Seit dem Aufbruch von Edoras waren mittlerweile zwei Tage vergangen. Die Sonne, welche erst gerade dabei war auf zu gehen, zeigte Lumiel mal wieder, wie nahe der Krieg noch gewesen war. Dunharg lag nicht mehr weit entfernt. Lumiel fragte sich schon, wie viele Männer Gamling zusammenbringen und mitkämpfen konnten.
"Grimbolt, wie viele?", fragte am späteren Morgen Théoden den Mann, als die Reiter Edoras im Dumharg angekommen waren.
Dunharg, welche auch Hügelfeste genannt wurde, war eine Festung über dem Hargtal, am Fusse des weissen Gebirges gewesen. Diese war in den dunklen Jahren von einem vergessenen Menschenvolk angelegt worden. Später wurde Dunharg von Gondor und Rohan im Krieg als Zuflucht genutzt. Die Festung war leicht zu verteidigen, da nur eine einzige Strasse, gewunden wie eine Schlange, den steilen Felshang hinauf geführt hatte. An jener Strasse, konnte Lumiel grosse in Menschenform gebaute Statuen sehen, welche in ihrem Wissen auch Púkel-Menschen genannt worden waren. Oben führte eine weitere Strasse durch einen kurzen Hang hindurch, welches bis hoch zu dem Firienfeld gereicht hatte. Dunharg war hier auch vom Starkhorn, vom Irensage und vom Dwimorberg, dem finsteren Geisterberg umgeben. So hies es in den Büchern, welche Lumiel einst darüber gelesen hatte.
"Ungefair fünfhundert Männer aus der Westfold, mein Herr!", antwortete Grimbolt. "Wir haben dreihundert weitere aus der Fennmark, Théoden, König!", rief ein weiterer Krieger durch die Menge, während dieser mit seinem weissen Pferd durch die Mitte getrabt war.
"Wo sind die Reiter vom Schneeborn?", wollte Théoden wissen. "Es sind keine eingetroffen, Herr.", berichtete hier Gambolt wieder, als der König genickt und zur geschlängelten Strasse ritt und sein Pferd etwas abgebremst hatte.
Auch Lumiel zog hierbei sanft an dem Seil, welches sie erneut locker um Ithil's Nüstern gebunden hatte, welcher automatisch den anderen Pferden gefolgt war. Seine Schritte waren vorsichtig, als er die Anhöhung begonnen hatte. Schliesslich wollte er seine erste Reiterin und vertraute ihres Volkes nicht von seinem Rücken bringen und diese dadurch verletzen. Ithil verstand sehr wohl was hier vor sich ging. Die Anspannung der Mearas zeigten es ihm, während er selbst versuchte ruhig zu bleiben.
Obwohl man es nicht denken würde, verstand Ithil sehr vieles von all dem. Sein Blut, was durch seine Adern floss, zeigten ihm die verschiedenen Seiten der Völker, wobei er nur Lumiel's Worte richtig verstehen konnte.
"Er ist wirklich sehr vorsichtig mit dir, meleth nîn.", sprach Legolas, welcher mit Arod neben ihr ritt. Legolas hatte es durch den langsamen Gang des Hengstes gemerkt.
"Valanir neigen dazu, für ihre Besitzer da zu sein und sie wenn nötig zu beschützen. Ithil sieht mich wohl als seine Vertraute an.", lächelte Lumiel, welche mit ihrer Hand über seinen Hals gestrichen war und dieser zufrieden geschnaubt hatte.
Oben angekommen, stieg Lumiel ab, sobald Ithil stehen geblieben war und zog ihm auch schon das Seil aus, damit er sich frei bewegen konnte. Zusätzlich, strich Lumiel noch über seine Nüstern als Ithil zu frieden ausgeatmet hatte.
"Sechstausend Speere. Weniger als halb so viele, wie ich erhofft habe.", sprach Théoden, welcher sich an den Hang gestellt und hinunter gesehen hatte. "Sechstausend werden nicht genug sein, um die Linien Mordors zu durchbrechen.", tadelte Aragorn den König etwas an.
"Es werden mehr kommen.", erhoffte sich Théoden, welcher den Dunkelhaarigen angesehen hatte. "Mit jeder verlorenen Stunde rückt Gondors Niederlage näher. Wir warten bis der Morgen graut, dann müssen wir reiten.", erwiderte Aragorn, was der König so angenommen hatte.

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Die südliche Elbin Teil 2 Legolas FF
FanfictionSechzig Jahre war die Reise zum Erebor her, bei welcher Lumiel mehr Freunde gefunden hatte als gedacht. Doch der eine Ring, welcher Bilbo Beutlin zu damaligen Zeit gefunden hatte, war nun ausschlaggebend dafür, dass ein Ringrat ins Leben gerufen wu...