Von Tauriel hatte Bilbo erfahren, dass Thranduil den Thronsaal verlassen hatte und in seinem Arbeitszimmer verschwunden war. Der Hobbit brauchte nicht lange, um dieses Zimmer zu finden. Er war oft genug durch die Hallen des Elbenkönigs gewandelt. Das einzige Problem bei der Sache war, dass zwei mit Speeren bewaffnete Wachen vor der großen Buchentür standen, die zum Arbeitszimmer des launischen Königs führte.
'Na toll und jetzt?' fragte sich der Hobbit verzweifelt.
Er war zwar unsichtbar. Doch das half ihm im Moment nicht weiter. Denn wie sollte er jetzt in das Zimmer gelangen? Einfach rein marschieren konnte er schließlich nicht. Nachdenklich lehnte er sich gegen die Wand des Korridors und grübelte nach.
Als hätte das Schicksal gewusst, was Bilbo vorhatte, kam die Lösung für das Problem des Hobbits keine fünf Minuten später den Gang entlang. Ein Elb mit braunen Harren, schwarzen Augen und Elbentypischer Rüstung marschierte stolz den Korridor entlang. Vor Thranduils Arbeitszimmer blieb er stehen."Der König hat nach mir verlangt" sagte er kühl.
Die beiden Elbenwachen warfen sich einen skeptischen Blick zu, nickten dann und öffneten die Tür. Als der Elb in den dahinterliegenden Raum eintrat, nutze Bilbo seine Chance und schlüpfte hinterher.Thranduil saß hinter seinem Schreibtisch und schrieb auf einem Pergament. Er blickte auf, als der Elb vor den Tisch trat und sich verneigte.
"Ah, Taram"
Thranduil legte die Feder beiseite und stand auf, "Gut, das du hier bist. Also, ich höre!"Bilbo schlich sich auf leisen Sohlen zu Thranduil. Er wollte den Schlüssel so schnell wie möglich klauen und dann aus diesem Zimmer raus. Aber dann horchte er bei den Worten des Fremden Elben auf.
"My Lord, ihr habt einen feinen Sinn für Lügen, das muss ich euch lassen. Habt ihr doch gleich gewusst, das Tauriel etwas verheimlicht" begann Taram.
"Ich weiß, und was ist es?" drängte der König kühl.
"Sie empfindet etwas für euren Sohn. Ich bin mir mehr als sicher, my lord. Als ich sie vorhin von ihrer Wache ablösen wollte, reagierte sie seltsam. Sie wollte unbedingt wissen, wo der Prinz ist. Nur jemand, der etwas für euren Sohn empfindet, würde sich solche sorgen um ihn machen" sagte Taram.
"Ist das alles, was ich zu höheren Kriege?" fragte der König kühl.
"Bis jetzt ja, my lord" antwortete Taram.Bilbo schüttelte schmunzelnd den Kopf.
'Du denkst, dein Sohn würde etwas für Tauriel empfinden. Wie würdest du erst reagieren, wenn du wüsstest, dass dein Sohn eine, von dir verbannte Elbin liebt, die die Gestallt eines Drachen annehmen kann?' dachte sich Bilbo.Der Hobbit betrachtete Thranduil genau. Wo hatte er den Schlüssel nur versteckt? Zuerst dachte Bilbo an eine Halskette, an dessen Ende er vielleicht hängen könnte. Aber der Elbenkönig trug keine. Und so nahe hätte sich Bilbo auch nicht an ihn heran getraut.
Doch dann viel sein Blick auf das hölzerne Zepter des Königs. An dessen oberen Ende etwas funkelte. Und bei genaueren hinsehen, erkannte Bilbo mehrere grüne Glassteine. Und mittendrin, direkt in der Mitte, ragte ein miniatur Schlüssel heraus. Man erkannte ihn auf den ersten Blick nicht, da das Holz und die Steine ihn fast versteckten. Aber für Bilbos Adlerauge war es ein Kinderspiel.
Doch kein Kinderspiel war es, an den Schlüssel heran zu kommen. Denn Thranduil hatte seinen Stab nun zur Hand genommen, stand auf und stolzierte zum Goßen Fenster, von dem man einen herrlichen Blick auf den Wald hatte. Bilbo folgte ihm heimlich."Ich bin enttäuscht von dir, Taram. Wenigsten von dir hätte ich ein bisschen mehr Ehrgeiz erwartet. Wozu bezahle ich dich eigentlich?" donnerte Thranduil nun.
"My lord, ich-" begann Taram und machte einen Schritt auf seinen König zu. Doch er wurde unterbrochen.
"Ich will Informationen über diese Elbin. Verstanden!? Was weißt du?" zischte Thranduil.
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Drachenherz in Mittelerde
Fanfiction"Wo warst du in den letzten 50 Jahren?" "Auf der Flucht!" "Auf der Flucht vor wem?" "Vor deinem Vater!" Tiara kehrt nach 50 Jahren wieder in ihre ehemalige Heimat zurück, aus der sie einst verbannt wurde. Dem Düsterwald. Die Waldelbin ahnt noch n...