Kapitel 33

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Lumiel hatte sich automatisch hinter Legolas auf der Pferd geschwungen. Nicht, dass sie hier auf die Körpernähe geachtet hatte. Sie machte es, weil Legolas so reiten würde, wie man es unter Elben gelernt hatte. Es war ein eigener und zugleich ein gewohnter Stil. Für Lumiel war es somit einfach angenehmer und musste sich somit auch nicht wirklich festhalten.

Ihre Hand lag nur leicht an der Seite von Legolas, welcher Arod angetrieben hatte. Es war durchaus gut gewesen, dass die Reiter von Rohan vorbei gekommen waren. Zu Fuss wäre dieser Weg deutlich länger gegangen.

Rund um die Gefährten herum, lag nun das West-Emnet, welches nördlich des Schneeborns lag und sich somit bis zu dem Fangorn-Wald hinauf gestreckt hatte. Rohan war wirklich ein grosses Land, welches viele unterschätzten.

Der Ritt dauerte einige Zeit, als Legolas den Schimmel auch schon abgebremst hatte und Lumiel abgestiegen war. Ihre Augen richteten sich auf den Kadaverhaufen der Uruk-Hai, wobei der Gestank richtig übel war.

Da Gimli mit seiner Axt auch noch darin herum gewühlt hatte, machte den Geruch nicht gerade besser. "Das ist einer von ihren Gürteln."

"Hiro hyn îgh ab 'wanath.", sprach Legolas ein Gebet für die Hobbis leise aus, als Aragorn mit seinem Fuss einen Helm weg getreten, aufgeschrien hatte und auf die Knie gesunken war. Lumiel konnte die Gefühle von ihm schon verstehen. Jedoch hatte sie das Gefühl, dass Merry und Pippin nicht tot sein würden.

Es war ein Gefühl, welches sie schon bei Boromir und Frodo gehabt hatte. Eine Voraussicht, auch wenn sie keine Szenen oder kleine Bilder vor sich sah. Trotz diesem Gefühl und dem Wissen, blickte Lumiel kurz auf dem Boden, auf welchem sie mehrere Spuren sehen konnte und anschliessend los gelaufen war.

"Ein Hobbit lag hier...und hier der andere...", begann Aragorn leise zu sagen als dieser genauer auf dem Boden gesehen hatte. Seine Erfahrung als Spurenleser war hoch. Damit konnte er in seinem Leben bisher schon viel erreichen und hatte auch einiges durch die Elben gelernt.

"Sie sind gekrochen. Ihre Hände waren gefesselt.", machte er weiter und nahm ein zerschnittenes dünnes Seil in die Hände. "Die Fesseln wurden durchtrennt. Dann sind sie hier entlang gelaufen."

Aragorn stand nun etwas auf, während er auf die Fussspuren geachtet hatte. "Sie wurden verfolgt.", bemerkte er, als er den weiteren Fussabdruck sehen konnte.

"Die Spuren führen fort von der Schlacht!", kam es nun wissend von Aragorn, als er die Spuren der Hobbits etwas Abseits der anderen Spuren sehen konnte und rannte halbwegs in Richtung des Waldes zu.

"In den Fangorn-Wald, ja.", endete Lumiel, welche mit ihre Augen die ganze Zeit da hinein gesehen und auf die Drei gewartet hatte. Dass Merry und Pippin da hinein rannten, war ihr eigentlich schon ohne diese ganzen Spuren klar.

"Du wusstest es..? Du hättest etwas sagen können.", hauchte Aragorn leicht tadelnd. "Ich wollte dich nicht unterbrechen.", meinte die Elbin leicht frech, was Legolas etwas überrascht hatte. Lumiel hatte sich wohl seit dem Erebor weiterentwickelt und sich charakterlich etwas verändert. Nichts was ihn gestört hatte.

"Fangorn, welch Wahnsinn trieb sie dort hinein?", fragte Gimli leise, als Lumiel leicht gelächelt hatte. "Gehen wir!", meinte sie dazu und war die Erste, welche sich da hinein gewagt hatte.

"Unglaublich, diese Elbenfrau. Nicht einmal viel von der Welt gesehen, läuft sie einfach unbedacht hinein.", brummte Gimli kopfschüttelnd, als er ebenfalls hinein gegangen war.

Die südliche Elbin Teil 2 Legolas FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt