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"Dein Schwager also?" Ich nicke Arnesa leicht zu. "Das ist einfach krass. Liebes, da hast du dir aber einen heißen Typen geangelt. Hoffentlich finde ich später auch so einen Miran." Bei ihrer Feststellung muss ich lachen. "Die Ehe zwischen Miran und mir ist eine arrangierte Ehe. Wir haben uns eigentlich gehasst, aber nach einiger Zeit haben wir uns aneinander gewöhnt und uns ineinander verliebt." "Dass ich dich jemals verliebt sehe, wow. Du wirst zu schnell erwachsen." Spielerisch wischt sie sich eine Träne weg.

Ich erzähle Arnesa die Geschichte von Miran und mir. Während des Unterrichts hat uns unsere Lehrerin sowieso eine Partnerarbeit aufgetragen, also haben wir nur so getan, als würden wir arbeiten.

Den Rest des Schultages haben mich viele Leute angesprochen. Alle wollten wissen, wer mein Begleiter ist. Alle mussten sich auch damit abfinden, dass ich ab jetzt Nehir genannt werde. Einige haben mich gar nicht erkannt, weil sie mich alle mit braunen Augen und schwarzen Haaren kennen.

Aber es war schon komisch auf einmal so viel Aufmerksamkeit zu bekommen. Vorher war ich eigentlich für alle fast unsichtbar und auf einmal haben alle auf mich geachtet. Ein paar Jungs haben mich sogar angesprochen und wollten meine Nummer haben, aber bevor ich was machen konnte, kam mein Schwager dazwischen.

"Ich kann immer noch nicht glauben, dass du mit so jemandem befreundet sein kannst", murmelt Arian, als wir zu Yasin gehen, der draußen auf uns wartet. Arian und Arnesa haben den ganzen Tag nur diskutiert. Obwohl sie sich hassen, finde ich, dass sie perfekt zusammenpassen. Die geben ein gutes Paar ab.

Yasin setzt mich an der Villa ab und fährt mit Arian weiter zur Zentrale. Dort wollten sie sich mit Miran treffen. Miran übernimmt ja bald die Mafia und es gibt noch viel zu planen, deshalb kommt er erst am Abend zurück.

Meine Tante, mein Onkel und Mirans Eltern sind in der Türkei geblieben, da sie dort die Hochzeit planen werden und sie sich noch um den Bau unseres Hauses kümmern müssen. Miran und ich werden unsere Traumvilla in der Türkei bauen, aber da ich noch zur Schule gehen muss, sind die anderen in der Türkei geblieben und werden sich um alles kümmern. Ayaz und Arian sind mit uns nach Deutschland zurückgeflogen, Malik und seine Frau sind wieder in Spanien, aber zur Hochzeit kommen sie.

Da die Männer alle in der Zentrale sind, bin ich alleine.

Nachdem ich mir etwas Bequemes angezogen habe, gehe ich runter in die Küche und beschließe etwas zu kochen. Wenn sie zurückkommen werden sie bestimmt hungrig sein, deshalb mache ich als Vorspeise eine Linsensuppe und als Hauptspeise Reis mit Hänchen und einer Soße. Dazu einen einfachen Salat und als Nachtisch Tiramisu.

Inzwischen ist es schon 19 Uhr. Das Abendessen ist fertig und meine Hausaufgaben auch. Ich kann nicht glauben, dass unsere Lehrer uns so kurz vor den Prüfungen noch Hausaufgaben geben. Das ist schon komisch. Ich muss nur noch diese und nächste Woche zur Schule gehen. Nächste Woche ist Mottowoche und danach haben wir unsere Prüfungen, aber dann müssen wir nicht mehr zur Schule gehen. Zwei Wochen später werde ich mein Abitur in der Hand halten.

Das Öffnen der Haustür unterbricht meine Gedanken. Wurde auch Zeit, dass sie kommen. Sofort springe ich vom Sofa auf und gehe in den Flur.

Mein Verlobter, seine Brüder und Yasin stehen im Flur. Mit einem Lächeln im Gesicht gehe ich auf die Männer zu. "Was hast du gekocht Yenge? Es riecht gut." "War klar, dass du zuerst ans Essen denkst", sagt Arian grinsend zu Ayaz. Ich schüttle amüsiert den Kopf. Erst jetzt bemerkt mich auch Miran und kommt direkt auf mich zu. Sofort zieht er mich in eine innige Umarmung. Sein Duft, den ich so liebe, steigt mir sofort in die Nase. Die anderen sind schon zum Esszimmer gegangen.

"Nasılsın?" "Ben iyiyim ya sen?" "Jetzt wo ich dich sehe, geht es mir auch gut." "Schleimer" Ich gebe ihm einen leichten Schubs auf den Arm. Wir lösen uns aus der Umarmung, aber seine Hände liegen immer noch auf meiner Taille. "Wie war es in der Schule Yeşil gözlüm?" "Ganz gut." Er sieht mich fragend an. "Ich erzähl dir später alles. Jetzt lass erst essen." "Du brauchst nicht zu kochen. Wir könnten auch was bestellen." "Nein, ich hatte Lust."

Mit einem Lächeln im Gesicht beugt Miran sich zu mir herunter. Er drückt sanfte Küsse auf mein Gesicht. Ich schließe die Augen und genieße seine Küsse. "Seni ne kadar özlediğimi bilmiyorsun" (= Du weißt gar nicht, wie sehr ich dich vermisst habe).

Ruhumun HuzuruWo Geschichten leben. Entdecke jetzt