Die Arme, welche Lumiel wenige Sekunden um sich gespürt hatte, lies ihr Herz unglaublich höher aber auch beruhigter schlagen. Ihren inneren Wunsch, ihre Eltern kennen zu lernen, von welcher sie bisher nur Geschichten gehört hatte, wurde ihr in diesem Moment geschenkt. Sich ihnen an zu nähert, mit ihnen zu reden. Alles, was sich ein Kind wünschen würde.
Tränen sammelten sich in ihren Augen, als sie diese Geborgenheit spüren konnte. Dieses vertraute Gefühl, welches Lumiel als Baby unterbewusst schon wahrgenommen und gekannt hatte. Der Duft ihrer Eltern stieg in ihre Nase, wobei Lumiel sich nicht wirklich sicher war, ob es einfach nur an der Umgebung lag.
"Du bist zu einer wunderschönen Elbin heran gewachsen.", begann ihre Mutter zu sprechen, welche sich von ihr gelöst hatte um das Gesicht ihrer Tochter zwischen ihre Hände zu nehmen. Das sanfte Lächeln dazu, lies die Lippen von Lumiel etwas beben. So fühlte es sich also an, eine Mutter zu haben. Die Liebe von dieser zu erhalten. Es war zwar nur eine Geste, jedoch gut genug für Lumiel.
"Deine Augen zeigen immer noch die wunderschönen Sterne, welche an unserem Himmel zu sehen sind.", sprach ihr Vater, dessen Augen in einem hellen Blau erstrahlt hatten. Sein Stolz war ihm an zu sehen, was Lumiel die Augen schliessen gelassen hatte.
"Wir hatten dich nur kurz in unseren Armen. Aber wir wussten, dass du uns dennoch stolz machen würdest.", lächelte ihre Mutter, welche ihre Haare mit kleinen Zöpfen um ihren Kopf herum zusammen gebunden hatte. Auf ihrer Stirn war ein silberfarbenes schimmerndes Diadem zu sehen. In der Mitte davon, wurde ein weisser Stein eingearbeitet, welcher mit einem Licht sicherlich wie ein Stern leuchten würde. Ein Edelstein aus purem Sternenlicht.
"Komm, setz dich. Wir haben nicht viel Zeit.", unterbrach ihr Vater den Moment, welcher genauso helle Haare hatte, wie ihre Mutter. Es schien Lumiel wirklich so, dass sie durch Prophezeiung einfach anders aussehen musste. Ihre grünen Augen, hatte sie ebenfalls nicht von ihnen. Konnte vielleicht daran liegen, dass durch viele Gene und die Mischung ihrer beider Augenfarben etwas neues entstanden war.
Sich unter dem Pavillon auf eine Bank gegenüber ihre Eltern gesetzt, wurde Lumiel von diesen etwas ernster angesehen. Ihr war bewusst, dass sie nicht wirklich gerne über das Vergangene sprechen wollten, es jedoch nötig sein würde.
"Damals als die Orks in unsere Stadt einmaschierten, hätten wir früher handeln sollen. Allerdings hatte niemand von uns eine solche Fähigkeit, wie Elrond oder du sie erhalten hatte. Wir waren viel zu sehr von dir fasziniert und abgelenkt, dass wir den Angriff zu spät erkannt hatten.", sprach ihr Vater, welcher in Lumiel's Augen keine Schuld getragen hatte. Jedoch blieb die Elbin still, da sie diese kostbare Zeit nicht verschwenden wollte. So wie Nienna es gesagt hatte, weise zu sein.
"Die Prophezeiung hatte uns schon immer Sorgen bereitet. Jedoch sind wir hier, Galadriel sehr dankbar, dass sie dich in Lorién gut schützen konnte und ausgebildet hatte. Wir konnten alles beobachten, kleiner Stern, und haben gesehen, was du für Mittelerde getan hast."
Leicht lächelte Lumiel bei seinen Worten. Sie war froh darüber, dass ihre Eltern alles ansehen konnten. Ihr Handeln, ihre Fortschritte, einfach alles. "Auch wenn diese Zwerge etwas netter zu dir hätten sein können.", mischte sich ihre Mutter ein, und zeigte ihr ein leicht abfälliges Verhalten, da sie das Benehmen der Zwerge nicht geduldet hatte.
"Und doch wurden sie Freunde.", lächelte ihr Mann und hörte ein kleines Lachen von Lumiel's Seite. Jedoch verstummte hier dieses Lachen wieder, da Lumiel sich an die Zeit erinnert hatte.
"Nienna sagte mir, dass ich zurück gehen könnte und ihr es mir verraten würdet.", sprach sie nun aus.
"Du bist weder gut noch böse in dieser Welt. Aber du bist die Stärke und gleichzeitig die Schwäche der guten, sowie der schlechten Seite." Ihr Vater sprach genauso wie Nienna und Gandalf in Rätsel. Sehr nett, wenn man eigentlich nur auf eine direkte Antwort gewartet hatte.
"Wir hatten immer gehofft, dass Sauron dich nie bekommen würde. Nur wussten wir nicht, welche Schwächen du genau gegenüber ihm haben würdest. Deine Fähigkeiten sollten dir und deiner Umgebung helfen können. Damit aus jedem Volk, Freunde zu finden, genauso wie die Sternenstadt daran aufgebaut wurde. Aber deine Fähigkeiten können auch für die andere Seite wertvoll sein. Deswegen wussten wir nicht, wie du selbst handeln würdest."
