Kapitel 7

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Nachdenklich stand Lumiel auf dem Balkon der Bibliothek und lies die letzten Sonnenstrahlen auf sich wirken, welche auf ihre Haut schienen. Der Ringrat war schon seit längerem vorbei, weswegen sich jeder auf die frühe Abreise bereit machen wollte. Ehrlicherweise wusste Lumiel nicht, ob es wirklich gut war, die Gemeinschaft zu begleiten. Schliesslich gehörte der Ring zu Sauron, welcher weiter auf der Suche nach ihr war. Obwohl, Lumiel dachte eher über die Worte von Gandalf nach, mit welchem sie zuvor gesprochen hatte.

Saruman hatte sie alle verraten.

Man konnte also annehmen, dass er Sauron gesagt hatte, wer der Krieger der Prophezeiung war. Da er somit wusste, dass man nach einer Elbenfrau suchen musste, war es also nicht so schwer sie irgendwo zu finden. Es gab nur wenige Frauen, welche ihre Heimat verlassen hatten.

"Es ist lange her, meleth nîn.", sprach Legolas, welcher zu ihr auf den Balkon gekommen war und sie ihre Augen zu ihm gerichtet hatte. "Gin suilon, mellon.", lächelte die Elbin, welche ihr Herz klopfen gespürt hatte. Es war also wahr, was man über die Liebe zischen Elben gesagt hatte. Jedoch passte dies wohl genauso wenig in diese Situation, wie zur damaligen Zeit.

"Wo warst du?", wollte Lumiel von ihm wissen, als Legolas automatisch seine linke Hand auf ihre rechte Wange gelegt hatte. "Du warst fort."

"Verzeih mir, meleth nîn. Es war nicht meine Absicht. Mein Vater hatte mich zu den Dúnedain geschickt um den Erbe von Gondor zu finden.", erklärte der Elbenprinz, welcher schuldbewusst seinen Blick gesenkt hatte. "Ich hatte keine Zeit mich von dir zu verabschieden."

Lumiel verstand ihn. Es war ein Befehl des Königs, welchen er angenommen hatte und wohlmöglich auch nicht so viel darüber nach gedacht hatte. Seine Hand jedoch, blieb auf ihrer Wange, was Lumiel dazu veranlasst hatte, ihre eigene Hand auf die Seine zu legen.

"Du hättest es mir sagen können.", sprach Legolas, was Lumiel nicht so richtig verstanden hatte. "Warum du mich damals ohne etwas zu sagen verlassen hast."

Lumiel blickte den Elb überrascht an, als sich ihre Augen etwas gesenkt hatten. "Dein Vater hat es dir gesagt?", fragte sie nun und fühlte sich nicht gerade wohl dabei. "Was..hat er gesagt?"

"Dass er dich verbannt hat, weil du ihm in seinen Augen den Platz schichtig gemacht hättest. Er dich als Gefahr gesehen hat.", erklärte Legolas ihr. Unbewusst, atmete Lumiel erleichtert aus. Thranduil hatte also nichts über ihren wahren Status gesagt, es einfach nur wage umschrieben. Es war nicht so, dass sie Legolas nicht vertrauen würde.

Aber es war wohl einfach besser, wenn es gerade jetzt weiterhin kaum jemand weis. Lumiel wollte nicht, dass man sie auf dieser Reise ebenfalls beschützen musste. Frodo hatte die Priorität. Er musste beschützt werden, nicht sie.

"Du hättest es mir sagen können, meleth nîn.", sprach Legolas sanft, als er sie angesehen hatte. Er konnte es an ihrem Blick sehen, dass es ihr unangenehm gewesen war. "Verzeih mir, mellon. Ich fand es besser so und wollte nicht, dass du deinen Vater wegen mir hasst."

Erneut lächelte Legolas sanft, während er mit seinem Daumen über ihre Wange gestrichen war. Er wollte die Elbin beruhigen, welche in seinen Augen noch viel schöner geworden war.

Gerade als er diese Worte über die Lippen bringen wollte, räusperte sich jemand, weswegen Legolas seine Hand von ihr nahm, und Lumiel zu der Person gesehen hatte.

"Verzeiht Herrin Lumiel. Aber ich sollte euch holen um euch zu jemandem hin zu bringen.", sprach Merry, einer der Hobbit, welcher sich bei der Versammlung versteckt hatte. "Ich komme, aber nenn mich bitte einfach nur Lumiel.", bat die Elbin, welche ihren Kopf etwas geneigt hatte.

"Wir sehen uns später, mellon.", hauchte Lumiel dem Elb zu, ehe sie auch ihm höflich zugenickt hatte und Merry gefolgt war.

Die südliche Elbin Teil 2 Legolas FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt