"Ich hielt dich für tot"

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Die Zeit schien still zu stehen. Die beiden Elben standen stumm da und gaben kein laut von sich. Legolas Augen waren voller Verwunderung, voller Hoffnung, Voller freundschaft, voller misstrauen. Kurz: seine Augen zeigten einen Mix aus vielen Gefühlen. Aber am größten war die Ungläbigkeit. Tiara stand nur da und sah ihn an. Er hatte sich kaum verändert (ja, Elben verändern sich nicht groß in 50 Jahren). Seine blauen Augen musterten Tiara von oben bis unten. Sein Bogen hatte er nun ganz sinken lassen.
Endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit, sprach er.
"Ich... Hielt dich für Tod" seine Stimme war leise und verwundert.
Tiara runzelte die Stirn und legte den Kopf etwas schief.
"Warum Tod?" bekam sie nur heraus. 'Ja, warum? Was hatte Thranduil ihm erzählt? Hatte er ihm nichts von ihrer Verbannung gesagt? Hatte er Legolas erzählt sie, Tiara, wäre Tod?' Ihr Verdacht bestätigt sich.
"Mein Vater, er sagte mir, das niemand den Orkangriff auf das Dorf vor 50 Jahren überlebt hat" sagte Legolas.
Tiara schluckte. Elender Lügner. Thranduil hatte überhaupt kein Herz! Oroma hatte recht gehabt.
"Wie kommt es, dass du noch lebst? Haben dich die Orks gefangen genommen?" Legolas klang besorgt.
Tiara aber schüttelte den Kopf. "Nein, ich wurde nicht gefangen genommen".
"Wie hast du überlebt? Was ist passiert? Warum wanderst du mit Zwergen durch den Wald? Und warum bist du vor mir davon gerannt? Du wusstest doch, das ich es bin" Legolas überrumpelte Tiara mit diesen Fragen.
"Es ist eine lange und komplizierte Geschichte, warum ich das alles getan habe. Aber die kann ich dir nicht erzählen. Nicht alles. Ich freue mich wirklich, dich wider zu sehen, Legolas. Aber ich flehe dich an. Tu mir bitte einen Gefallen" Tiara sah ihn flehend aus ihren grünen Augen an.
"Einen Gefallen?" Legolas sah sie fragend an.
"Ja, aber es ist ein sehr eigenartiger Gefallen. Bitte. Lass die Zwerge gehen und vergiss das ich hier war" Tiara hoffte so auf ein nicken oder eine zustimmung. Aber das würde sie nie bekommen.
"Was? Die Zwerge gehen lassen? Tiara was ist los mit dir? Und warum soll ich dich vergessen?" fragte er verwirrt.
"Das ist kompliziert. Bitte, lass sie gehen. Und sag niemandem das ich hier war. Bitte! Vor allem nicht deinem Vater" flehte Tiara.
"Was hat mein Vater damit zu tun?" fragte Legolas verwirrt.
"Das kann ich dir jetzt nicht sagen. Bitte. Kannst du das für mich tun?" fragte die Elbin.
Legolas sah sie immer noch an, als würde sie vom Ende der Welt reden. Dann lachte er plötzlich.
"Tiara du machst mir langsam Angst" sagte er.
Als Tiara ihn nur weiterhin bittend ansah, meinte er: "Ich kann die Zwerge nicht frei lassen. Meine Männer würden fragen stellen und was sollte ich ihnen antworten? Eine alte Freundin, die von den Toten zurück ist, aber von der ich euch nichts erzählen darf, hat mich gebeten sie frei zu lassen? Das werden die wohl kaum verstehen. Und mein Vater erst recht nicht!"
"Ich bin nicht von den Toten zurück gekommen. Ich war nie tot! Bitte, Legolas, ich flehe dich an"
Legolas betrachtete Tiara im Mondlicht. Sie war immer noch so schön wie früher. Schließlich sagte er:
"Ich kann die Zwerge nicht einfach gehen lassen. Tut mir leid. Sie haben unbefugt unseren Wald betreten. Aber.... Wenn es dir so wichtig ist...werde ich niemandem sagen, dass ich dich gesehen habe" Legolas' Blick wurde weicher und freundlicher. So wie Tiara ihn kannte.
"Danke" dieses, fast geflüsterte Wort, war alles, was sie heraus bekam.
"Allerdings verlange ich dafür eine Gegenleistung" sagte Legolas.
