Die südliche Elbin Teil 2 Legolas FF

Kapitel 41

"Was ist das für ein Pferd?", fragte Legolas, welcher sich noch etwas genähert hatte. "Eines der Valanir.", erklärte Lumiel, welche nun über den Hals des Hengstes gestrichen war.

"Ihr solltet ihn lieber nicht anfassen.", sprach ein Stallbursche leicht panisch, welcher genügend Abstand gehalten hatte. "Er könnte wieder.."

"Keine Sorge, er wird nichts tun.", versicherte Lumiel, welche nun das Seil um seinen Hals weg genommen hatte, da die Menschen wohl versucht hatten, ihn damit in Zaum zu halten. "Woher habt ihr ihn?"

"Wir fanden ihn nicht weit von hier in einer grossen Herde. Erst dachten wir, er gehört zu unseren edlen Mearas.", gestand der Stallbursche. "Seine Farbe aber, ist nicht so rein wie alle anderen."

Lumiel war innerlich leicht wütend darauf. Nur weil dieses schwarze Pferd nicht weiss oder grau war, sollte er unrein sein? Nein, er war das reinste Pferd, welches man sich vorstellen könnte.

"Die Valanir?" Legolas kannte nicht viel der alten Geschichte. Zumindest nicht jene, welche mit dem Süden im Zusammenhang waren.

"Nahar war einst ein edles weisses Pferd, welches in Valinor gelebt hatte. Man sagt, dass seine direkten Nachfahren nur einem Volk versprochen war. Doch einige seines anderen Stammes, wurden zu den Mearas gezüchtet. Dadurch, dass das südliche Elbenvolk vernichtet worden war, gab es für die Valanir keinem Grund mehr, in der Stadt weiter zu leben. Seit tausenden von Jahren, wurde keines dieser Pferde je wieder gesehen.", erklärte Lumiel, verbarg jedoch weiterhin ihre Identität.

"Diese Geschichte hatte ich in meiner Ausbildung gelesen.", lächelte Lumiel um weitere Fragen umgehen zu können. Gelogen war es nicht ganz. Es stimmte, dass in den alten Büchern von Elrond alles erwähnt worden war.

"Das heisst, die Valanir sind die höher gestellt als die Mearas und leben dadurch länger.", stellte Legolas dadurch selbst fest. "Und so wie es aussieht, gehört er zu einer edlen Blutline.", sprach Lumiel eher zu sich selbst, als sie in die schwarzen Augen des Pferdes gesehen hatte.

Genauso wie bei ihr, konnte man schon fast die Sterne darin erkennen. Ihre Verbindung zu dem dunklen Pferd war innig und gross. So als ob sie diesen Hengst schon seit tausenden Jahren kannte. Die Lebensspanne bei den Valanir war mit jener der Elben zu vergleichen. Vor ihr, stand ein noch junger Hengst, welcher fast ausgewachsen war. Lumiel spürte, dass der Vorfahre von ihm, das Pferd ihres Vaters war. Dass vor ihr nun das wohl damalige Fohlen davon war.

Es fiel Lumiel fast schon schwer, diese Gefühle zu zulassen. Und doch war sie gerührt zugleich. Ihr Volk mag wohl vernichtet worden sein. Aber die Valanir waren noch immer ein Teil davon. Nur Lumiel vermochte es, eines dieser Pferde reiten zu dürfen. Genauso, wie nur die Reiter Rohans auf den Mearas reiten durften.

"Ich werde ihn nehmen.", sprach Lumiel aus und würde sich auch nicht davon abbringen lassen. "Er wird mich bei meinem Weg begleiten."

"Und wie möchtest du ihn nennen?", fragte Legolas, welcher ihr diese Entscheidung überlassen hatte.

Ein sanftes Lächeln kam von Lumiel, als sie kurz ihre Augen dafür geschlossen hatte. "Ithil, der Mond.", sprach sie aus, welches alleine durch die Farbe schon das komplette Gegenteil zu Nahar, der Sonne gewesen war.