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Am nächsten Morgen mache ich mich fertig, setze meine Perücke und Kontaktlinsen auf, schminke mich und ziehe mich an. Ich trage eine kurze Hose mit passendem Oberteil und eine Bluse als Jacke. Ich packe noch schnell meine Schultasche und sehe draußen schon Yasin an seinem Auto lehnen.

Während des Unterrichts bekomme ich eine Nachricht von Satan.

Günaydın Güzelim. Wann hast du Schluss?

Ein leichtes Lächeln breitet sich auf meinem Gesicht aus beim Lesen des Berichts.

Satan kann süß sein.
Ich habe bis 14:30 Unterricht.

Sobald du meine anderen Fähigkeiten kennenlernst wirst du mich nicht mehr süß nennen.

Sprachlos..

Ich hole dich dann ab. Wir werden direkt wegfahren.

Wird das ein zweites Date?

Richtig geraten.

Aber hol mich zwei Straßen weiter ab.
Niemand weiß, wer ich bin, und ich will keine Aufmerksamkeit erregen.

Yasin hat mir schon bescheid gegeben.

Wohin fahren wir eigentlich?

Das wirst du dann sehen Prinzessin.

Als die letzte Stunde für heute endlich vorbei ist, verabschiede ich mich von meiner Freundin Arnesa und mache mich auf den Weg zu Satan.

Er lehnt an seinem Auto und sieht leider wieder einmal gut aus. Ich will diese Muskeln berühren.

„Du sabberst", ertönt seine Stimme und holt mich in die Realität zurück. Gott, wie peinlich. Ich schaue ihn nur genervt an und setze mich auf den Beifahrersitz.

Nach über 30 Minuten breche ich das Schweigen. „Willst du mir jetzt vielleicht verraten, wohin wir fahren?" Er schnalzt mit der Zunge und schüttelt den Kopf. „Du hasst Überraschungen, kann das sein?" „Punkt für Satan. Also hör auf, mich zu quälen, und sag mir endlich, wohin wir fahren. Langsam habe ich Angst, dass du mich entführst. Wir fahren schon fast eine Stunde und sind schon außerhalb der Stadt." sage ich genervt und müde. Wieder schnalzt Satan mit der Zunge.

„Ich liebe Überraschungen." „Du liebst es, mich zu quälen?" Ich gähne. „Ja, das stimmt. Aber ich würde es auf eine andere Art bevorzugen." Er ist so unverschämt. Ich bin viel zu müde, um darauf zu antworten, also gebe ich ihm nur einen leichten Klaps auf die Schulter."

Die Fahrt wird noch eine Weile dauern. Du kannst ruhig schlafen. Ich wecke dich, wenn wir da sind." Das lasse ich mir nicht zweimal sagen. Ich lehne mich an die Fensterscheibe und schlafe sofort ein.

„Nehir" „Nehir wach auf. Wir sind da." Durch einen Ruck wache ich auf und blicke sofort in braune Augen, die mir viel zu nah sind. Ich muss mich erst einmal zurechtfinden und richte mich auf. Miran ist an meine Seite gekommen, hat sich zu mir heruntergebeugt und ist mir jetzt viel zu nah. „Dornröschen ist endlich erwacht". sagt er, rückt von mir ab und streckt mir seine Hand entgegen. Ich lege meine Hand auf seine und er zieht mich sanft aus dem Auto. Die warme Sonne blendet mich und wir stehen auf einem Parkplatz. Es sieht aus, als wären wir mitten in der Stadt. Überall laufen Menschen herum und auf jeder Seite sind verschiedene Geschäfte zu sehen. Miran läuft immer noch mit mir an der Hand durch die Straßen.

„Wir sind da", mit einem Nicken deutet er auf ein großes Gebäude.
Mir stockt der Atem. Wir sind in der größten Buchhandlung Deutschlands. Ich glaube ehrlich, dass mir gleich die Tränen kommen. Satan hat mir gerade einen meiner größten Wünsche erfüllt.

„Weinst du ernsthaft wegen eines Buchladens?", lacht er mich aus. Ich schlage ihm kräftig auf den Oberarm.

„Ein Buchladen? Das ist DER Buchladen. OMG." „Weißt du eigentlich, wie viele Sonderausgaben es hier gibt, die man sonst nirgends bekommt? Ich glaube, ich bin im Paradies gelandet", sage ich und wische mir die Tränen weg.
„Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Danke, Miran. Du weißt gar nicht, wie lange ich schon hierher wollte, aber es hat nie geklappt."

Ohne nachzudenken umarme ich ihn. Meine Arme sind um seinen Bauch geschlungen.

Als mir langsam bewusst wird, dass ich Satan persönlich umarme, will ich mich zurückziehen, doch er erwidert meine Umarmung und legt seine Arme um meine Taille. Er zieht mich an seine Brust. Ich spüre ein leichtes Kribbeln im Bauch. Ich fühle mich so wohl in dieser Umarmung, obwohl wir uns erst seit kurzem kennen.

"Du hast gerade zum ersten Mal meinen Namen gesagt", wispert er.

Ich Idiot habe mich gerade verraten und gar nicht gemerkt, dass ich seinen Namen gesagt habe.

"Das wird das erste und letzte Mal sein", antworte ich bissig.

Ich entziehe mich der Umarmung. Miran lacht rau. Er rückt von mir ab und streckt mir seine Hand entgegen, die ich annehme.

Ruhumun HuzuruWo Geschichten leben. Entdecke jetzt