ich die Umarmung.

"Gott Ayla oder soll ich dich ab jetzt Nehir nennen? Es tut mir leid, was du durchmachen musstest. Du musstest das alles alleine durchstehen und konntest es niemandem erzählen. Ich bin trotzdem ein bisschen sauer auf dich das du es mir nicht erzählt hast, aber wenn ich daran denke das ich einfach die beste Freundin einer Kronprinzessin bin, dann kann ich dir nur verzeihen." Wie man Arnesa kennt, redet sie ohne Pause weiter. Wir lösen uns aus der Umarmung und können uns ein Lachen nicht verkneifen.
"Es tut mir wirklich leid Arnesa. Wenn ich es sagen dürfte, wärst du die erste Person, der ich es sagen würde, aber ich konnte es nicht." Sie wedelt mit der Hand. "Schon gut, dafür lädst du mich zum Essen ein." Sofort nicke ich zu.

"Also Prinzessin, ich muss mich noch daran gewöhnen dich Nehir zu nennen. Und Bhoaaa deine Haare sehen zu gut aus. Deine Augen sind die krassesten die ich je gesehen habe. Wie konntest du das nur verstecken. Jeder Typ hier hätte sich sofort an dich rangemacht. Das schüchterne, unsichtbare Mädchen hat sich die ganze Zeit versteckt."
"Alter, mach auch mal Pausen wenn du labberst", ertönt eine tiefe Stimme von meiner Seite. Arnesa sieht ihn mit einem wütenden Blick an. "Wer bist du, dass du denkst du kannst deine Fresse aufreißen?"

"Bleib mal locker, Kleine. Ich bin der Schwager deiner besten Freundin", sagt Arian und legt seinen Arm um mich.
Arnesa will gerade etwas sagen, als unsere Lehrerin den Flur betritt und wir alle in die Klasse gehen.

Arnesa und ich sitzen wie immer auf unseren Plätzen in der vorletzten Reihe, während Arian einen Tisch hinter uns sitzt.

Ruhumun HuzuruWo Geschichten leben. Entdecke jetzt