Es waren nun vier Jahre vergangen, seit der Reise aus Bruchtal und dem Sieg gegenüber dem dunklen Herrscher, welcher sein Unwesen getrieben hatte. Vor wenigen Tagen jedoch, erhielten die Elben die Nachrichten, dass das letzte Schiff Mittelerde verlassen würde. Und dies, wollte und konnte Lumiel nicht verpassen, welche mit Legolas in Richtung des Auenlandes geritten war und von dort aus, zu den Anfurten geritten war.
Die grauen Anfurten war ein wichtiger Seehafen im Nordwesten gewesen. In jener Nähe war die Mündung des Lhûn, wobei sich im Golf darin, Lindon befunden hatte. Jener Golf, teilte die beiden Regionen Forlindon und Harlindon, in welchen früher viele Nondor gelebt hatten. Hierher kamen auch die Elben, welche von hier nach Valinor gereist waren.
Hier stand Lumiel nun, welche viele wichtige Personen in ihrem Leben gekannt hatte. Ihre Augen füllten sich mit Tränen, welche sie vor ihnen nicht verbergen konnte. Das Atmen, fiel der Elbin fast schwer, welche gerade gleichzeitig ein Risiko eingegangen war. Denn Lumiel stand in ihrer vollen Schwangerschaft da und wusste, dass die Geburt ihres ersten Kindes nicht weit entfernt gewesen war.
"Trauere nicht, Lumiel.", sprach Galadriel, welche ihr schönes weisses Kleid angezogen hatte. Neben ihr, stand Celeborn, welcher seine geliebte Frau nach Valinor begleiten würde. Aber nicht nur dieser Elb stand hier auf dem Hafensteg. Auch Elrond war einer der letzten Elben, welcher Mittelerde verlassen würde. Drei Elben, welche seit ihrer Kindheit für sie da gewesen waren. Sie ausgebildet hatten und ihr grösstes Geheimnis mit sich getragen hatten.
"Ich..ich habe keine Worte..", gab Lumiel ehrlich zu, welche ihren Kopf gesenkt hatte. "Du wirst eine gute Königin werden, Lumiel. Dein Wissen ist gross, genauso wie dein Herz.", sprach Elrond, welcher ihr beruhigt eine Hand auf die Schulter gelegt hatte.
"Sei ganz beruhigt. Dein Kind wird eine glückliche Zukunft haben. Dich lieben und unterstützen, in dem was du vor hast." Ein leises Lachen kam über Lumiel's Lippen. "Du willst mir aber nicht sagen, welches Geschlecht mein Kind haben würde.", stellte sie schon fest und erhielt von dem Halbelb ein amüsantes Lächeln zurück.
"Verzeih uns, dass wir deiner Hochzeit nicht beiwohnen können.", entschuldigte sich Celeborn, welcher sich zu gerne darauf gefreut hätte. Den Ring an ihrem Finger, schimmerte kurz auf, als Lumiel die Hand im Sonnenlicht erhoben hatte.
"Wir sind immer bei dir.", fügte Galadriel hinzu, welche ihren Zeigefinger aus Lumiel's Herz gelegt hatte. "Genauso, wie dein Volk."
Leicht schluchzte Lumiel, welche ihre Tränen nun mit ihrem Handgelenkt weg gewischt hatte. Dieser Abschied fiel ihr schwerer, als alles andere, was sie bisher erlebt hatte. Nicht einmal den Tod ihrer vielen Freunde war so schmerzhaft gewesen.
"Ohhh.", erklang eine alte Stimme, welche Lumiel zum umdrehen gebracht hatte. Weitere Tränen kamen in ihren Augen hoch, welche jedoch nicht wegen ihrer Schwangerschaft kamen.
"Mellon..", hauchte die Elbin, als der alte Hobbit von Frodo und Sam gestützt worden war. "Lumiel..meine..liebe alte Freundin..", kam es erfreut aus dessen Mund, als Lumiel sich so gut es mit ihrem Bauch ging, hinunter gekniet hatte.
Sie hatte in dem Brief von Gandalf schon erfahren, dass ihm die Ehre erwiesen wurde, ebenfalls nach Valinor segeln zu können. Es nun mit ihren eigenen Augen zu erleben und zu sehen, schmerzen sie doch schon sehr.
