Ungeduldig lief Bilbo hin und her. Es war bereits Vormittag und Tiara war immer noch nicht von ihrem "kleinen Ausflug" zurück. Langsam kamen dem Hobbit bedenken. War irgendetwas schief gegangen? Hatte Legolas sie doch verraten? Das bezweifelte Bilbo sehr, denn der Prinz des Düsterwaldes wirkte auf ihn sehr vertrauensvoll und ehrlich. Aber vielleicht waren sie angegriffen worden. Doch auch das konnte sich der Hobbit nicht vorstellen. Immerhin hatte Tiara ihr Feuer um sich zu verteidigen. Es würde sie und Legolas beschützen.
Aber trotzdem...Irgendetwas stimmte nicht. Irgendetwas musste er unternehmen!
Er hatte im Moment nichts besseres zu tun, als quer über Tiaras Lager zu marschieren und immer die Richtung zu ändern.
Und dann kam ihm die Idee!
Er würde zum Palast schleichen und dort nach Tauriel suchen. Vielleicht wusste die Elbenkriegerin ja, warum Tiara und Legolas so lange fort blieben.*****************************
Baros folgte dem Befehl seines Herrn und blieb sofort stehen, als das Abgebrannte Lagerfeuer zum Vorschein kam. Legolas Sutzte leicht. Es war keiner hier. Tiaras Lager war wie leergefegt. Allein die Feuerstelle war der Beweis, das hier jemand gewesen war. Sonst war der Platz komplett leer.
Wo war der Hobbit? Hatte er sich versteckt? War er von Elben entdeckt worden? Grauenhafte Gedanken überfielen den Prinzen.
Baros schnaubte leise.
"Du hasst recht mellon nin, wir sollten zurück zum Palast. Vielleicht ist Bilbo dort"*************************
Tauriel stand vor dem Tor des Palastes. Ihre grünen Augen waren auf den Weg gerrichtet, der in den Wald hinein führte. Der Wind spielte mit ihren Haaren, während in der Elbenkriegerin langsam ein ungutes Gefühl empor stieg.
"Mea govannen, Tauriel" rief Taram ihr mit typisch misstrauischer Stimme zu, als der braunhaarige Elb sie vom Wachdienst am Tor ablöste.
Tauriel aber antwortete nicht und blieb am Tor stehen. Was Taram natürlich stark wunderte.
"Hast du jetzt nicht Dienst am Thronsaal?" fragte der Elb skeptisch.
Tauriel überhörte diese Frage. Ja, sie hatte jetzt dort Dienst. Und sie wusste auch, das der König keine Verspätungen mochte. Aber Legolas war seit dem letzten Abend verschwunden. Eigentlich war das keine große Sache, da er des öfteren Tagelang, wenn nicht sogar Wochenlang allein unterwegs war. Aber in diesem Fall war es etwas anders. Er hatte weder seinem Vater noch sonst jemandem gesagt, dass er fort reiten würde. Geschweigeden, wohin er reiten wollte. Nur zu ihr, Tauriel, hatte er gesagt, dass er zum alten Weiher reiten und in der Nacht wieder zurück kehren würde. Aber wieso? Was wollte er dort?
"Tauriel?" Taram funkte die Elbin etwas genervt an.
"Hast du Prinz Legolas heute schon gesehen?" fragte sie kühl.
"Nein"
Tauriel blickte erneut in den Wald hinein. Dann drehte sie sich um und wollte gegen. Doch Taram rief ihr noch etwas nach.
"Warum machst du dir eigentlich sorgen um den Prinzen, Tauriel?"
Seine Stimme war kalt und voller misstrauen.
Die Elbin blieb stehen, wandte sich sich wieder zu Taram um und antwortete: "Er ist unser Prinz, Taram. Es ist unsere Pflicht ihn zu schützen. Und dazu gehört auch, sich sorgen zu machen, wenn er spurlos verschwindet"
"Ist er das? Ich glaube mich zu erinnern, das er dir gesagt hat, wo hin er will" knurrte Taram leise.
Tauriel fühlte sich ertappt und suchte schnell nach einer Antwort. Doch bevor sie auch nur den Mund aufmachen konnte, sprach Taram schon weiter.
"Die Wände haben Ohren, Tauriel. Sei lieber vorsichtig, mit dem was du sonst noch verheimlichst" Taram lächelte geheimnisvoll.
Tauriels Blick aber war eisern und hart. Sie ging im schnellen Schritt zu Taram zurück.
