Als ich aufwachte wusste ich weder wer ich war noch wo ich mich befand. Doch das Sehnen, was mich schon immer ausgemacht hatte, ließ mich nicht gänzlich ohne Identität, als ich krächzend meinen trockenen Mund aufmachte. "Draco?"
Das Gesicht einer rothaarigen Frau mit Sommersprossen und warmen braunen Auge erschien über mir und gab mir mein Leben zurück. "Liebling, sie ist wach! Oh Gott sei Dank, mein Schatz. Sie sagten, sie wüssten nicht, ob du es schaffst."
Ich drehte mühsam meinen Kopf und sah, wie Dad sich aus einem Sessel erhob und ebenfalls an mein Bett geeilt kam. "Die Ärzte haben Draco nach Hause geschickt. Er saß die letzte Woche Tag und Nacht an deinem Bett. Er sieht fast so schwach aus wie du."
Ich schloss die Augen, weil es zu viel Kraft kostete, sie offen zu halten und merkte nicht, wie mich sofort wieder der Schlaf übermannte.
Als ich das nächste Mal erwachte war es Nacht und ich war allein. Doch hinter der einen Spalt breit offen stehenden Tür konnte ich ein Stück von Draco erkennen und hörte, wie er sich gedämpft mit einer Pflegerin unterhielt.
"... ist noch viel zu schwach für ein Gespräch dieser Art, Mr. Malfoy.", wisperte die Stimme einer jungen Frau eindringlich.
"Gut, dann sagen Sie es mir", entgegnete Draco, der offenkundig große Mühe hatte, seine Stimme leise zu halten. "Es war der Trank der Lebenden Toten, stimmt doch oder? Wollte sie sich umbringen?"
"Ich denk nicht, dass sie das wollte. Der Trank wird auch für etwas anderes verwendet, natürlich nicht hier bei uns im St Mungos Hospital. Es hätte weitaus ungefährlichere Wege gegeben, um..."
"Mein Kind zu töten? Wollten sie das sagen?", fragte er laut.
"Bitte beruhigen Sie sich, oder Sie müssen gehen. Es ist Nachtruhe."
"Gut, dann gehe ich wieder zu ihr", sagte er so düster, dass ich voller Angst die Augen wieder schloss, um mich schlafend zu stellen, doch er kam nicht.
"In dieser aufgebrachten Laune lasse ich Sie nicht zu Ihrer Frau. Mrs. Malfoy wäre beinahe gestorben und ist weit davon entfernt, wieder bei Kräften zu sein. Sie braucht Ruhe."
"Ist sie außer Lebensgefahr?", fragte er atemlos und mühsam beherrscht.
"Ja, das ist sie, Sir."
"Gut", erwiderte er mit einer Grabesruhe, die ich nur einmal an ihm wahrgenommen hatte, wenn es um mich ging und die mir Todesangst machte. "Dann werde ich nicht wieder kommen."
Seine Schritte entfernten sich. Mit rasendem Herzen versuchte ich, mich aufzusetzen, doch meine Kräfte reichten nur für einen leisen Ruf. "Draco!"
Er war längst fort, doch die Pflegerin hörte mich. Es war eine sehr junge Frau mit einem geflochtenen schwarzen Zopf, die sich in den Raum schob. Sie schüttelte meine Kissen auf, setzte sich auf mein Bett und strich mir wie eine Mutter über die Wange. "Schh. Es ist ja alles gut, Mrs. Malfoy."
"Nein", schluchzte ich. "Ich weiß, dass es das nicht ist. Ich habe ihn schon einmal verloren. Nur damit das nicht passiert, habe ich es getan. Merlin, ich habe seinetwegen unser Baby getötet. Ich habe mein Baby getötet."
Da erst wurde es mir bewusst und ich fing hemmungslos zu schluchzen an. "Was habe ich getan. Himmel, warum nur? Es fühlt sich so leer in mir an. Mein Baby, ich will es zurück!"
"Bitte beruhigen Sie sich, Miss. Es ist doch gar nicht sicher, ob Sie wirklich schwanger waren. Bitte halten Sie Ruhe, Sie dürfen sich nicht aufregen."
Doch ich konnte nicht an mir halten. War das der Schmerz, von dem die Tränkefrau gesprochen hatte? Er war jenseits aller Qualen, die ich kannte und das waren als Kind des Krieges nicht wenige. Es war als hätte mir jemand die Seele aus dem Leib gerissen.
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Der Zauber um Draco Malfoy
FanfictionKimberly Weasley ist die lange verschollen geglaubte Zwillingsschwester von Ron und eine waschechte Slyterhin. Seit ihrem ersten Jahr in Hogwarts fühlt sie sich gegen ihren Willen nicht nur zu den dunklen Künsten, sondern auch zu Draco Malfoy hingez...