Triggerwarnung für dieses Kapitel: Machtmissbrauch, Andeutungen sexueller Handlungen
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Jisungs Pov:
„Wie wäre es, wenn du mir statt deiner Anerkennung und deiner honigsüßen Worte eine viel tiefere und reinere Form der Dankbarkeit zeigst?"
Verschreckt weiteten sich meine Augen und ich betete, dass er nicht das wollte, was ich dachte.
„Wa-was meint ihr damit?", brachte ich stotternd hervor und war kurz davor, zurückzustolpern und ihm zu sagen, dass er so eine Frage nicht stellen sollte. Aber seine Augen bohrten sich voller Überlegenheit und Dominanz in meine und hielten mich an Ort und Stelle gefangen. Seine Lippen formten erneut ein Lächeln, das dem einer Katze glich und es schien so, als wäre ich tatsächlich amüsant für ihn.
„Du weißt, warum du genau hier bist, Jisung. Du sollst mir Freude schenken. Verbring die Nacht mit mir."
Ein leises Geräusch des Unglaubens verließ meine Kehle, als der junge Pharao seinen Wunsch so direkt und unmissverständlich aussprach.
Er trat daraufhin noch einen halben Schritt auf mich zu und jetzt passte kaum noch ein Blatt Papier zwischen unsere Körper. Aufgewühlt und nicht ganz Herr meiner Sinne starrte ich ihn an und trat dann schlussendlich verunsichert einen Schritt zurück. Doch schon packte der Pharao mein Handgelenk und hinderte mich daran, noch mehr Abstand zwischen uns zu bringen oder sogar wegzurennen – denn genau das wollte ich.
Seine Augen musterten mich aufmerksam und schienen meine Unzulänglichkeiten schneller enträtselt zu haben, als mir lieb war. „Du scheinst dich bei meinen Worten unwohl zu fühlen... Warum?"
Am liebsten hätte ich laut gelacht, um dieser bizarren Situation die erschreckende Ernsthaftigkeit zu rauben, doch ich traute mich nicht. Eher war ich wie erstarrt und sah auf seine Hand, die immer noch meinen Unterarm umschlossen hielt. Sein Griff war fest aber nicht übermäßig stark und gleichzeitig machte er deutlich, dass er mich nicht gehen lassen wollte. Allein die Berührung ließ mir einen Schauder über den Rücken laufen.
Er ist der mächtigste Mann in diesem Land, Jisung. Sich ihm zu widersetzen, bedeutet für jeden, sich dem Gesetz der Götter entgegenzustellen und sie zu missachten. Du hast es in den Schriften gelesen und es gestern selbst erlebt. Er fühlt sich wie ein Gott, er repräsentiert ihn... er wird nie zulassen, dass du diesen Raum verlässt, ohne dass du gehorchst.
Scheu blinzelte ich zu dem etwas größeren Mann auf, der mir gerade vollkommen nüchtern gestanden hatte, dass er mich ins Bett bekommen wollte, dass er mit mir Sex haben wollte.
Das ist absurd. Er will es ja offenbar wirklich... aber was ist mit mir? Ich will genauso für mich entscheiden! Ich kann nicht mit ihm schlafen. Nicht bei dem, was ich über ihn weiß- nein, überhaupt nicht, weil- weil er ein König ist und nicht aus meiner Zeit kommt und weil ich weder etwas für ihn empfinde noch seine Vorliebe teile. Nein, ich muss einen Weg finden, ihn hinzuhalten. Aber wird er darauf überhaupt eingehen?
„Was ist los, Kätzchen?" Diesmal war die Stimme des jungen Mannes leicht rau und sein zweiter Arm legte sich plötzlich um meinen Rücken und zog mich enger gegen die entblößte Brust. „Verschrecken dich meine direkten Worte? Ich hätte dich nach deinem ersten Auftreten anders eingeschätzt. Du warst so mutig mich anzusehen, mir wirklich in die Augen zu sehen und für dich selbst zu sprechen. Das hat mich beeindruckt."
Die Wärme, die zwischen unseren Körpern entstand, fühlte sich für mich zu heiß an und ich stemmte mich leicht gegen seinen Arm, doch er ließ mich nicht los. Stattdessen blicke er mir fest in die Augen. „Du hast etwas Außergewöhnliches an dir, das habe ich schon im ersten Moment gesehen, du bist wunderschön und ich will mich jeden Tag an deinem Anblick erfreuen." Seine Finger streichelten über meinen Rücken, wie um mich von seinen Worten zu überzeugen oder mich durch diese zu beruhigen, doch das genaue Gegenteil war der Fall. Meine Panik wuchs und ich zog ruckartig an meinem Handgelenk, um mich von ihm loszumachen.
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God-king of Egypt | Minsung
FanfictionWenn Jisung in seinem Leben eines gelernt hat, dann dass Aufgeben nie eine Option ist. Doch was passiert, wenn er in eine Welt gestoßen wird, die seine Prinzipien und Werte nicht anerkennt? Wenn sie diese mit ihren eigenen Gesetzen und Regeln übersc...