Die südliche Elbin Teil 2 Legolas FF

Kapitel 74

Im eigenen Zelt angekommen, welches für Lumiel viel zu pompös ausgesehen hatte, legte sie sich auf das Feldlagerbett, welches nahe ihrer Waffen war. Diese hatte sie gleich nach der Ankunft abgelegt damit sie sich etwas freier bewegen konnte.

Ein solches Feldlagerbett war sehr ungewohnt. Wenn Lumiel darüber nachgedacht hatte, lag sie bisher nie in einem solchen. Entweder hatte sie immer ein bequemes Bett, oder schlief auf dem Boden, da es keine andere Möglichkeit gegeben hatte. Im Erebor selbst, hatte Lumiel keine wirklichen Schlafpausen gehabt. Es war also mehr als nur ungewohnt.

Leicht drehte Lumiel sich auf die Seite und schloss ihre Augen. In Edoras bekam die Elbin zwar genügend schlaf, ritt aber wie alle anderen zwei Tage durch um nach Dunharg zu gelangen. Sich vor dem Krieg noch einmal richtig auszuruhen, würde ihr sicherlich gut tun.

In schon wenigen Stunden würde die Sonne aufgehen, in welcher sie alle mehr oder weniger schon unterwegs sein würden. Von der Uhrzeit her, müsste es gerade mal Mitternacht sein, was Lumiel recht schwer zum einschätzen fand. Von diesem Hang aus, waren die Sterne nicht gerade aussagekräftig, welche oft von den Wolken verdeckt worden waren.

Nur wage konnte Lumiel es von der Wetterung erkennen und auch ihrem Instinkt folgen. Vielleicht hätte sie im Düsterwald noch etwas besser auf solche Dinge achten sollen, anstelle die höchste Präzision zu lernen.

Das Knistern des Feuerholzes war zu hören, an denen einige Krieger noch sassen und die Wache eingeteilt hatten. Obwohl hier diese Geräusche für Lumiel bekannt sein mussten, konnte sie aus irgendwelchen Gründen nicht schlafen.

Es kam ihr vor, als ob etwas auf ihrem Herzen lasten würde, was ihr keine Ruhe geben wollte. Ob es an ihrem Geheimnis war, zweifelte die südliche Elbin. Möglicherweise konnten es die ganzen Einflüsse um sie herum selbst sein.

Zum einen waren es die Toten, welche ihre Aura breit gemacht hatten, welche Menschen nicht einmal wahrnehmen konnten. Zum anderen konnte es auch Sauron selbst sein, da sie sich unglaublich nahe an ihm heran befand. Lumiel wollte gar nicht wissen, wie ihr Körper reagierte, wenn sie in Minas Tirith angekommen war. Wie viel sie von dieser dunklen Macht spüren konnte.

Als Kriegerin der Prophezeiung hatte Lumiel wirklich Pech gehabt. Im Grunde waren all ihre Fähigkeiten für etwas gutes entstanden und zu gebrauchen. Für alle Völker und auch für sich selbst. Dass es aber jemand gab, welcher einen Einfluss auf ihren gesamten Körper haben wollte, war das Schlechte an dem Ganzen.

Es war wie, wenn es vorherbestimmt war in seine Fängen zu gelangen. Eine Waffe für ihn zu sein, obwohl sie auf der guten Seite aufgewachsen war. Zu denken, dass immer alles gut werden würde war selbst für Lumiel zu naiv.

Diese seufzte nun leise und setzte sich von ihrem Bett auf. Ohre offenen Haare, welche sie zum Schlafen so hergerichtet hatte, strich sie etwas aus ihrem Gesicht. Diese Unruhe in ihr war lästig und schwer zugleich. Eigentlich freute sich Lumiel schon, wenn der Sieg ausgesprochen war. So könnte es wohlmöglich angenehmere Tage geben. Tiefenentspannte Nächte, in denen sie keine Gedanken über etwas verschwenden musste.

"Kannst du mir mal verraten, wo du hinwillst?", hörte Lumiel die Stimme von Gimli nicht all zu weit weg von ihr entfernt. Neugierig was jetzt wieder los war, stand Lumiel auf und lief aus dem Zelt hinaus.

"Eigentlich solltest du die Sturheit der Zwerge langsam kennen.", mischte sich Legolas ein, welcher Arod bei sich hatte. "Du musst dich damit abfinden, wir kommen mit dir, Junge."

Ein sanftes Lächeln von Aragorn war zu sehen, welcher an seiner Hüfte ein bekanntes Schwert gewesen war. Wer hatte ihm Narsil neu geschmiedet vorbei gebracht?

"Wo wollt ihr hin?", fragte Lumiel nun, welche von ihren Freunden angesehen wurde.