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Gegenwart

Satan schaut mich genauso verärgert an wie ich ihn. Er trägt wieder ein schwarzes Hemd, dessen oberste Knöpfe geöffnet sind, und eine dazu passende Anzughose.

„Ihr kennt euch schon?" ertönt eine mir unbekannte Frauenstimme, woraufhin ich meinen Blick von Satan abwende. Rechts von ihm sitzt eine Frau, vielleicht seine Mutter. Sie schenkt mir ein Lächeln, das ich erwidere. Neben ihr sitzt meine Tante und am Kopfende des Tisches mein Onkel. Als ich rechts von mir ein Räuspern höre, bemerke ich erst jetzt, dass rechts von mir zwei Männer sitzen. Beide sehen sehr jung aus und ähneln dem Mann, der mir gegenüber sitzt.

„Leider", schnaubt er genervt und antwortet seiner Mutter. „Als ob ich mich freuen würde, dich zu sehen." gebe ich ihm bissig zurück.

„Du bist also Nehir", ertönt die liebevolle Stimme der Frau, die neben meiner Tante sitzt. „Du bist viel schöner als auf den Bildern." Ich lächle sie an und bemerke die leichte Röte auf meinen Wangen.

„Evet, die bin ich. Tut mir leid, aber ich weiß nicht genau, wer von euch wer ist", antworte ich ihr mit einem unsicheren Blick. Ich spiele mit meinen Fingern unter dem Tisch und schaue verlegen auf den Tisch.

„Du kannst mich ruhig duzen mein Kind. Ich bin Halime, die Mutter der drei Männer hier." Mit einem Nicken deutete sie auf Satan. „Das ist mein zweitältester Sohn Miran und die beiden Männer neben dir sind meine jüngsten Söhne Ayaz und Arian."

Miran

Satan hat also einen Namen. Ich schaue Ayaz und Arian lächelnd an und nicke ihnen zu.
„Freut mich, euch kennen zu lernen", sage ich. „Freut uns auch", kommt es gleichzeitig von Ayaz und Arian.

„Jetzt, wo wir wissen, wer wer ist, schlage ich vor, dass wir anfangen zu essen", sagt meine Tante.

Das Essen lief ganz gut und war etwas entspannter, als ich es mir vorgestellt hatte. Ich verstand mich gut mit Halime, Ayaz und Arian. Es stellte sich heraus, dass Ayaz und Arian eineiige Zwillinge sind. Satan, der leider mein Mann werden soll, starrte mich die ganze Zeit an, was mich nervös machte, aber ich versuchte seine Blicke so gut wie möglich zu ignorieren. Inzwischen saßen wir alle im Wohnzimmer und tranken Çay.

Halime, meine Tante und mein Onkel sind in ein Gespräch vertieft, Ayaz und Arian diskutieren, während Miran und ich schweigend zuhören.

„Entschuldigt mich, ich gehe kurz an die frische Luft", nicke ich meiner Tante zu und verlasse das Wohnzimmer in Richtung Garten. Schweigend beobachte ich den Himmel und versuche, mich ein wenig zu beruhigen.

„Was machst du da?", ertönt eine sehr tiefe Stimme hinter mir. Ich habe mich so auf den Himmel konzentriert, dass ich mich erschrecke.

Ich stolpere und bin kurz davor, ins Gras zu fallen, doch eine starke Hand um meine Taille rettet mich vor dem Sturz und zieht mich an eine starke Brust. Ich halte meine Hände an seiner Brust fest, um etwas Abstand zu gewinnen.

Ich schaue in seine wunderschöne braunen Augen.

„Du trägst Kontaktlinsen?" Schockiert befreie ich mich aus seinem Griff und trete einen Schritt zurück. Er ist der Erste, dem aufgefallen ist, dass ich Kontaktlinsen trage. „Danke, dass du mich vor dem Sturz bewahrt hast", murmele ich leise und blicke auf meine Hände.

„Ich wusste gar nicht, dass die kleine Prinzessin sich auch entschuldigen kann", sagte er amüsiert. „Zumindest kann ich das und habe Anstand. Was man von dir nicht sagen kann, Satan", antwortete ich genervt.

Er lacht leicht auf. "Ich bin alles, aber kein Satan. Du kannst mich ruhig Adonis nennen", gibt er augenzwinkernd zurück.

Ich schaue ihn mit großen Augen an. "Du träumst zu viel." „Willst du nicht die Träume deines Zukünftigen Mannes erfüllen?" Genervt verdrehe ich die Augen. Gott, wie kann er nur so nervig sein? Ich lache bitter auf. „Ich bin schon mit Satan zufrieden und ich werde dich ganz bestimmt nicht heiraten. Nur über meine Leiche." Er grinst und kommt mir nahe.
„Mir gefällt diese arrangierte Ehe auch nicht, Prinzessin, aber da müssen wir beide durch. Ob es uns gefällt oder nicht." „Vergiss es. Ich heirate niemanden, den ich kaum kenne, und schon garnicht nicht einen Satan wie dich."

Ich drehe mich um. Gott, dieser Kerl raubt mir den letzten Nerv. Ich schaue weiter zum Himmel zu den Sternen. Satan stellt sich neben mich und schaut auch hinauf.

„Glaub mir, mir gefällt das alles auch nicht, aber wir sollten dem Ganzen eine Chance geben und es versuchen."

Wo er Recht hat, hat er leider Recht.

Ruhumun HuzuruWo Geschichten leben. Entdecke jetzt