Worauf warten wir?

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Triggerwarnung zu diesem Kapitel: explizite, sexuelle Inhalte

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Bevor es losgeht, möchte ich mich bei realshn bedanken, die mir mit ihrer lebhaften Fantasie den Kerngedanken für dieses Kapitel geliefert hat. ✨️ Ich hoffe, ich konnte Deiner Vorstellung gerecht werden und kann dich gleichzeitig noch mit der konkreten Ausführung und einigen Details überraschen. Danke für die inspirierenden Gespräche, deine klugen Theorien und deine Begeisterung für meine Storys! 💖

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Jisungs Pov:

Seit drei Tagen hatte ich Minho weder gesehen noch mit ihm gesprochen. Gestern Abend war ich sogar eigenmächtig zu seinem Gemach gegangen, aber die Wächter vor der Tür hatten mir nach einigem guten Zureden mitgeteilt, dass Minho noch im Thronsaal sei und er in den letzten Tagen äußerst wenig Schlaf bekommen hätte. Allmählich machte mir dieses Verhalten Sorgen, da ich eigentlich glaubte, Minho hätte eine gute Balance zwischen seinen Verpflichtungen als Pharao und seiner freien Zeit, die er, wie auch immer er es wünschte, nutzen konnte.

Als ich an diesem Nachmittag nun zum zweiten Mal vor der Tür zu seinen Gemächern mit den gleichen Worten abgespeist wurde, beschloss ich, ihn dort aufzusuchen, wo er sich laut seiner Wachen aufhielt. Ich raffte den luftigen Stoff meiner Kleidung und schritt etwas schneller voran, sodass ich beinahe rannte – aber auch nur beinahe.

Zwar wollte ich Minho auch nicht zu sehr auf die Nerven gehen oder ständig Zeit mit ihm verbringen, aber nach unserer so schönen gemeinsamen Nacht wollte ich doch nicht alles an Intimität gleich wieder aufgeben. Hoffentlich empfand er ähnlich und würde sich von mir dazu überreden lassen und für die nächsten Stunden eine Pause von den Verpflichtungen machen. Oder sich womöglich den restlichen Tag ganz freinehmen.

Zielsicher bog ich in den imposanten Säulengang ein, der direkt zum Thronsaal des Pharaos führte. Ich erkannte die bewaffneten Leibwachen bereits von Weitem und auch zwei wartende Beamte, die offenbar auf eine Audienz hofften. Doch ich ließ mich jetzt nicht einschüchtern, sondern trat auf die hohe Tür zu und blieb erst knapp vor dieser stehen.

„Ich wünsche, seine Majestät zu sprechen", verlangte ich, ohne mit der Wimper zu zucken, selbst als sich die Speere der Soldaten schützend vor der Tür kreuzten.

„Seine Majestät ist im Gespräch und empfängt zur Zeit keine weiteren Bittsteller."

Herausfordernd hob ich die Augenbraue und lächelte triumphierend, als die hohe, schwere Holztür zum Saal unvermittelt aufschwang und mir eine Person entgegentrat, die offensichtlich gerade eben ihre Audienz beendet hatte.

„Mir scheint, seine Majestät empfängt mich doch früher als erwartet", meinte ich souverän und schlüpfte hastig an den Wachen vorbei in den prachtvollen, hellen Thronsaal. Ich hob ungerührt den Blick und verband ihn mit dem von Minho, der deutlich überrascht schien, mich hier zu sehen. Aber er erholte sich schnell, denn er hob gebieterisch die Hand, als die zwei Wachen, alarmiert von meinem ungebührlichen Verhalten hinter mir, in den Raum stürmten und mich zurück nach draußen geleiten wollten.

„Halt, er kann bleiben! Ihr hingegen dürft gehen. Alle!" Mein Herz hüpfte in meiner Brust, als er tatsächlich sogar den königlichen Schreiber und Felix mit diesen Worten des Thronsaals verwies – alle außer mich. Seine Zuneigung und sein Vertrauen zeigte er mir mit dieser Geste deutlich und in seinen Augen flammte für einen Moment lang diese unbeschreibliche Sanftheit auf, als er mich neugierig betrachtete. Dann wachte er wieder mit Adleraugen darüber, dass jede Person den Raum verließ, bevor sich die Türen mit einem vernehmlichen Nachhall schlossen. Erst dann lockerte sich seine angespannte, kerzengerade Haltung und ich erkannte die Erschöpfung in den dunklen Augen.

God-king of Egypt | MinsungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt