Die südliche Elbin Teil 2 Legolas FF

Kapitel 60

Aragorn hatte zu dem Wettkampf nichts hinzu fügen müssen, da er sich bei sowas nicht wirklich einmischen wollte. Ein Schmunzeln auf dem Weg, konnte er sich dennoch nicht verkneifen. Und dies lag an Lumiel, welche trotz ihren eigentlichen Handeln sogar da eingemischt hatte. Im Grunde kannte Aragorn die Elbin nur in Erscheinung als eine höher rangige in Lorién. Zumindest, sah es bei seinem ersten Besuch in den Wäldern Lothloriéns so aus.

Doch Lumiel hatte ihm des besseren gelehrt, als er gegenüber ihr die direktere Ansprechsform benutzen durfte, während Haldir sie egal wo und wann höflicher angesprochen hatte.

Haldir, ein für ihn ebenfalls ein guter Freund, welcher selbst in dieser schlechten Zeit, in den Armen von Lumiel sterben durfte. Den Tod von ihm, hatte Lumiel mittlerweile recht gut akzeptieren können, auch wenn ihre Gedanken leicht abgeschweift waren. Zumindest so, wie er es beobachten konnte.

"Du hast also ein Valanir-Pferd erhalten.", sprach Gandalf als er mit Schattenfell neben sie geritten war. Seine grauen Augen hatten dessen ganzen Statur angesehen und konnte erkennen, wie stark und schnell dieser Hengst gewesen war. Etwas neidisch war Gandalf schon. Er hatte sich ehrlicherweise immer gewünscht auf einem solch edlen Elbenpferd zu sitzen, welcher auch noch ein direkter Nachkomme von Nahar gewesen war.

Jedoch fand Gandalf es schön, dass Lumiel der Königs-Pferdes erhalten hatte. Neben ihrem Bogen, dem Köcher, hatte sie nun auch ein Reittier aus ihrer Heimat erhalten.

"Ithil.", gab Lumiel ihm den Namen bekannt, was für Gandalf schon genug gewesen war. Die Bedeutung dahinter, brauchte er nicht.

"Den Verlust Eures Elbenfreundes, tut mir leid.", mischte sich König Théoden ein, welcher leicht neben ihnen geritten war. Etwas hinter ihm waren Aragorn, Legolas mit Gimli und Éomer, welche den Weg nach Isengart gewählt hatten. "Genauso wie meine Worte an Euch.", entschuldigte sich der König, was etwas überraschend kam.

"Entschuldigt keine Worte, welche ihr aus traditionellen Gründen gesagt habt. Im Grunde wäre ich diejenige, welche sich für die Worte entschuldigen sollte.", sprach Lumiel aus und zeigte hier nach all den Tagen und Wochen ihre edle und höfliche Art, welche sie bei Galadriel gelernt hatte. In letzter Zeit war Lumiel etwas von dieser Ausbildung abgekommen.

"Ich hatte unrecht. Es stand mir nicht zu, jemandem aus einem anderen Volk befehle zu erteilen. Eure Kampfkünste sind anders, Elbin welche den Drachen Smaug überlebt hat.", erwiderte Théoden darauf und zeigte ihr mit seinen Worten, dass auch sein Volk diese Geschichte kannte.

Ein kurzes Schweigen trat ein, in welcher Lumiel sich den sanften Schritten, Ithil's gewidmet hatte. Seine Gangart war wirklich angenehm und schön, weswegen sie ihm kurz über seine Rückenseite strich, da sie ein weiteres Mal ohne Sattel geritten war.

"Der Tod von Haldir war nicht umsonst. Seine Seele ist zu unserer Ahnen gewandert. Die Valar beschützen ihn nun.", gab die Dunkelhaarige von sich um dieses Thema entgütlig abschliessen zu können. Über den Rest des ganzen Krieges musste sich keiner mehr Gedanken machen. Jeder war sich seinen Fehlern und Taten bewusst, weswegen diese nicht ausgesprochen werden mussten.

"Hm..aber wie war das. Ein Zauberer kommt nie zu spät.", murmelte Lumiel leicht, als Gandalf sein Gesicht verzogen hatte. "Ein Zauberer kommt, wenn er es beabsichtigt.", schimpfte Gandalf leicht empört über ihre weitere leicht gemeinere Aussage, als er mit Schattenfell etwas vor geritten war.

"Dennoch hättest du eher bei uns sein können, Mithrandir.", rief Lumiel diesem leicht hinterher, schmunzelte aber darüber, dass der weisse Zauberer noch mürrischer war als der Graue.

"Du hättest es ihm nicht so sagen sollen.", tadelte Aragorn die Elbin leicht schmunzelnd, was Lumiel die Schultern zucken gelassen hatte.

Als die kleine Gruppe die grosse Landschaft hinter sich gebracht hatten, hielt Gandalf sein weisses Pferd an und wartete darauf, bis alle Reiter mit ihren Pferden stehen geblieben waren.

"Saurons Zorn wird schrecklich sein, seine Vergeltung rasch folgen. Die Schlacht um Helms Klamm ist vorüber, aber die Schlacht um Mittelerde hat erst begonnen. Unsere Hoffnung ruht jetzt bei zwei kleinen Hobbits, irgendwo in der Wildnis.", sprach Gandalf in die Ferne, während jegliche Blicke der Anwesenden auf Isengart gerichtet waren.