"Liebling, unsere Tochter ist nicht wie du.", schmunzelte die hellhaarige Elbin, als Lumiel einen weiterer verwirrten Ausdruck gehabt hatte.
"Ich will nur, dass sie es versteht.", atmete der König des Südens aus und schmunzelte selbst etwas.
"Die Liebe, Lumiel.", sprach er gleich danach und etwas direkter. "Die..Liebe..?", fragte die Dunkelhaarige zurück, welche dazu viel überlegt hatte.
"Glück, Unglück. Licht, Dunkelheit. Freundschaft, Feinde. Liebe, Hass.", alles sind Gegensätze welche deine Person ausmacht. Dadurch, dass du vergiftet wurdest, fielst du von der Licht in die Dunkelheit. Wurdest von einem Freund, zu einem Feind und somit ins Unglück gestürzt. Doch der Hass, welcher dir durch dieses Gift und den Zauber von Sauron gegeben wurde, konnte mit viel Liebe vernichtet werden."
Lumiel schluckte bei dieser Erklärung. Wenn dieses Gift und diese Dunkelheit nicht gewesen wäre, dann wäre ihr also sehr vieles erspart geblieben. Doch da gab es eine Person, welche sie aus all dem holen konnte. Ihr Mund öffnete sich, als ihre Mutter schon gesprochen hatte.
"Legolas, er ist derjenige, der dir am meisten bedeutet. Der Elb, welchem du schon immer deine Liebe geschenkt hast. Und genau diese Liebe hat nach und nach das Gift in dir besiegt, dich jedoch noch nicht vollständig geheilt."
"Heisst also, dass ich wegen dieser Liebe, weiter leben kann?", fragte Lumiel nach und wurde von ihren Eltern angelächelt.
"Unsere Liebe ist für die Ewigkeit. Eure ist so stark, dass selbst nach deiner Tat, dich selbst zu töten, zu Nichte gemacht werden kann. Deine Aufgabe ist in Mittelerde noch nicht erfüllt. Deine Zukunft liegt noch weit vor dir.", sprach ihre Mutter, welche sich nach vorne gelehnt hatte um ihre Hand erneut auf die Wange legen zu können.
"Aber..wie komme ich zurück? Wie sollte ich diese Liebe zeigen können? Ich bin doch..in seinen Augen tot..", sprach Lumiel leise.
"Es wir ausreichen, wenn Legolas ebenfalls zu dir ehrlich sein würde. Wenn er dir endlich sagen würde, dass seine Gefühle nicht anders als deine sind. Sobald Legolas dir seine Gefühle offenbart, wird alles wieder in Ordnung sein.", lächelte die Elbin weiter, was Lumiel leise murmeln lies. Da war aber ein grosses Problem. Weder sie, noch Legolas hatten etwas zu diesem Thema gesagt.
"Du solltest seine Gefühle längst kennen, kleiner Stern.", schmunzelte ihr Vater, als er ihren nachdenklichen Blick gesehen hatte. "Der Junge nennt dich, meleth nîn. Für ihn warst du seit dieser Bezeichnung seine grosse Liebe."
Die grünen Augen schimmerten auf. Ja, das hatte sie total in den Hintergrund gestellt. Es gab bei ihr einen Grund, warum sie Legolas nur als mellon bezeichnet hatte. Ihm nie einen anderen Spitznamen gegeben hatte.
"Aber..er weist doch nicht, dass ich mellon als..eine solche Bezeichnung versucht hatte zu sagen..", hauchte sie leise und spürte einen sanften Händedruck ihres Vaters. "Er wird es schon wissen. Ihr wärt euch sonst in Edoras nicht so nahe gekommen."
Leise atmete Lumiel aus. Sie erinnerte sich daran. Alleine wegen Aragorn hatten sich ihre Lippen nicht berühren können. Beinahe hätte Lumiel ihre Entscheidung selbst unterbunden.
"Bevor er dich von uns nimmt. Möchten wir einiges über deine zwei Reisen erfahren.", sprach ihre Mutter nun lächelnd, welche jedoch das Gefühl gehabt hatte, nur noch wenige Minuten mit ihr zu haben.
"Ja, ich will aus deinem eigenen Mund hören, was du zu Thorin gesagt hast, als dieser die Menschen im Stich lassen wollte.", verlangte ihr Vater, welcher es fast schon amüsant gefunden hatte. Lumiel lachte etwas darüber und nickt kurz.
"Gut, aber das wird euch vielleicht alles nicht so sehr erfreuen.", schmunzelte die Elbin, welche nun angefangen hatte, einiges zu erzählen, bis sie diesen wunderschöne Zwischenwelt verlassen musste.
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Die südliche Elbin Teil 2 Legolas FF
FanficSechzig Jahre war die Reise zum Erebor her, bei welcher Lumiel mehr Freunde gefunden hatte als gedacht. Doch der eine Ring, welcher Bilbo Beutlin zu damaligen Zeit gefunden hatte, war nun ausschlaggebend dafür, dass ein Ringrat ins Leben gerufen wu...