Bilbos Hoffnung

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Tauriel ging durch die Korridore des Palastes. Die Augen auf den Boden gerichtet und die Ohren wachsam gespitzt. Sie war auf dem weg zu ihren Gemächern, als sie plötzlich von etwas abgestempelt wurde. Reflexartig zückte sie den Dolch und drehte sich um. Aber da war niemand. Hatte sie sich das nur eingebildet?
"Wer ist da?" fragte sie mit schneidender Stimme.
Keine Antwort.
Tauriel ließ die Augen um sich schweifen. Aber sie war alleine.
"Ich warne dich. Ich habe keine Lust auf deine Spielchen!" zischte Tauriel.
Wieder keine Antwort.
Langsam ließ sie den Dolch sinken. Misstrauisch steckte sie ihn zurück an seinen Platz.
Dann ging sie weiter.

Bilbos Herz schlug ihm bis zum Hals, als es sich an eine Wand drückte und die rothaarige elbin Angst erfüllt anstarrte. Um ein Haar hätte sie ihn mit dem Dolch erwischt. Erst, als sie nicht mehr zu sehen war, wagte er sich wieder aus der kleinen Nische heraus, in die er sich gepresst hatte.
'Natoll und jetzt?' fragte sich der kleine Hobbit. Er hatte Überfall nach dem Schlüssel für die Zwerge gesucht, aber nichts gefunden. Wo sollte er noch suchen. Und was sollte er nur Tiara erzählen?
Gedanken versunken lief er wieder weiter. Unsichtbaar durch den Ring, irrte er die Korridore umher und landete schließlich auf dem Hof des Palastes.

Bilbo musste lächeln. Seit Tagen hatte er nur die Schatten der großen Düsterwaldbäume gesehen. Aber hier auf dem Hof des Palastes, waren keine Bäume und das Licht machte das Erscheinungsbild heller und um einiges Freundlicher. Die Sonne ging gerade auf und tauchte sie alles in ein blasses rosa. Auf dem Hof konnte Bilbo Schmieden, Waffenlager, Kräuterläden und Werkstätten erkennen. Ein großer Stall erschien Bilbo vorerst als gutes Versteck. Er lief darauf zu - und wäre gleich in den nächsten Elben hinein gelaufen. Bilbo presste sich wieder an eine Wand und wartete ab. Der blonde Elb führte seinen Schimmel über den Hof und dann in den Stall hinein.

Moment mal! Bilbo sah den Elb genauer an. 'Der sieht aus wie der Elbenkönig Thranduil. Ob es sein Sohn ist? Legolas?' schoss es Bilbo durch den Kopf.
Der Hobbit folgte dem Elben. Dieser führte sein Pferd ist eine freie Box und kraulte ihm die Nüstern.
Was hatte Tiara gleich zu ihm gesagt? Legolas und sie kannten sich. Und er wollte zu ihr kommen. Ob er vielleicht gerade von ihr kam? Überlegte Bilbo.
Ein anderer, schwarzhaariger Elb trat an dem unsichtbaren Halbling vorbei.
"Mein Prinz, wo wart ihr? Euer Vater hat nach euch schicken lassen" sagte er und verbeugte sich vor Legolas.
Der blonde Elb drehte sich um.
"Ich habe ihm mitgeteilt, das ich ausreiten werde. Aber schön. Sage ihm, das ich gleich bei ihm sein werde" antwortete er etwas genervt.
'Ahja....' dachte Bilbo, 'es ist Legolas. Vielleicht kann ich ihm trauen und er sagt mir, wo die Schlüssel sind'
Der schwarzhaariger Elb verließ den Stall und Legolas seufzte leise. Er klang fast etwas genervt. Ob es wegen Thranduil war?
Bilbo beschloss, irgendwann anders darüber nachzudenken. Er faste sich ein Herz, und reusperte sich.

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