Lass es zu

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Triggerwarnung für dieses Kapitel: Machtmissbrauch, Selbstzweifel, Andeutung sexueller Handlungen ohne Zustimmung/ erzwungene Zustimmung

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Jisungs Pov:

Aber natürlich war mein Glück nicht von Dauer und drei Tage nach dem Besuch des Tempels wurde ich am Abend erneut von dem Diener ins Gemach des Pharaos gebeten.

Ich hatte erwartet, dass Minho mehr Zeit verstreichen lassen würde, bevor er mich wieder zu sich rief, immerhin war er es gewesen, der unsere letzte Unterhaltung so harsch abgebrochen hatte. Außerdem hatte er die letzten zwei Tage hauptsächlich mit Hyunjin verbracht, was dessen allgemeine Laune ungemein anhob und allen Mitgliedern des Harems das Leben erleichterte. Deshalb verstand ich absolut nicht, weshalb nun meine Wenigkeit erneut in den Fokus der Begierde rückte.

Meine Schritte waren entsprechend zaghaft, als ich das königliche Gemach betrat und meine Augen scannten sogleich den Raum, um den jungen Pharao zu finden. Dieser hielt sich unweit von mir neben dem großen Tisch, auf und sah hinab auf ein Stück Papyrus, das seine volle Aufmerksamkeit einzunehmen schien. Aber er belehrte mich eines Besseren, denn er blickte nicht einmal auf, aber hatte meine Anwesenheit offenkundig bemerkt.

„Jisung, wie schön, dass du meiner Bitte gefolgt bist." Endlich hob er den Blick und seine Augen wanderten langsam und intensiv über meine Erscheinung. Seine Pupillen wurden größer und seine Iris dunkler, bevor ein samtiges Lächeln seine Mundwinkel anhob.

„Deine neuen Gewänder stehen dir ausgezeichnet. Ich wusste, diese Gürtel würden deine zarte Figur noch besser betonen."

Hitze schoss in meine Wangen, als ich seine Worte vernahm und mir bewusst wurde, dass ich mich genauso kleidete, wie er es offenbar intendiert hatte. Die Kleidung sollte mich für ihn noch anziehender machen und offenkundig funktionierte dies. Ich erwiderte nichts, sondern stand reglos da und sah ihm stumm in die Augen, um ihm zu signalisieren, dass ich genau wusste, was dieses Spiel hier sollte.

Minho wandte sich mir erneut zu, nachdem ich offenbar zu lange still geblieben war und hob fragend eine Augenbraue. „Was ist los, Kätzchen? Hast du keinen bissigen Kommentar für mich parat? Sonst hältst du dich auch nicht zurück." Seine Mimik wurde ein wenig kühler. „Zumindest hast du es das letzte Mal nicht getan."

„Warum bin ich heute hier?", fragte ich geradeheraus und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ihr habt mich sicherlich nicht nur hierher zitiert, um mir zu sagen, dass ihr mein Erscheinungsbild mögt."

Ein süffisantes Grinsen schlich sich auf die rosigen Lippen meines Gegenübers. „Und warum nicht? Bist du nicht in der Stimmung für Komplimente? Mag mein Kätzchen es nicht, wenn ich ihm sage, dass es absolut zum Anbeißen aussieht?"

Einige Sekunden lang stand mein Mund offen, bevor ich ihn schloss und die heiße Wut in mir brodeln fühlte oder war es doch Irritation? Jedenfalls taten seine Worte etwas Seltsames mit mir und ich mochte es nicht, wie sie mich fühlen ließen. Deshalb biss ich fest auf meine Unterlippe und wog meine Möglichkeiten ab.

Ich darf jetzt nicht unverschämt werden. Ich kann ihn nicht maßregeln.

Seine Worte hatten geklungen wie ein billiger Annäherungsversuch in einer Diskothek... nur dass das hier keine Diskothek war, sondern ein königlicher Palast und ich war weder zum Tanzen hier, noch in Stimmung für verruchte Flirts und schmuddelige Anmachsprüche.

Also hob ich mein Kinn an und erwiderte seinen Blick. „Nein, ich mag keine belanglosen Floskeln, die nur dazu dienen, mir meiner derzeitigen Lage bewusst zu werden und die mir deutlich aufzeigen, welch niedere Absichten ihr mit mir verfolgt."

God-king of Egypt | MinsungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt