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„Sir, wir haben einen Standort gefunden", meldet mir einer meiner Männer.
„Gut, nehmt alle Waffen, die wir haben. Ein Team soll mit dem Hubschrauber hinfliegen, der Rest kommt mit mir. Beeilt euch!!! Wir haben keine Zeit zu verlieren!" rufe ich allen Männern im Hauptquartier zu.

„Ich komme mit dir mit Miran", mit einem Nicken signalisiere ich Zayan, dass er mit mir fahren wird. Arian und Ayaz fahren mit Yasin.

Nehir

Das Öffnen eines Türschlosses lenkt unsere Aufmerksamkeit auf die Tür. Ich schaue meinen Bruder fragend an, aber er hat genauso wenig eine Ahnung wie ich.

Die Tür geht auf und Luan kommt herein.
„Wow, was für ein schönes Bild. Die Prinzessin ist wieder mit ihrem Bruder vereint", klatscht er in die Hände.

Luan lässt sich auf einem alten Stuhl nieder und mustert uns beide mit einem überheblichen Grinsen. „Ihr wisst, ich bin nicht hier, um lange zu plaudern, aber... es gibt etwas, das ich klären möchte, bevor das Ganze ein Ende findet."

Ich tausche einen flüchtigen Blick mit Can, der sich sichtlich anspannt. „Wovon redest du?" Meine Stimme klingt fester, als ich mich fühle.

„Oh, Prinzessin, tu nicht so, als wüsstest du es nicht. Dein lieber Ehemann, Miran. Glaubst du, er kommt hierher, um dich zu retten?
Meinst du, er würde wirklich alles riskieren für dich? Oder ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis er aufgibt?" Luan spricht mit einer Kaltschnäuzigkeit, die mich innerlich zum Kochen bringt.

Can kann sich nicht mehr zurückhalten und schüttelt leicht lachend seinen Kopf. „Du weißt genau, dass er kommen wird. Das wird dein Ende sein Luan."

Luan lacht leise, als würde ihn diese Drohung amüsieren. „Ah, Can. Immer der Optimist.
Aber was ist, wenn ich euch beide jetzt beende? Hier, an diesem Ort? Wäre es nicht viel einfacher für alle? Keine unnötigen Risiken, keine weiteren Komplikationen."

Er lehnt sich vor, seine Augen fixieren mich. „Was meinst du, Nehir? Wäre das nicht die beste Lösung für uns alle?"

„Du wirst uns nicht töten," sage ich ruhig, auch wenn mein Herz rast. „Du hast mich am Leben gelassen, weil du etwas von mir willst. Und jetzt versuchst du, uns zu brechen, weil du weißt, dass Miran dir gefährlich werden kann. Du hast Angst."

Seine Augen verengen sich. „Angst? Von ihm?" Luan steht abrupt auf, tritt näher und packt mich am Arm. „Ich habe keine Angst vor deinem Ehemann. Er ist nur ein weiterer Narr, der meint, er könne mich besiegen."

Can versucht, aufzuspringen, aber Luan haltet ihn zurück. „Fass sie nicht an, Luan!„

In diesem Moment, noch bevor Luan reagieren kann, erschüttert eine gewaltige Explosion den Raum. Staub und Betonbrocken rieseln von der Decke, die Wände vibrieren. Für einen kurzen Moment erstarrt Luan, sein Griff um meinen Arm löst sich, während er zur Tür starrt.

„Was zur Hölle..?" Seine Selbstsicherheit verschwindet, und zum ersten Mal sehe ich Unsicherheit in seinen Augen.

Noch bevor er sich von der Überraschung erholen kann, ertönt von draußen das Echo von Schüssen. Die Explosion war nur der Anfang. Can und ich blicken uns an, und ich spüre einen Funken Hoffnung. Miran ist hier.

Luan blickt hastig zwischen mir und der Tür hin und her, als draußen der Lärm der Explosion lauter wird.
Panik schleicht sich auf sein Gesicht, etwas, das ich bisher nie bei ihm gesehen habe.

„Verdammt!", zischt er und stürzt zur Tür.
Bevor er geht, dreht er sich noch einmal zu uns um, seine Augen funkeln vor Wut. „Das ist noch nicht vorbei!" Dann schlägt er die Tür zu und ich höre, wie das Schloss einrastet.

„Luan!" schreie ich, doch es ist zu spät. Er ist weg, und der Raum fühlt sich plötzlich noch kleiner an.

Der Raum wird still, bis auf die gedämpften Schreie und Schüsse, die von draußen zu uns dringen. Can steht direkt neben mir, angespannt.

„Dieser Mistkerl," murmelt er und läuft unruhig im Raum auf und ab. „Wir müssen hier raus, bevor er wiederkommt."

Ich nicke, aber bevor wir überhaupt einen Plan schmieden können, hören wir plötzlich ein heftiges Rütteln an der Tür. Unsere Köpfe schießen gleichzeitig zur Tür hoch, und bevor wir reagieren können, wird sie mit einem lauten Krachen aufgebrochen.

Im grellen Licht des Flurs steht Ayaz. Er atmet schwer und hat die Waffe noch erhoben, bereit für den nächsten Angriff, doch als er mich sieht, hellt sich sein Gesicht auf.

„Nehir!" ruft er, sichtlich erleichtert. Schnell eilt er zu mir, und ich falle ihm in die Arme. „Wir haben dich gefunden!"

„Ayaz!" sage ich erschüttert und drücke ihn fest. „Du bist hier!"

Ruhumun HuzuruWo Geschichten leben. Entdecke jetzt