God-king of Egypt | Minsung

Erfüllte Sehnsucht

Triggerwarnung für dieses Kapitel: explizite, sexuelle Inhalte

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Jisungs Pov:

Mit einem liebreizenden Lächeln streifte ich mein Gewand von der linken Schulter und flüsterte dann möglichst verführerisch: „Aber bis es so weit ist, solltest du dich um deinen Gemahl kümmern. Dieser hat in den vergangenen Tagen so viele zärtliche Berührungen gesehen, dass er sich nun selbst nach ihnen sehnt."

Sogleich wurde das Braun in Minhos Augen beinahe schwarz wie glänzender Obsidian und er beugte sich ganz langsam herab, wobei seine Muskeln sich wundervoll anspannten und ich fast augenblicklich Herzrasen bekam.

„Ist das so?"

Mit einem belustigten Summen bestätigte ich ihm seine Frage, aber spürte dann eine leichte Nervosität aufsteigen, die sich gemeinsam mit einer Gänsehaut auf meinem Körper ausbreitete. Es war ganz sicher nicht so, dass ich Angst vor dem hatte, was folgen würde. Allerdings hatten Minho und ich seit Seungmins Todesnacht keinen Sex mehr gehabt. Wir waren in den vergangenen Monaten zwar nicht vollkommen abstinent gewesen und hatten uns kleinere Zärtlichkeiten, innige Küsse und intime Berührungen erlaubt, aber so weit zu gehen und Sex zu haben, war uns auf eine seltsame Art falsch vorgekommen. Vielleicht, weil die Nacht von Seungmins Tod so viele gemeinsame und vertraute Erinnerungen geschaffen hatte, bevor sie so grausam beendet worden war. Ich jedenfalls wollte diese Erinnerungen ungern erneut durchleben, wenn ich mit Minho schlief oder mich durch seinen Körper oder auch nur eine Berührung an die Nacht mit Seungmin und Hyunjin entsann. Genau daher rührte vermutlich meine Nervosität.

Ich wusste nicht, wie weit Minho bereit war zu gehen, aber das erste Mal seit Wochen erkannte ich in seinem Blick die Lust wieder, ungetrübt von Schmerz oder Bedauern. Und wenn ich ehrlich zu mir selbst war, wollte ich diese unbeschwerte Seite von Minho so lange wie möglich festhalten und den dadurch entstehenden Augenblick des Glücks genießen – ihn mit Minho teilen, um etwas Frieden zu erleben.

Seine Augen wanderten hinab zu der entblößten Schulter, wieder meinen Hals hinauf und schließlich blieben sie an meinen leicht geöffneten Lippen hängen.

Behutsam fasste ich mit beiden Händen um seine Oberarme und zog ihn zu mir herab, bis sich unsere Oberkörper und schließlich unsere Lippen zärtlich berührten. Sanft und gleichzeitig bereitwillig drückte ich meinen Mund auf seinen, ließ ihn einige Sekunden reglos verweilen, bis ich die hauchzarte Erwiderung spürte. Erst dann atmete ich erleichtert aus und zog meinen Gemahl noch etwas weiter zu mir herab.

Minho reagierte ebenso rücksichtsvoll, indem er seinen Körper vorsichtig auf meinem ablegte, meine Lippen etwas fester anstupste und dann eine Hand in meinem Haar vergrub. Seine weichen, warmen Lippen hingegen erforschten meine mit einer Dringlichkeit und Sehnsucht, die ich schon beinahe vergessen geglaubt hatte. Diese Küsse erreichten einen Teil meines Herzens, der die tiefempfundene Liebe für Minho aufbewahrte und nur meine allerwichtigsten Glücksmomente speicherte. Als wüssten mein Körper und mein Verstand genau, dass es bei diesen Küssen nicht um feurige Leidenschaft ging, sondern um den heißesten Kern der Liebe, der sich viel tiefer und endgültiger in unser Wesen gebrannt hatte.

Wir waren nicht länger nur Minho und Jisung. Wir waren das pochende Herz, das trotz Verletzungen weiterschlug. Wir waren der Verstand, der trotz Schmerzen Entscheidungen traf. Und wir waren die Einheit, die einander Halt geben konnte.

Für eine Sekunde öffnete ich meine zusammengepressten Augenlider und betrachtete das wunderschöne Gesicht meines geliebten Pharao direkt vor mir. Seine Wimpern rahmten dunkel und lang seine geschlossenen Augen und die Haut seiner Wangen rötete sich sanft. Rasch erwiderte ich seinen nächsten Kuss, verlor mich in der süßen Berührung und griff etwas fester nach seinen muskulösen Oberarmen, bevor ich meine Augenlider flatternd und verzückt wieder schloss.