Wie Legolas gesagt hatte fand an diesem Abend die Ratsversammlung der Düsterwaldelben statt, an der auch der Prinz teilnahm. Kurz nach Beginn der Versammlung hatte sich Tauriel zu den Ställen aufgemacht. Bilbo wartete schon dort.
"Du hast deine Freunde also befreit?" fragte Tauriel, während sie Baros sattelte.
"Ja, Legolas hat-"
"Dir verraten wo der Schlüssel ist!" beendete Tauriel den Satz.
"Ähm...ja"
"Ich kann mir immer noch nicht erklären, warum er das getan hat" meinte Tauriel verständnislos.
"Vielleicht konnte ihn Tiara überzeugen" überlegte der Hobbit.
"Nein, ich denke eher, Das er seinem Vater eins aus wischen will. Das kann ich ihm aber auch nicht verübeln. Genau genommen -" Tauriel brach abrupt ab und lauschte."Versteck dich" zischte sie dann leise.
Bilbo zog schnell den Ring an und wartete angespannt ab.Die Stalltür wurde geöffnet und der braun haarige elb trat ein. Es war jener, der mit Thranduil gesprochen hatte. Wie war noch gleich sein Name? Taram?
"Tauriel, na so eine Überraschung. Ich habe dich nicht zu dieser Stunde hier erwartet. Vor allem, da du kein eigenes Pferd besitzt. Du machst doch nichts unanständiges, oder?" fragte der Elb und warf Tauriel einen skeptischen Blick zu.
"Es ist wohl meine persönliche Angelegenheit, wo ich mich zu welcher Zeit aufhalte, Taram" antworte Tauriel kühl.
"Da magst du recht haben. Aber ich frage mich dennoch, was du mit dem Pferd des Prinzen machst" Taram wies auf Baros.
Die Kriegerin fühlte sich wieder von Taram ertappt und dachte über eine passende Ausrede nach."Ich soll es für den Prinzen satteln" sagte sie dann mit immer noch kühler Stimme.
"Soso. Nennen wir den Prinzen jetzt wieder bei seinem Titel und nicht mehr bei Namen?" fragte Taram und legte den Kopf schief.Tauriel sagte nichts dazu. Warum musste er auch jetzt unbedingt auftauchen?
"Ich verstehe aber immer noch nicht, warum du sein Pferd sattelst. Der Prinz wird den ganzen Abend bei der Ratsversammlung sein" meinte Taram und lächelte Tauriel schief an."Du solltest nicht zu viele fragen stellen, Taram. Sonst verliere ich die Geduld. Immerhin bin ich die Anführerin der Waldland Schutztruppen. Und du bist nur einfacher Soldat" entgegnete Tauriel, die ihr Selbstbewusstsein wieder erlangt hatte, laut und trat einen schritt auf den Elben zu.
"Nicht mehr lange, meine Liebe. Der König sprach von einer Umbesetzung einiger Posten und von einer Beförderung meinerseits. Ich würde also die letzten Tage als Anführerin genießen. Bevor du meinen Befehlen Folge leisten musst" knurrte Taram mit gefährlicher Stimme.
Er warf Tauriel mit seinen Schwarzen Augen einen gefährlichen Blick zu, bevor er den Stall wieder verlies und eine leicht verwirrte Tauriel zurück ließ."Das war er, Tauriel, das war er!" platzte Bilbo plötzlich hervor und erschien wieder auf der Bildfläche.
"Wer? Taram?" fragte die Elbin verwirrt.
"Ja, ich habe ihn und König Thranduil vorhin belauscht. Er weiß von Tiara. Er ist auf der jagt nach ihr! Wir müssen sie sofort warnen"
Bilbo wartete keine Sekunde und wollte sofort auf das Pferd steigen. Doch Tauriel hielt ihn zurück.
"Moment mal. Ganz langsam, ja" sagte sie und drehte Bilbo zu sich herum.
"Was soll das heißen, er weiß von Tiara?" fragte die Kriegerin nervös.
"Thranduil sagte zu ihm, das mehr Informationen über sie möchte und Taram sagte, das sie hier im Wald ist. Wir müssen sie warnen" erzählte Bilbo aufgebracht.
"Bist du ganz sicher? Hat er ihren Namen genannt?" fragte Tauriel besorgt.
"Ähm...Nein. Den Namen nicht. Aber Thranduil sagte, er möchte keine Verräter in seinem Reich haben. Für mich klingt das nach einer verbannten. Und Tiara ist verbannt" antworte Bilbo hektisch.
Tauriel aber schüttelte den Kopf.