"Sei du lieber vorsichtig, Taram. Ich bin immer noch einen Rang über dir. Also halte deine Drohungen zurück" zischte Tauriel leise. Taram antwortete nicht.
Einen Moment standen die beiden Elben noch so da und starten sich verfeindet an. Doch dann drehte sich die Elbin wieder herum und verschwand wortlos im Palast. Taram blickte ihr nur wütend hinterher. Dann aber nahm er seinen Platz vor dem Tor ein.Während Tauriel durch den Palast schritt, verdoppelten sich ihre Sorgen. Nicht nur wegen Legolas war sie nun beunruhigt. Auch Taram war zu einem echten Problem geworden. Es war kein Geheimnis, das Tauriel Taram nicht sehr mochte. Keiner mochte ihn wirklich. Er setzte das alte Vorurteil, die Waldelben des Düsterwalds seinen jedem Volk gegenüber gefährlich, in die Wahrheit um. Natürlich konnten es auch die restlichen Elben des Waldes nicht leiden, wenn Fremde, besonders Zwerge, im Unterholz ihrer Heimat umher streiften. Aber Taram war ein Fall für sich. Was Tauriel aber am meisten sorgen machte, war, dass Taram sie immer wieder herausforderte. Nicht mit Waffen. Aber mit Worten. Das Heute war nicht einmal schlimm gewesen. Es hatte schon des öfteren Momente gegeben, in denen Taram Tauriel zur Rede gestellt hatte. So als wäre er der Führer der Palast Wachen und sie nur die einfache Soldatin.
Irgendetwas verheimlichte dieser Elb. Und Tauriel würde herausfinden, was es war.Als die Elbin die Flügeltüren zum Thronsaal erreichte, kam gerade Dalion, ein junger Diener der im nächsten Dorf lebte, aus dem Saal hinaus. Er sah aus, als wäre die Welt zusammen gebrochen.
"Tauriel, den Valar sei dank, da seit ihr ja. Wo ist der Prinz?" rief der junge Elb ihr zu.
"Du hast ihn auch nicht gesehen?" fragte die rothaarige Kriegerin enttäuscht.
"Nein und das ist sehr schlecht. König Thranduil hat alles andere als gute Laune. Seit Prinz Legolas verschwunden ist ohne etwas zu sagen, ist der König sehr... Nun ja... wütend. Er glaubt, ihr und Prinz Legolas würdet ihm etwas vorspielen und ihn zum Narren halten. Er will euch übrigens sehen. Jetzt sofort. Aber passt auf was ihr sagt, vorhin hat er zwei Elbenwachen, die gestern Abend am Haupttor Dienst hatten, ins Verlies gesperrt, weil sie den Prinzen hinaus gelassen haben" berichtete Dalion.
"Was? Das ist doch absurd. Legolas hat das Recht zu kommen und zu gehen wann er will ohne das jeder weiß, wo er ist. Das ist doch kein Grund die Wachen ins verlies zu werfen" erwiderte Tauriel und schüttelte den Kopf.
"Passt einfach auf, was ihr sagt" sagte Dalion leise und eilte davon.
Etwas verwirrt, sah Tauriel ihm hinterher. Dann wandte sie sich an die Wachen, die vor dem Thronsaal standen.
"Stimmt das? Hat er wirklich zwei Wachen ins verlies gesperrt?" fragte sie.
"Leider ja. Der König verhält sich merkwürdig in letzter Zeit" antwortete die linke Wache leise.
"Ich würde eher sagen, dass er Tag für Tag zorniger wird" meinte die rechte Wache.
"Den Zorn des Königs sollte man aber nicht ignorieren. Es bedeutet meistens etwas schlechtes" sagte Tauriel leise.
"Da hast du recht. Ich denke es liegt an den Zwergen, die der Prinz gefangen nahm und her gebracht hat" erwiderte die linke Wache.
Tauriel nickte abwesend.
"Ich löse euch gleich ab" sagte sie noch, bevor sie die Türen des Thronsaales Öffnete und eintrat.
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Drachenherz in Mittelerde
Fanfiction"Wo warst du in den letzten 50 Jahren?" "Auf der Flucht!" "Auf der Flucht vor wem?" "Vor deinem Vater!" Tiara kehrt nach 50 Jahren wieder in ihre ehemalige Heimat zurück, aus der sie einst verbannt wurde. Dem Düsterwald. Die Waldelbin ahnt noch n...