"Ich habe kein Gold, falls du das willst" sagte Tiara aber der Prinz vom Düsterwald schüttelte den Kopf.
"Kein Gold" sagte er mit einem lächeln. Dieses lächeln. Als Tiara klein war, hatte sie es so geliebt. Und das tat sie auch Heute noch.
"Was verlangst du dann?"
"Eine Erklärung. Für alles. Warum du die Zwerge beschützt, warum du am leben bist, warum du dich nicht mehr bei mir gemeldet hast, wo du die letzten 50 Jahre warst und warum du vor mir davon gelaufen bist" sagte Legolas entschlossen.
Tiaras Gedanken rasten. Konnte sie ihm trauen? 'Natürlich, es ist dein freund' sagte ihr Gewissen sofort.
"Ist gut. Ich erzähle dir alles. Aber nicht jetzt. Deine Männer könnten jedem Augenblick kommen" sagte Tiara.
"Gut, aber wohin willst du jetzt?" fragte legolas.
Tiara sah sich um.
"Ist der ort hier sicher vor den Truppen deines vaters?" wollte sie wissen.
"Ja, der nächste Weg ist erst an der alten Geigenkreuzung" antwortete der prinz.
"Dann werde ich hier bleiben"
"Gut, ich komme in ein paar Stunden wieder. Und dann wirst du mir alles erzählen. Versprochen?" Legolas sah Tiara scharf an.
"Ja, ich verspreche es. Aber verspricht du, das du auch wieder kommst?" Tiaras Blick war misstrauisch.
"Ja, das tue ich" antwortete der Prinz und lächelte kurz. Tiara sah Legolas dankbar an. Doch dann wurde ihr Blick wieder ernst. "Was wirst du deinen Männern sagen, wenn sie nach mir fragen?"
"Das du mir entwischt bist und ich dich nicht erkannt habe" Legolas lächelte der Elbin zu. Tiara erwiderte das lächeln.
"War unter den Zwergen zufällig ein graues Pferd?" fragte Tiara, die sich plötzlich wieder an Ramira erinnerte.
"Ein Pferd? Nein, ich habe keins gesehen. Warum? War es deins?"
Tiara nickte.
Legolas sah Tiara eine weile an. Dann wandte er sich um und wollte davon gehen. Aber er kam doch noch einmal zu der Tiara zurück.
"Den hier hast du Vorhin auf deiner Flucht verloren" sagte er, zog einen Dolch aus seinem Gürtel hervor und reichte ihn Tiara.
"Mein Dolch. Danke" sagte Tiara leise. Sie griff danach. Doch leider mit der falschen Hand. Schon als sich ihre Finger um dem roten griff schlossen, zog sich ein stechender Schmerz durch ihr Handgelenk.
"Ahhh" entfuhr es ihr und sie ließ den Dolch wieder los.
"Was ist los? Hast du dich verletzt?" frage Legolas besorgt.
"Ich muss mir das Handgelenk bei meinem Sturz vertaucht haben" murmelte die Elbin.
"Das wäre nicht passiert, wenn du nicht fortgeglaufen wärst" Legolas betrachtete besorgt das Handgelenk. Tiara nahm mit der linken, gesunden Hand den Dolch.
"Willst du nicht doch lieber mit mir kommen? Mit deiner verletzten Hand bist du hier draußen ein lichtes Opfer. Du kannst dich nicht verteidigen, wenn Feinde kommen. Ganz zu schweigen von Feuer. Es wird kalt und mit einer Hand kann man kein Feuer machen. Im Palast könnte man deine Hand versorgen" Legolas klang sehr besorgt.
"Ich kann nicht. Und das mit dem Feuer lass mal meine Sorge sein" antwortete Tiara.
"Wie du meinst" meinte Legolas und warf ihr noch ein lächeln zu.
"Ich freu mich auch, dich wieder zu sehen" sagte er leise und verschwand mit diesen worten im Wald.

Hallo an alle, die meine Geschichte gerne lesen...
Da ich überhaupt keine Ahnung von der elbischen Sprache habe, hoffe ich, dass ihr verständnis dafür habt, wenn elbische Sätze bzw. Wörter falsch geschrieben sind, die in den nächsten Kapiteln irgendwann kommen. Das gleiche gilt für alle anderen Rechtschreib- und Grammatik Fehler die ich sonst so mache... Kommentare sind immer gern erwünscht :)

Fantasygirl

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