"Bilbo, der König hat schon einige Elben aus dem Düsterwald verbannt. Er könnte sonst wen damit meinen. Im übrigen ist Tiara jetzt bei Oroma. Dort ist sie sicher. Und du auch. Zumindest fürs erste" beruhigte die Elbin den aufgebrachten Hobbit. Bilbo jedoch ließ sich davon nicht abschrecken. Aber ihm war klar, das er diesen Wortstreit nicht gegen Tauriel gewinnen konnte.Tauriel führte Baros aus seiner Box. Worauf Bilbo ein paar Schritte zurück wich. Von nahem sah das Pferd noch größer aus. Nervös sah er zum dem Schimmel empor.
"Er wird dir nichts tun, Bilbo. Keine Sorge" sagte Tauriel und schloss die Boxentür. Dann ging sie um Baros herum, packte Bilbo und setzte ihn auf das Pferd.
"Was hat dieser Taram damit gemeint, als er sagte, du solltest die letzten Tage als Anführerin genießen?" fragte Bilbo leise.
"Ärger, Bilbo. Es bedeutet Ärger" antwortete Tauriel mit düsterer Stimme und zog sich ihre Kapuze über den Kopf. Dann führte sie Baros mit Bilbo auf dem Rücken aus dem stall, schloss die Flügeltüren, stieg hinter dem Hobbit auf das Pferd und nahm die Zügel. Bilbo wollte noch etwas sagen. Doch in dem Moment gab Tauriel Baros einen leichten Tritt gegen den Bauch und das Pferd galoppierte los.Bilbo klammerte sich schnell am Sattel fest und versuchte nicht hinunter zu fallen, während Baros über über den Platz donnerte.
"Halt dich gut fest Bilbo" warnte Tauriel den Halbling und bedeutete Baros noch ein bisschen an Geschwindigkeit zu zulegen. Bilbo fiel sofort auf, dass Tauriel den Schimmel nicht durch das gewöhnlich Tor Lotze, sondern zu einem kleineren Nebentor. Vermutlich tat sie das wegen den Wachen, denn als das Pferd durch das kleinere Tor galoppierte und das Freie Gelände vor ihnen Auftauchte, konnte Bilbo keine Wachen sehen. Nur einen Elben, der ohne Rüstung neben der Mauer stand und ihnen nach blickte.
"Wird der Elb uns nicht verraten?" rief Bilbo nervös"
"Nein, er ist ein Freund. Er hat die Wache abgelenkt" antworte Tauriel nur.
Bilbo blickte gerade aus und erschauderte. Der Düsterwald machte ja schon am Tage einen mysteriösen Eindruck. aber jetzt da es Nacht war, wirkte der dunkle Wald, welcher direkt vor ihnen lag, bedrohlicher den je. Freiwillig wäre Bilbo jetzt bestimmt nicht hinein gegangen. Doch Baros donnerte direkt darauf zu - und verschwand dann mit den beiden Reitern in der Dunkelheit.Schon nach kurzer Zeit konnte Bilbo nicht mal mehr seine eigene Hand vor Augen erkennen. So dunkel war es. Doch Elben waren eben anders. Sie konnten selbst in völliger Dunkelheit einen Ork erschießen der 100 Meter entfernt war. Und so blieb Bilbo nichts anderes übrig als der Elbin und dem Pferd zu vertrauen.....
Der Hobbit wusste nicht genau, wie lange sie durch den Wald ritten. Mit jeder Minute die verging, wünschte er sich mehr, zuhause in seinem Garten zu sitzen, statt hier durch diesen Wald zu reiten. Aber dann viel ihm immer wieder Tiara ein.
Sein Hintern, der bei der ganzen Reiterei auf dem Sattel auf und ab hüpfte, spürte Bilbo leider mehr als ihm lieb war.
'Das wird morgen bestimmt weh tun'Mit der Zeit überfiel den Hobbit eine Müdigkeit. Immerhin hatte er schon lange nicht mehr geschlafen. Tauriel jedoch schien nicht den Funken einer Erschöpfung zu besitzen. Und auch Baros zeigte keine Spur von Müdigkeit. Natürlich nicht. Es war ein Elbenpferd und Tauriel eine Elbin. Und Elben konnten Tagelang ohne Schlaf auskommen.
Bilbos Gedanken wanderten zu Thorin und den anderen. Was die jetzt wohl machten? Wo sie wohl waren?
Bilbo merkte es nicht, aber er rutschte immer weiter ins reich der Träume...Das war's mal wieder. Ich bin nicht ganz zufrieden mit dem Kapitel... Und ihr?
Auch wenn ich mich wiederhole... Kommentare lese ich sehr gerne!! :) Wie gefällt euch die Geschichte so? Warum lest ihr sie? Was könnte ich besser machen?
Noch ein schönes Wochenende ;)
-Fantasygirl9599
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Drachenherz in Mittelerde
Fanfiction"Wo warst du in den letzten 50 Jahren?" "Auf der Flucht!" "Auf der Flucht vor wem?" "Vor deinem Vater!" Tiara kehrt nach 50 Jahren wieder in ihre ehemalige Heimat zurück, aus der sie einst verbannt wurde. Dem Düsterwald. Die Waldelbin ahnt noch n...