Kapitel 62

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"Zeig dich gefälligst!", rief Aragorn laut, als hinter ihm, Pippin kurz zusammen gezuckt war, welcher mit ihm auf Brego sitzen durfte. "Sei vorsichtig. Sogar in der Niederlage ist Saruman gefährlich.", tadelte Gandalf den Dunkelhaarigen, als man ein kurzes Brummen hören konnte.

"Holen wir uns seinen Kopf, dann haben wir endlich Ruhe.", meinte Gimli, was Gandalf gleich abgelehnt hatte. Seiner Meinung nach, sollte man wenigstens noch versuchen mit dem Zauberer zu reden.

"Ihr habt viele Kriege geführt und viele Männer getötet, Théoden König und habt hinterher Frieden geschlossen. Können wir nicht gemeinsam beratschlagen, wie wir das einst taten, mein Freund? Können wir nicht Frieden haben, Ihr und ich?", erklang die Stimme von Saruman, welcher oben auf seinem Turm erschienen war und zu allen hinunter geblickt hatte. Seine Aussage fand Lumiel nicht gerade prickelnd. Er nannte Théoden einen Freund, obwohl er seine Uruk-Hai in seine Länder geschickt hatte? Saruman wollte Frieden und dass obwohl er mit Sauron zusammen gearbeitet hatte?

Auch Théoden war dieser Meinung, welcher jedoch seine Gedanken ausgesprochen hatte. Dazu erwähnte der König wütend, dass er Saruman gerne an einen Galgen hängen sehen würde.

"Galgen und Krähen! Du Greis! Was willst du, Gandalf Graurock? Lass mich raten. Den Schlüssel von Orthanc? Oder wohlmöglich die Schlüssel von Barad-dûr selbst? Zusammen mit den Kronen der sieben Könige und den Stäben der fünf Zauberer?", fragte Saruman gehässig und war sichtlich wütend geworden. Und dann sprach dieser von Frieden.

"Dein hinterhältiger Verrat kostete schon Vielen das Leben. Tausend mehr droht jetzt Unheil. Doch du könntest sie retten, Saruman. Du warst tief im innersten Rat des Feindes.", versuchte Gandalf seinen alten Freund zu beruhigen.

Leise schnaubend, holte Saruman aus seinen Taschen eine dunkle Kugel hervor. Lumiel erkannte, dass es sich um einen der seltenen Palantir handelte, dessen Anzahl unbekannt war. Man schätzte jedoch zwei oder drei dieser Kugeln in ganz Mittelerde. Ob dies wirklich stimme, konnte niemand erzählen.

"Glaubt ihr wirklich, dass dieser Waldläufer jemals auf dem Throne Gondors sitzen wird?", fragte Saruman, welcher das grosse Unheil in ganz Mittelerde bekannt gegeben hatte. Dass jeder tot sein würde. "Und was ist mit dem Halbling, welchem du dein Vertrauen schenkst und in sein Verderben getrieben hast?"

"Ich habe genug davon! Mach Schluss mit ihm, ein Pfeil direkt ins Maul!", mischte sich Gimli ein, welcher wie einige seine Geduld langsam verloren hatte. Doch Gandalf sah hier weiterhin das Gute in Saruman, welcher seine Augen hin und wieder zu Lumiel gerichtet hatte. Fast schon unbemerkt für viele, aber für ihre Elbenaugen nicht. Ihr war hier sehr wohl bewusst, dass Saruman dem dunklen Herrscher alles erzählt hatte. Es war nur eine Frage der Zeit, bis Lumiel direkt damit konfrontiert werden würde.

"Komm herunter, Saruman! Dann wird dein Leben verschont!", rief Gandalf friedlich, was Saruman fast zu lachen gebracht hatte. "Spar dir dein Gnade und Mitleid. Ich habe keine Verwendung dafür!", rief der Zauberer zurück und setzte mit seinem Stab einen Angriff an.

Der Feuerball, welcher aus der Spitze seines weissen Stabes kam, flog nun direkt auf die Gruppe zu, wobei Gandalf seinen ebenfalls weissen Stab hoch gehoben und ein Schild erweckt hatte. "Dein Stab ist zerbrochen, Saruman!"

Wütend darüber, blieb Saruman erzürnt auf seinem Turm stehen, auf welchem nun Grima erschienen war. Hier fing Théoden an, mit diesem Mann zu sprechen, welcher trotz des Verrates zu Rohan gehört hatte und sich von Saruman befreien sollte.

Als Grima diese Worte gehört hatte, erkannte man, dass er sich nun gegen Saruman wehren wollte, was jedoch dazu geführt hatte, dass er von diesem geschlagen und als Köter bezeichnet wurde.

Die Situation artete für Lumiel ziemlich aus. Vor allem als Grima am Ende einen Dolch gezogen und diesen mehrmals in Saruman's Rücken gerammt hatte. Dies führte dazu, dass Legolas von sich aus, einen Pfeil hoch geschossen und damit Grima getroffen hatte und gleichzeitig Saruman von dem Turm gestürzt war.

Leicht verzog Lumiel nun ihr Gesicht, als Saruman's Körper auf einem Mühlrad gelandet und somit aufgespiesst worden war. Informationen würde wohl hier keiner mehr erhalten. Im Grunde hätte Lumiel wirklich gerne gewusst, wie es um sie stand. Nur hätte Saruman wohl allen hier verraten, wer sie wirklich war und wahrscheinlich deshalb nichts über Sauron's Pläne gesagt.

Einerseits, war Lumiel darüber dankbar, aber andererseits, hätte sie es gerne gewusst. Nur was die Elbin sich sicher, dass es nicht mehr all zu lange dauern würde, bis ihre Identität auffliegen würde.

"Pippin!", kam es kurz laut von Aragorn, als dieser von Brego abgestiegen war. Die Augen der Elbin, richteten sich zu ihm und zu dem Palantir, welcher er aus dem Wasser gehoben hatte.

"Bei meiner Borke!", atmete Baumbart ein, welcher sich recht gut aus dem Gespräch heraus gehalten hatte. Der Ent kannte also dieses Werkzeug.

"Perigrin Tuk!", kam es nun mürrisch von Gandalf, welcher seine Hand hin gestreckt hatte. "Das nehme ich, mein Junge. Na mach schon!"

Irgendwie hatte Lumiel gerade das Gefühl, dass Gandalf nicht sonderlich gut auf Pippin zu sprechen war. Es war kein Hass gegenüber dem Hobbit. Allerdings war es eher wie eine Vaterrolle, welcher sein Kind für idiotische und dumme Sachen zurecht weisen musste.

"Reiten wir nach Edoras zurück. Wir sind hier wohl fertig.", meinte Théoden, was jeder zugestimmt hatte.

Die südliche Elbin Teil 2 Legolas FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt