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Fünf Jahre sind vergangen, und das Leben hat uns auf wunderschöne Weise beschenkt. Miran und ich haben mittlerweile drei Kinder – zwei Söhne und eine kleine Tochter.

Nayel, unser ältester Sohn, ist jetzt vier Jahre alt, voller Energie und Neugier.
Diyar, unser zweijähriger Wirbelwind, ist stets an Nayels Seite und folgt ihm, wohin er auch geht. Und dann ist da noch unsere kleine Inaya, erst drei Monate alt, die mit ihren großen, leuchtenden Augen und dem zarten Lächeln alle in ihren Bann zieht.

Heute haben wir uns mit der ganzen Familie im Garten des Anwesens versammelt. Es ist ein warmer Nachmittag, und während Miran den Grill vorbereitet, sitzen die Kinder um ihn herum und sehen ihm gespannt zu.
Der Duft von frisch gegrilltem Fleisch und Gemüse füllt die Luft, und ich kann nicht anders, als bei diesem Anblick zu lächeln.

Arnesa, meine beste Freundin, ist mittlerweile mit Arian verheiratet. Die beiden haben eine kleine Tochter, die oft mit Nayel und Diyar spielt. Arnesa lacht und plaudert mit mir, während sie ihre Tochter beobachtet, die vergnügt über den Rasen krabbelt. Malik und Adora sind ebenfalls hier, und ihre Drillinge – drei Söhne im gleichen Alter wie Nayel – toben durch den Garten. Es ist ein lebhaftes Chaos, aber genau dieses Bild erfüllt mein Herz mit Freude.

Can, mein Bruder, hat ebenfalls sein Glück gefunden. Er steht etwas abseits und spricht mit seiner Verlobten, ihre Augen leuchten vor Glück. Es macht mich unendlich glücklich, ihn so zu sehen.

Wir haben uns alle entschieden, den Kindern neben Türkisch auch Deutsch beizubringen. Die Sprache öffnet ihnen neue Türen, und bald schon werden wir nach Deutschland ziehen, damit die Kinder dort zur Schule gehen können. Es wird eine große Veränderung sein, doch für ihre Zukunft sind wir bereit, diesen Schritt zu gehen.

Miran wendet sich mir zu, als er die ersten gegrillten Köstlichkeiten auf den Tisch legt. Er lächelt und nimmt Inaya aus meinen Armen, damit ich in Ruhe essen kann. Mit ruhigen, liebevollen Bewegungen wiegt er sie und spricht leise mit ihr. Der Anblick bringt mich zum Lächeln – wie sehr ich diesen Mann und unsere Familie liebe.

„Anne, darf ich das haben?" ruft Nayel und zeigt auf ein gegrilltes Stück Brot, das vor ihm liegt.

„Natürlich, mein Schatz," antworte ich lächelnd und reiche es ihm.

Die Kinder lachen, die Erwachsenen unterhalten sich, und alles ist perfekt. In diesem Moment, inmitten des glücklichen Durcheinanders unserer Familie, spüre ich eine tiefe Zufriedenheit und Dankbarkeit. Wir haben unser Leben aufgebaut, ein Leben voller Liebe, Freundschaft und gegenseitigem Respekt.

Miran legt eine Hand auf meinen Rücken und beugt sich zu mir. „In ein paar Jahren feiern wir so in Deutschland," sagt er leise und zwinkert mir zu. Ich lache und nicke.

Wir stoßen mit unseren Gläsern an, und ich blicke in die Runde, in die glücklichen Gesichter meiner Familie und Freunde. Es ist alles, wovon ich je geträumt habe.

Ruhumun HuzuruWo Geschichten leben. Entdecke jetzt