Es war nur ein leises Geräusch, dass durch das geschnaube der Pferde tönte. Aber Legolas Elben Sinne warnten ihn, da genau dieses Geräusch nicht hier her passte. Es klang wie ein räuspern oder etwas in der Art.
Der Elbenprinz richtete sich aprupt gerade auf und sah sich um. Doch seine Augen sahen nur die lösenden Pferde.
Etwas irritiert Wandte er sich wieder seinem Hengst zu.
"Seit ihr Prinz Legolas?"
Legolas fuhr erschrocken herum, riss seinen Bogen vom Rücken und spannte einen Pfeil. Doch da er seinen heimlichen Gast nirgendwo sehen konnte, drehte sich Legolas langsam im Kreis herum.
"Wer ist da?" rief er laut.
"Bitte nicht schießen" kam leise die Antwort zurück.
Legolas drehte sich weiter im Kreis und suchte ohne Erfolg nach dem Fremden.
"Wie soll ich euch erschießen, wenn ich euch nicht sehen kann?" fragte er.
Nach kurzem zögern kam die Antwort.
"Ich muss mit euch sprechen"
Legolas runzelte die Stirn.
"Wer seit ihr? Wo seit ihr?" fragte er dann.
Einen Moment war es still.
"Bitte, wenn ich mich euch zeige... Verspreche ihr dann, nicht auf mich zu schießen?"
Nun zögerte Legolas mit der Antwort.
"Kommt darauf an, über was ihr reden wollt!" sagte er dann ruhig.
"Es geht um Tiara. Ihr kennt sie,oder?"
Legolas horchte auf.
"Ja" sagte er dann langsam.
"Kommt ihr gerade von ihr?" fragte die Stimme. Legolas drehte sich in die Richtung, aus der immer nervöser werdende Stimme kam.
"Warum wolllt ihr das wissen?" fragte er.
"Das sage ich euch, wenn ihr mir versprecht, dass ihr nicht schießt" kam die Antwort.
Legolas ging auf die Stimme zu. "Woher soll ich wissen, das ihr die Wahrheit sagt?" fragte er. "Ihr müsst mir vertrauen" kam die Antwort zurück. "Na schön. Ich verspreche nicht zu schießen" sagte der Prinz schließlich und lies zum Beweis seiner Worte den Bogen sinken.Einen Moment dachte Legolas, sich alles eingebildet zu haben. Denn es geschah überhaupt nichts. Doch dann zog etwas an seinem Umhang. Legolas wirbelte herum und hätte beinahe das kleine Wesen fortgestoßen,das hinter ihm stand. Erst auf den zweiten Blick sah Legolas, das es ein Halbling war. Viele hatte er von seines gleichen noch nicht gesehen. Der Hobbit richte ihm knapp bis zur Hüfte. Er trug eine rote Jacke und eine braune Reithose. Schuhe hatte er keine. Dafür waren seine Füße sehr behaart. Er hatte dunkelbraune Locken auf dem Kopf und grüne Augen, mit denen er er etwas nervös zu Legolas hinauf sah.
"Wo kommst du denn her? Ich habe gehört das die Halblinge sehr leise sein können. Aber das hier scheint doch etwas darüber hinaus zu gehen" sagte Legola und musterte den Halblinge aufmerksam.
Der Hobbit trat einen Schritt zurück.
"Verzeit, mein Prinz, aber... Wie ich mich fortbewege ist wohl meine persönliche Angelegenheit, oder?" fragte er. Und es war tatsächlich die gleiche Stimme, die auch eben gesprochen hatte.
"Wohl war, Halbling" antwortete Legolas. "Darf ich euren Namen erfahren?"
"Bilbo. Bilbo Beutlin" Der Hobbit verbeugte sich.
"Nun Mister Beutlin. Meinen Namen kennst du ja schon" meinte Legolas.
"Ja, in der tat. Aber nennt mich doch nur Bilbo. Das tut Tiara auch" entgegnete der Hobbit.
"Du hast Tiara eben schon erwähnt. Woher kennst du sieh? Was willst du von ihr?" fragte Legolas interessiert.
"Ich kenne sie aus... Thorin Eichenschilds Gemeinschaft" sagte Bilbo.
"Du kommst mit den Zwergen?" Legolas Stimme wurde kühler.
"Ja" bestätigte Bilbo nervös.
"Verstehe. Ja, Tiara hat einen Hobbit erwähnt. Das musst du sein. Oder gibt es noch andere, die sich hier irgendwo verstecken?" fragte der Prinz.
"Nein. Ich bin alleine hier" antwortete Bilbo.
Legolas nickte verständlich. Sein Hengst schnaubte verärgert, da Legolas ihm noch immer nicht den Sattel und das Halfter abgenommen hatte. Bilbo blickte nervös zu dem großen Pferd hinauf. Ponys waren für ihn ja mittlerweile kein Problem, aber die Pferde des Düsterwalds waren doppelt so groß. Selbst vor Tiaras Stute Ramira machte Bilbo stehts einen großen Bogen. Der Prinz trat zu seinem Pferd und nahm ihm den lästigen Sattel ab."Ich nehme an, es gibt einen bestimmen Grund, warum du mich Aufsuchst" sagte Legolas, während er dem unruhigen Pferd das Halfter abnahm.
"Ja, so ist es. Ich weiß nicht, was Tiara euch erzählt hat. Aber ich habe eine große Bitte an euch" begann Bilbo.
"Last mich raten, Bilbo. Ihr wollte, das ich die Zwerge frei lasse" Legolas drehte sich zu dem Hobbit um.
"Äh... ähm... Ja, ganau um das wollte ich euch bitten" stotterte er.
Legolas lächelte traurig.
"Diese Bitte habe ich schon einmal gehört. Von Tiara. Und ich antwortete euch das gleiche wie ihr" sagte Legolas, strich Baros über den glatten Hals und ging dann zu Bilbo, der vor der box des Pferdes stand.
"Es tut mir leid, aber ich habe Befehle zu befolgen. Ich kann sie nicht frei lassen. Und ich werde euch auch nicht sagen, wo der Schlüssel für die Kerker aufbewahrt wird"
Bilbo sah Legolas entäuscht an.
"Aber wenn ihr mir sagt wo der Schlüssel ist und ich die Zwerge befreien, verdächtigt euch keiner" versuchte er den Elb umzustimmen.
"Bilbo, es tut mir leid, aber das geht nicht. Du ahnst nicht, was mein Vater tun würde, wenn er von ihrer Flucht erfährt. Er würde eine Hetztjagt auf sie veranstalten. Er würde unsere besten Jäger auf sie setzen. Sie würden nicht einmal den großen Waldweg erreichen. Zumindest nicht alle" Legolas klang, als ob es ihn anwiederte was sein Vater tun würde. Das hörte Bilbo deutlich heraus. Doch er sagt nichts.
"Ich würde dir wirklich gerne helfen. Aber das kann ich nicht tun" sagte der Prinz.
Bilbo sah traurig zu Boden. Dann blickte er wieder auf.
"Ist schon verständlich" murmelte er. Legolas zerriss es fast das Herz, als er den Hobbit so traurig sah.
"Ich weiß, wie ich euch ein bisschen aufheizen kann. Ich habe gehört,ihr Hobbits esst gerne. Und ich glaube, das ihr, Bilbo, lange nichts gegessen habt" Legolas lächelte den Hobbit an. Dessen Augen wurden groß.
"Ich könnte euch aus dem Palast etwas essen beschaffen und euch bringen. Allerdings könnt ihr nicht lange hier bleiben. Ich schlage vor, ihr geht wieder in den Wald, zu Tiara. Damit sie wenigstens Gesellschaft hat" sagte Legolas.
"Das ist ein gutes Angebot" meinte Bilbo.
"Sehr gut. Ich muss jetzt aber zuerts zu meinem Vater. Keine sorge. Über euch kommt kein wort über meine Lippen. Ich komme in einer Stunde wieder hier her zurück. Warte an dieser Box hier und zeigt euch niemandem" sagte Legolas und schloss die Box seines Pferdes.
"Das werde ich" versprach Bilbo.
Legolas warf dem Hobbit einen letzten Blick zu und ging dann zur Statttür. Als er sich noch einmal umdrehte, war der Hobbit verschwunden.
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Drachenherz in Mittelerde
Fanfiction"Wo warst du in den letzten 50 Jahren?" "Auf der Flucht!" "Auf der Flucht vor wem?" "Vor deinem Vater!" Tiara kehrt nach 50 Jahren wieder in ihre ehemalige Heimat zurück, aus der sie einst verbannt wurde. Dem Düsterwald. Die Waldelbin ahnt noch n...