"Die Pferde sind rastlos und die Männer schweigsam.", sprach Legolas als die Pferde etwas unruhiger geworden waren. "Es ist der Schatten des Berges, der sie beunruhigt.", erklärte Éomer seine Bemerkung.
Lumiel welche sich zu ihnen gesellt hatte, blickte zwischen die Felsspalte, von welchem sie geglaubt hatte, etwas darin gesehen zu haben. Etwas, was weder gut noch böse war.
"Der Weg dort, wo führt der hin?", fragte Gimli nach. "Das ist die Strasse zum Dimbolt, zum Tor unter dem Berg.", beantwortete Legolas ihm die Frage.
Der Dimbolt, welcher in der Sprache Rohans Düsterwald bedeutet hatte, war ein kleiner düsterer Wald schwarzer Bäume, welche zu dem dunklen Tor geführt hatten. Dort oben war auch der Eingang zu den Pfaden der Toten unter dem Dwimorberg. Über dem Tor, so hiess es, waren undeutliche Zeichen und Figuren in dem Fels gemeiselt. Ob dies wirklich so stimmte konnte Lumiel nicht sagen, da sie den Eingang selbst nie gesehen hatte.
Unter diesem Gebirge jedoch, hauste die Armee der Toten. Einst waren sie Menschen aus den Ered Nimrais, ein weisses Gebirge zwischen Gondor und Rohan. Vor vielen Jahren, hatten sie Isildur bei der Gründung von Gondor Lehntreue geschworen, sich jedoch am Ende nicht am Krieg gegen Sauron beteiligt.
Durch diesen Verrat, verfluchte Isildur sie, nicht ehe Ruhe zu finden, bevor sie ihren Eid erfüllt hätten. Das Volk zog sich somit in die Höhlen des weissen Gebirges zurück. Jedoch wirkte der Fluch von Isildur über ihren Tod hinaus.
Zur Zeit des Königs Arvedui von Arthedain, ein Königreich der Dúnedain im Nordwesten Eriadors, weissagte der Seher Malbeth, dass der Erbe Isildurs in einer Zeit des Schattens die Pfade der Toten durchschreiten und die Toten an ihren Eid erinnern würde.
Zur Zeit der Rohirrim liessen die Toten niemanden aus ihrem Höhlensystem entkommen. Baldor, der erste Sohn von Brego, dem zweiten Königs von Rohan, welcher die Pfade der Toten betreten hatte, kehrte nicht mehr zurück.
"Niemand, der sich dorthin begibt, kehrt jemals zurück. Dieser Berg ist voller Bosheit.", sprach Éomer, welcher zwischen die Felsspalten gesehen hatte.
Als volle Bosheit konnte es Lumiel nicht so wirklich sehen. Es stimmte, dass die Toten nicht gut auf den König von Gondor zu sprechen waren. Somit sicherlich auch nicht auf Aragorn, welcher leicht angefangen hatte hin zu starren. So, als ob er etwas sehen könnte, genauso, wie es bei ihr gewesen war.
Konnte es vielleicht sein, dass diese Toten ihn riefen? Dass sie endlich von diesem Fluch befreit werden wollten? Wünschen, würde Lumiel es sich. Sie waren lange genug in diesen Höhlen.
"Aragorn.", brummte Gimli, als der Dunkelhaarige seinen Kopf geschüttelt und zu ihm gesehen hatte. "Suchen wir was zum Essen.", meinte der Zwerg, welchem das Starren des Mannes ebenfalls nicht entgangen war. Zumindest kam es für Lumiel so vor, da Gimli ihn sonst nie zu sowas gebeten hatte.

DU LIEST GERADE
Die südliche Elbin Teil 2 Legolas FF
FanfictionSechzig Jahre war die Reise zum Erebor her, bei welcher Lumiel mehr Freunde gefunden hatte als gedacht. Doch der eine Ring, welcher Bilbo Beutlin zu damaligen Zeit gefunden hatte, war nun ausschlaggebend dafür, dass ein Ringrat ins Leben gerufen wu...