"Vielen Dank, dass du..auf meinen Jungen aufgepasst hast.", bedankte sich Bilbo, als Lumiel ihre Arme sanft um seinen schwachen und alten Körper gelegt hatte. "Ich würde es immer wieder tun, Bilbo..", sprach Lumiel zu ihm, als sie sich schweren Herzens von ihm gelöst hatte.
"I Aear can can namar.", sprach Elrond, welcher seine Arme ausgebreitet hatte. Bilbo, welcher kurz aufgeatmet hatte, blickte Lumiel lächelnd an. "Ich glaube, ich bin bestens gerüstet für ein weiteres Abenteuer."
Lumiel lächelte und nickte ihm wissend zu. Bilbo hatte sich kaum verändert. Seine Abenteuerlust war genauso wie früher. "Cuio vae, mellon.", verabschiedete Lumiel den Hobbit, als Legolas zu ihr kam und ihr geholfen hatte, wieder auf die Beine zu kommen. Ihr dankbarere Blick gegenüber ihm, glitt nun zu Gandalf, welcher Frodo angesehen hatte. Was bedeutete das?
"Lebt wohl, ihr tapferen Hobbits. Mein Werk ist vollbracht. Hier nun, an den Ufern des Meeres, kommt das Ende unserer Gemeinschaft. Ich will nicht sagen 'Weinet nicht', denn nicht alle Tränen sind von Übel.", sprach Gandalf, welcher ihnen ein sanftes Lächeln geschenkt hatte. "Auch du nicht, Lumiel. Dein Leben hat erst begonnen. Frodo, es wird Zeit."
"Wie meint er das?", wollte Sam nun wissen, als Frodo sich zu seinen Freunden zugewandt hatte. "Wir sind losgezogen um das Auenland zu retten. Und es ist gerettet worden. Aber nicht für mich."
"Das meinst du doch nicht ernst. Du kannst nicht fortgehen!", rief Sam weinend aus, als Frodo ihm ein rotes Buch in die Hand gedrückt hatte, welches Lumiel ebenfalls schon gekannt hatte. "Die letzten Seiten sind für dich, Sam."
Das Weinen der Hobbits war unschwer zu übersehen, welche sich nun nach und nach in den Armen lagen. Lumiel, welche von Frodo's Entscheidung nichts gewusst hatte, spürte auch hier, eine tiefe Trauer gegenüber ihm.
Dieser lächelte die Elbin nun an, als diese ihre grünen Augen auf ihn gerichtet hatte. "Dürfte ich dich wieder um etwas bitten..?", fragte er, als Lumiel kurz geschluckt hatte. "Ich würde gerne sagen, dass er deine Seite nicht verlassen würde. Doch dieses Mal, muss ich deiner Bitte wohl doch nachkommen müssen."
Leicht verwirrt, blickten die Hobbits Lumiel und Frodo an, welche wohl genau gewusst hatten, um was es hier gehen würde. Denn diese, lächelten sich wissend an, als Frodo sich ganz abgewandt hatte und los gelaufen war.
"Du passt mir aber ja auf sie auf, Mithrandir.", sprach Lumiel zu ihm und hatte hier einen etwas schroffen Klang in ihrer Stimme heraus gebracht.
Leicht mürrisch, rümpfte Gandalf seine Nase auf. "So frech wie eh und je.", gab er von sich und betrat gemeinsam mit Frodo das weisse Schiff.
Leise atmete Lumiel aus, welche einen Arm um sich spüren konnte, als Legolas mit ihr zu dem Horizont gesehen hatte. Er hatte sich mit Absicht etwas zurück genommen, damit Lumiel sich von ihren wichtigsten Personen verabschieden konnte und wollte ihr hier nicht im Wege stehen. Doch die Trauer, spürte er durchaus mit ihr mit.
Kaum merklich, als das Schiff immer weiter gesegelt war, erhob Lumiel ihre Hand, als Frodo sich lächelnd umgedreht hatte und seinen Freunden ein letztes und friedliches Gesicht zum Abschied geben wollte.

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Die südliche Elbin Teil 2 Legolas FF
FanfictionSechzig Jahre war die Reise zum Erebor her, bei welcher Lumiel mehr Freunde gefunden hatte als gedacht. Doch der eine Ring, welcher Bilbo Beutlin zu damaligen Zeit gefunden hatte, war nun ausschlaggebend dafür, dass ein Ringrat ins Leben gerufen wu...