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Eine Woche später

Ab jetzt muss ich nie mehr zur Schule gehen. Das ist einfach unrealistisch. Ich kann es immer noch nicht fassen. Gut, ich muss nur noch für meine Prüfungen in die Schule, aber ich werde nie wieder Unterricht haben.
Gerade fährt mich Yasin von meinem allerletzten Schultag nach Hause.

Wir hatten diese Woche unsere Mottowoche. Das hat echt viel Spaß gemacht. Alle hatten unglaublich kreative Kostüme an und sogar unsere Lehrer haben mit uns gefeiert. Diese Woche werde ich nie vergessen.

Ich muss auch zugeben, dass mein Verlobter in dieser Zeit, in der er und Arian mich in die Schule begleitet haben, sich gut geschlagen haben. Sie haben diese Zeit sogar noch lustiger gemacht.

Miran und Arian sind heute nach Schulschluss direkt in die Zentrale gefahren, deshalb hat mich Yasin abgeholt und zur Villa gefahren.

In der Villa angekommen ziehe ich meine Sachen aus und eine kurze Hose mit einem passenden Top an.

Miran hat mir gesagt, dass er heute später kommen wird, da es Probleme mit einigen Lieferungen gibt, deshalb soll ich nicht auf ihn warten.
Damit mein Freitagabend nicht so einsam wird, habe ich Arnesa eingeladen. Sie wollte aber erst etwas später kommen, da ihr toller Bruder einige Dinge zu erledigen hat und seine Schwester dafür braucht.

Ich liege auf meinem Bett im Schlafzimmer und lese ein Buch, als die Tür aufgeht und meine beste Freundin mit einem Grinsen hereinkommt. Ich kenne dieses Grinsen nur zu gut und weiß, dass sie etwas vorhat.

„Findest du nicht, dass du für einen Filmabend viel zu aufgestylt bist?" Arnesa trägt ein enges weißes Kleid, das ihr bis zur Mitte der Oberschenkel reicht. Dazu trägt sie hohe Pumps und ihren Lieblingsschmuck. Ihre Haare hat sie gelockt und sich zusätzlich stark geschminkt. Mit einem Lächeln im Gesicht setzt sich Arnesa mir gegenüber auf das Bett. „Wir beide gehen jetzt feiern."  Sofort schüttle ich den Kopf.  „Komm schon. Wir sollten den Tag mit den anderen feiern."  Unser Jahrgang trifft sich heute Abend alle in einem bekannten Club, um unseren heutigen Schulabschluss zu feiern.

„Nein Arnesa. Ich will da nicht hin und außerdem bringt mich Miran um, wenn er davon erfährt."  „Er wird es nicht erfahren, weil er spät kommt, wie du gesagt hast. Komm schon. So eine Chance bekommen wir nie wieder. Lass uns einmal den Kopf frei bekommen und Spaß haben."  Einerseits hat sie recht, aber mir gefällt die Idee mit dem Club nicht. Ich weiß, was da alles passieren kann.
Das Schlimmste ist auch noch, dass der Club, in dem sich alle treffen wollen, meinem Verlobten gehört. Also wird er es wahrscheinlich schnell mitbekommen, wenn ich da auftauche.

Arnesa schaut mich mit ihren Kulleraugen an und zieht einen Schmollmund: „Muss ich dich daran erinnern, was in der Grundschule passiert ist, als ich........ Und dann hast du gesagt, du würdest alles für mich tun. Außerdem wäre das eine gute Entschuldigung dafür, dass du mich dein halbes Leben lang über deine Identität belogen hast."  Leider hat sie recht. Ich seufze genervt und gebe mich geschlagen. Ich werde einfach zurück sein, bevor Miran nach Hause kommt, damit er nichts merkt. „Okay, aber nur für ein paar Stunden und dann verschwinden wir sofort und du lässt mich nicht allein."  Arnesa schreit auf und rennt direkt in meine Garderobe.

Keine fünf Minuten später kommt sie zurück, mit glitzernden High Heels und einem engen schwarzen Kleid, das mir bis knapp über den Po reicht und auch noch rückenfrei ist. „Miran bringt mich um."  „No Risk, No Fun."

„Ich kann nicht glauben, dass ich das wirklich mache", murmele ich vor mich hin, als wir vor dem Club stehen.

Wir gehen direkt zur Bar, wo wir schon einige aus unserer Klasse erkennen können. Wir bestellen zwei Cocktails und stellen uns zu den anderen.
Während die anderen in ein Gespräch verwickelt sind, das mich kaum interessiert, lasse ich meinen Blick durch den Raum schweifen, um mir einen Überblick zu verschaffen.

Ich bleibe bei braunen Augen stehen. Aras braune Augen. Wir schauen uns schweigend an, und wenn ich mich nicht täusche, hat er gerade kräftig geschluckt und versucht, nicht zu mir zu kommen.

Eine Hand greift nach meinem Arm und lenkt mich aus dem intensiven Blickkontakt mit Aras ab. „Entspann dich. Lass uns tanzen", ruft mir Arnesa durch die laute Musik zu. Für ein Nein ist es zu spät, denn Arnesa hat mich bereits auf die Tanzfläche gezogen.

Gemeinsam tanzen wir zu der lauten Musik. Wir bewegen unsere Hüften im Rhythmus der Musik.
Meine Bewegungen werden immer fließender und ich fühle mich schon etwas freier.

Arnesa ist kurz auf die Toilette gegangen, so dass ich jetzt allein bin.
Als sich zwei Arme um mich legen. Ich werde an einer Brust nach hinten gezogen, so dass mein Rücken an seiner Brust klebt. Es fühlt sich so fremd und kalt an. Ich versuche, mich aus seinen Armen zu befreien, aber er hält mich noch fester und drückt sein Becken gegen meinen Po. Ich schlage auf seine Arme. Ich spüre seine Härte, die mich nur noch mehr anwidert und mich noch mehr zappeln lässt, damit er mich loslässt.

„Spürst du wie hart du mich machst", flüstert mir der Fremde ins Ohr. Ich glaube mir kommen die Tränen. Ich will weg von ihm. Der Fremde gleitet mit einer Hand nach oben zu meinen Brüsten. Ich wimmere und will mich aus seinem Griff befreien, doch mit der anderen Hand hält er meine beiden Hände fest, während er mit der anderen weiter zu meinen Brüsten gleitet, sie umfasst und zu kneten beginnt.

Tränen schießen mir in die Augen. Ich versuche mich weiter aus seinem Griff zu befreien. Da alle mit dem Tanzen beschäftigt sind, achtet niemand auf uns.

Seine Hand wandert von meiner Brust hinunter zum Saum meines Kleides. Er will gerade mein Kleid ein wenig hochziehen, als er plötzlich von hinten von mir weggezogen wird. Ich drehe mich schnell um und sehe, wie der Fremde mit blutüberströmtem Gesicht auf dem Boden liegt, während mein Verlobter weiter auf ihn einschlägt. „Du verdammter Wichser, du wagst es, sie anzufassen?"
Er schlägt so lange auf ihn ein, bis er ohnmächtig wird.

Ich zittere am ganzen Körper und die Tränen nehmen kein Ende.

Ruhumun HuzuruWo Geschichten leben. Entdecke jetzt