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"Halt die Klappe. Er war es nicht." "Doch, er war es. Ich habe den Beweis." Ich ziehe einen Brief aus meiner Tasche. "Dieser Brief ist von Can." Schweigend sieht Zayan mich intensiv an. "Mein Bruder wusste, was dein Vater vorhatte. Er wusste, dass ihm nicht mehr viel Zeit bleibt. Du warst sein bester Freund. Du warst wie ein Bruder für ihn. Er hat dich sehr geliebt. Kurz bevor er gestorben ist, hat er einen Brief geschrieben. Dieser Brief ist für dich Zayan. Er hat dich so sehr geliebt, dass er dir einen Brief hinterlassen hat. Nicht einmal mir hat er einen Brief hinterlassen. Daran solltest du merken das du alles für ihn warst." Seine Hand beginnt leicht zu zittern. Langsam nimmt er Arnesa die Waffe ab. Arnesa nutzt die Gelegenheit und rennt sofort zu mir

Sofort nehme ich Arnesa in den Arm. "Geht es dir gut? Es tut mir so leid, Arnesa", sie nickt leicht. "Danke", haucht sie mir zu. Wir lösen uns aus der Umarmung. Arian kommt zu uns und greift nach Arnesas Arm. "Gel" Arnesa nickt und geht mit ihm ein Stück nach hinten.

"Nimmt eure Waffen runter" Ich schaue wartend zu Miran und Yasin.
Nach einer kurzen Diskussion mit den beiden geben sie auf und nehmen ihre Waffen runter.

"Ich habe den Brief aufgehoben, weil ich ihn dir geben wollte. Ich wusste, dass du früher oder später auftauchen würdest, Zayan. Bitte lies diesen Brief und du wirst die ganze Wahrheit erfahren." Ich will gerade einen Schritt nach vorne machen, als Miran mich zurückhält. "Dir könnte etwas passieren." Ich lächle ihn leicht an. "Er wird mir nichts tun, vertrau mir bitte."

Mit langsamen Schritten gehe ich auf meinen Cousin zu, der mich aufmerksam beobachtet. Ich bleibe vor ihm stehen. "Bitte leg deine Waffe weg" Zögernd tut er, was ich sage, aber vorher sichert er seine Waffe. Ich reiche ihm den Brief. Er öffnet ihn und liest ihn.

Während er den Brief liest, merke ich, wie er sich verkrampft.

Als er fertig ist, lässt er seiner Wut freien Lauf. Er dreht sich zu seinem Auto und schlägt darauf ein. Dabei flucht er vor sich hin. "Zayan." Das Schlagen hört auf. Langsam dreht er sich zu mir um. Seine Augen treffen meine. "Was in dem Brief steht, ist die Wahrheit. Dein Vater hat dich die ganze Zeit verarscht."

"Es tut mir so leid. Es tut mir leid Nehir. Ich habe von all dem nichts gewusst. Ich dachte deine Eltern und Can wären bei einem Unfall ums Leben gekommen." Zögernd gehe ich auf ihn zu. Langsam schlinge ich meine Arme um ihn, anfangs ist er sehr steif, doch dann erwidert er die Umarmung und schlingt seine Arme um mich. "Es tut mir so leid, Nehir. Ich konnte dich nicht beschützen. Du warst die ganze Zeit auf dich allein gestellt. Ich habe dir nicht geholfen, wie Can es wollte. Stattdessen habe ich meinem Onkel geholfen euch fertig zu machen. Wenn ich gewusst hätte was wirklich los ist, hätte ich da nie mitgemacht. Bitte glaub mir." "Ich bin nicht sauer auf dich Zayan. Du wurdest reingelegt. Das konntest du nicht wissen."

Wir lösen uns aus der Umarmung. "Es tut mir leid, dass du deine Eltern und Can nie kennenlernen konntest. Sie waren alle wunderbare Menschen mit Herzen aus Gold." Mir kommen die Tränen. Schade das ich sie nie kennenlernen konnte. "Kannst du mir erzählen wie sie waren?" Mein Cousin lächelt mich an und nickt. "Natürlich. Ich werde dir alles erzählen, was ich weiß."

"Nehir", ich drehe mich um und sehe Yasin und meinen Verlobten auf uns zukommen. "Warum hast du geweint Güzelim?" Seine Hände umschließen mein Gesicht. Mit seinen Daumen wischt er mir die Tränen weg. Ich schüttle leicht den Kopf. "Mir geht es gut." Er zieht eine Augenbraue hoch und sieht mich an, als würde er mir nicht glauben. Sein Blick gleitet von mir zu Zayan. Die Hände meines Verlobten entfernen sich von meinem Gesicht. Er legt seinen linken Arm um meine Taille und zieht mich an sich.

"Yasin?" "Schön dich wieder zu sehen Zayan." Die beiden umarmen sich brüderlich. Yasin und mein Cousin waren früher mit Can befreundet, soweit ich weiß. Aber nach dem Tod meines Bruders haben Yasin und Zayan den Kontakt verloren. Yasin hat dann angefangen, für meine Familie zu arbeiten. Mittlerweile ist Yasin nicht nur mein Leibwächter, sondern auch wie ein Bruder für mich.

Inzwischen sind wir wieder in der Villa. Ich bin schon in mein Zimmer gegangen, weil es schon spät ist und ich morgen wieder in die Schule muss.
Zayan ist noch zu uns gekommen. Wir haben viel geredet. Endlich konnte ich meinen Cousin kennenlernen. Er hat mir auch viel über Can und meine Eltern erzählt. Yasin und Zayan haben uns all ihre schönen Erinnerungen mit Can erzählt und wir haben Zayan die ganze Wahrheit erzählt und was wir noch alles vorhaben.
Miran und Arian trauen ihm noch nicht so ganz. Ich auch nicht, aber wir müssen ihm eine Chance geben. Ich glaube, dass sich jetzt vieles zum Positiven verändern wird.

Arnesa geht es jetzt auch wieder gut. Arian hat sich gut um sie gekümmert, obwohl er sie angeblich gehasst hat und hat sie mit nach Hause genommen. Von Aras habe ich nichts mehr gehört. Ich weiß nur, dass er alle Schülerinnen und Schüler nach Hause gebracht hat.

Ruhumun HuzuruWo Geschichten leben. Entdecke jetzt