Kapitel 98

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Die Zeit verlief für Lumiel wie im Flug. Diese kurze Reise, welche sie mit Legolas gemacht hatte, kam ihr alleine wegen der Schwangerschaft viel zu lange vor. Den Rückweg, welchen sie gemeinsam mit Legolas genommen hatte, war der ruhigste aber auch schönste Weg gewesen. Die Lichter, sowie der Fluss neben ihnen, war eine angenehme Aura, welche Lumiel sehr viel Energie gegeben hatte. Ihr schon sowieso warmes Herz, wurde noch weiter erwärmt, während ihr ganzer Körper entspannter wurde und sie beinahe auf Ithil's Rücken einschlafen konnte.

Doch im Grünwald wieder angekommen, empfand Lumiel ziemlich viel Stress. Nicht weil sie diesen selbst gehabt hatte, sondern um alles, was um die Elbin herum geschah. Denn Thranduil hatte seinem Volk die Anweisung gegeben, alles für die längst geplante Hochzeit zu organisieren, welche Lumiel ziemlich in die Länge gezogen hatte.

Nicht weil sie Legolas nicht heiraten wollte. Es ging ihr darum, sich genügend Zeit zu nehmen für alles, was in ihrem Kopf gewesen war. Freunde besuchen, zu Reisen, alles was man meistens nach einer Hochzeit nicht mehr oft tun konnte. Die Verpflichtungen würden durch die Hochzeit wachsen, welche auf Lumiel gewartet hatten.

Thranduil hatte ihr gesagt, dass er sich nach und nach zurück ziehen wollte und seine Aufgaben seinem Sohn übergeben würde. Hies also, dass Lumiel als seine baldige Frau, ebenfalls königliche Verpflichtungen haben würde.

Nach vier Jahren aber, in denen Lumiel ihre grosse Freiheit geniessen konnte, kam jedoch langsam die Zeit, sich endlich ganz mit Legolas zu binden. Für sie wäre eine solche Hochzeit eigentlich nicht nötig gewesen. Lieben tat sie Legolas sowieso schon längst. Allerdings war es nun mal üblich, dass man einer Ehe beiwohnte und es offiziell gemacht hatte.

Genauso, wie es Arwen und Aragorn getan hatten, welche sich schneller dazu entschlossen hatten. Lumiel erinnerte sich noch gut daran, wie nervös Arwen gewesen war. In ihrem eigenen Zimmer hin und her gelaufen und fast verzweifelt war. In diesem Moment, hatte Lumiel sich schon gedacht, es selbst nicht durchstehen zu wollen. Es hatte ihr schon gereicht, ihrer besten Freundin dabei zusehen zu müssen, wie sie daran verzweifelt war.

Nur kam Lumiel selbst nicht drum herum und war hier sogar froh, dass Thranduil die ganze Planung übernommen hatte. Und dass auch noch in einer sehr fröhlichen Stimmung, welche sie früher bei ihm nicht einmal gekannt hatte. Seine Freude gegenüber sein Enkelkind war ebenfalls täglich zu sehen.

Eigentlich fast gruselig, was Lumiel gerne Thorin erzählt hätte. Keiner dieser Zwerge aus dem Erebor hätten es ihr abgekauft, wenn sie so über Thranduil gesprochen hätte. Man hätte gedacht, dass es ein Witz dein würde. Ein Traum, welcher Lumiel Nachts gehabt hatte.

Nichtsdestotrotz, war alles in ihren Augen ein Stress. Blumen hier, Blumen da. Lichter an jeder ecke, oder an jeder Wand welche man sehen konnte. Viel zu viel Aufwand für einen einzigen Tag.

Ihr weisssilbernes Kleid, welches ihr ein Schneider zurecht gemacht hatte, war längst fertig gewesen. Man hatte darauf geachtet, die Masse zu nehmen, wenn ihr Bauch im höchsten Stadion war, damit man es nicht mehrere Male abändern müsste.

So hatte Lumiel also die letzten Tage damit verbracht, still zu halten und es über sich ergehen zu lassen. Eine Kleinigkeit, welche sie als geborene Adlige nie durchmachen musste. Nicht einmal in Lorién, was sie schon beinahe vermisst hatte.

"Du siehst wundervoll aus.", kam eine Stimme auf, als Lumiel nun in ihr fertiges Hochzeitkleid gesteckt wurde und sie zur Tür gesehen hatte. "Etwas zu viel des Guten..", gab Lumiel leicht schmunzelnd zu.

"Wäre dir ein altes und blaues Kleid von mir lieber gewesen?", fragte Arwen, als Lumiel tatsächlich kurz überlegt hatte. "Vielleicht."

Leise lachte Arwen. "Ich meine es ernst, Lumiel. Du siehst wirklich wundervoll darin aus." "Hannon le.", bedankte sich die Elbin und atmete leise aus. "Wo ist Aragorn?"

"Er ist mit Eldaron bei Legolas und Gimli.", gab Arwen bekannt. Eldaron war der etwa vierjährige Sohn von ihr und Aragorn, welcher Elrond in einer seiner Voraussichten gesehen hatte. "Ich verstehe. Dann sollten wir sie wohl nicht all zu lange warten lassen."

"Da muss ich dir recht geben. Mein Sohn wird langsam ungeduldig.", mischte sich Thranduil ein, was Lumiel's Stimmung etwas erheitern lies.

Die südliche Elbin Teil 2 Legolas FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt