Vertrau mir doch

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Als der Elbenprinz am Abend auf den weg zu seinen privaten Gemächern war, musste er unwillkürlich an Tiara denken. Leichte sorgen über fielen ihn. Aber wozu sorgte er sich? Sie hatte zwar ein verletzte Hand. Aber ihr Feuer würde sie beschützen. Und allein war sie auch nicht. Bilbo war bestimmt schon bei ihr. Dieser Hobbit passte irgendwie nicht richtig in diese Geschichte hinein. Und anderer seits war er das beste, was Tiara jetzt passieren konnte. Ein kleiner Hobbit, der sie aufmuntert.
Legolas lächelte leicht und bog in den Teil des Palastes ein, wo die königlichen privatgemächer lagen. Er hatte eine Hand schon an der Türklinke, ein eine Stimme durch den korridor schallte.
"Legolas"
Es war Tauriel, die mit schnellen schritten auf sie zukam.
"Tauriel, was kann ich für dich tun?" fragte der Prinz.
"Eine Menge" antwortete die kriegerin, als sie bei ihm ankam.
"Eine Menge?" wiederholte Legolas.
"Ich muss dich etwas fragen. Über heute, als wir die Zwerge gefangen genomen haben" sagte Tauriel leise.
Legolas sah sie erstaunt an. Dann blickte er den Gang hinunter. Mindestens 5 Wachen waren in Hörweite. Und Legolas fand, das diese ganze Geschichte schon zu viele Zuhörer hatte.
"Gut, aber reden wir nicht hier. Komm rein" sagte Legolas leise und öffnete die Tür zu seinem gemach. Tauriel zögerte. Sie war noch nie in seinem privaten gemach gewesen. Doch als Legolas sie zu sich herein winkte, folgte sie dem Wunsch.
Legolas Gemach war, wie es sich für einen Prinzen gehörte, sehr groß. Ein großes Himmelbett, das mit weißen Lacken überspannt war, stand direkt am Fenster. Es waren elbische Zeichen in das Holz hinein geschnitzt. Ein großer schrank, ein Schreibtisch und eine komode waren ebenfalls aus Buchenholz. Gegenüber der Tür ging es hinaus zu einem Balkon. Es gab noch eine andere für, die sich neben dem Bett befand. Dort ging es wahrscheinlichlich zum Badezimmer.
Legolas schloss die Tür zum Koridor wieder und bot Tauriel einen Ledersessel an. Doch die Elbin lehnte dankend ab.
"Also. Was wolltest du mich fragen?" Legolas stellte seine Waffen ab und lente den Bogen gegen die weiße wand.
"Es tut mir leid, wenn das jetzt wie ein Befehl klingt. In diesem Fall nutzte ich unsere Freundschaft als Entschuldigung" begann Tauriel.
"Ich verstehe nicht, was du meinst" antwortete Legolas.
"Ich möchte, das du mir sagst, wen du im Wald verfolgt hast" sagte Tauriel mit fester Stimme. Ihre Grünen Augen spiegelten mut und Stärke.
Legolas' Augen dagegen zeigten nun Verwirrung und ein bisschen Angst. Doch sie wurden sofort wieder ausdruckslos. Tauriel jedoch hatte den Blick seiner Augen bemerkt.
"Ich habe es dir doch schon gesagt, Tauriel. Ich habe ihn verloren. Er war zu schnell" sagte er tonlos.
"War er nicht. Und es ist im übrigen eine Frau. Genauer gesagt eine Elbin. Und wenn mich nicht alles täuscht stammt sie aus Düsterwald" sagte die Kriegerin mit immer noch fester und sicherer Stimme.
"Das hatten wir doch schon, Tauriel. Ich konnte ihn oder sie nicht halten!" entgegnete Legolas kühl.
Tauriel schüttelte den Kopf.
"Legolas, bitte. Ich kennen dich schon über 600 Jahre. Und ich bin schon fast 100 Jahre hier im Palast. Wir sind doch so gute freunde und ich schwöre dir, ich kenne diesen Gesichtsausdruck von dir. Du verheimlichst was. Und seit du diese Elbin verloren hast, benimmst du dich komisch"
Während Tauriel gesprochen hatte, hatte sich Legolas richtung Balkon gedreht und sah nun hinaus in die Nacht.
"Ich bitte dich, Legolas. Sag mir, was passiert ist. Vertrau mir doch" sagte Tauriel leise und griff nach seiner Hand.
Legolas sah sie an.
"Ich vertraue dir doch. Ich würde dir auch mein leben anvertrauen" antwortete er leise.
"Dann sag mir doch, was passiert ist" bat die Elbin.
Legolas schloss für einen Moment die Augen. Dann ließ er ihre Hand los.......

Drachenherz in Mittelerde Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt