Jinx Of Time- Der Fluch Der Zeit

V.

1998

Als sie in Ottery St. Catchpole 1998 ankam war es spät Nachmittag. Sie hatte das Datum nicht verändern müssen, also war es der gleiche Tag, im gleichen Monat, nur das Jahr war ein anderes. Sie wusste, dass die Weasleys hier in der Nähe wohnten, denn ihr Vater kannte Mr Weasley flüchtig aus dem Ministerium. Seines Erachtens nach waren die Weasleys eine ziehmlich komische Familie und er fand es auch berechtigt, dass sie einst als Blutsverräter eingestuft wurden.
Giselle wusste nicht so richtig was sie von ihnen halten sollte, denn der Mann, den sie aus dem witzigen Laden in der Winkelgasse kannte und auch Weasley hieß, wirkte auf sie nie komisch. Höchstens ein wenig lustig, wie schon gesagt... Sie wollte früher immer in diesen Laden gehen, wenn ihr Vater sie mit in die Winkelgasse nahm, aber er hatte es ihr verboten. Jedoch war sie so rebellisch, dass sie es dann doch tat; in der Vergangenheit, wo sie alleine tun und lassen konnte, was sie wollte.
Sie ist schnell fündig geworden, was den Wohnort der Weasleys bertaf. Zumindest, wusste sie, dass sie in der Nähe von Ottery St.Catchpole wohnten. Es konnte ja nicht allzu lang dauern bis ihr auf die Spur geholfen wurde. Jedenfalls hoffte sie das.

***

Als Harry und seine Freunde mit dem Feuerblitz erneut im Fuchsbau ankamen wartete eine Überraschung auf sie. Ein wunderhübsches Mädchen saß mit Mrs Weasley in der Küche und plauderte mit ihr bei einer Tasse Tee.
-Und habt ihr ihn gefunden?-kam Mrs Weasley auf sie zu und ließ den Gast alleine bei Tisch sitzen.
-Ja, haben wir. Er ist zwar ein wenig beschädigt, aber ich bin sicher das kann man wieder in Ordnung bringen...-antwortete Harry.
-Wir haben Besuch von einer äußerst charmanten jungen Journalistin. Sie ist Französin und möchte ein Interview mit dir, Harry.- fuhr Mrs Weasley fort. Ron war die Kinnlade runter geklappt bei dem Anblick des Mädchens. Harry musste sich an Fleur erinnern: sie kam auch aus Frankreich und hatte einen äußerst auffallenden französischen Akzent. Er fragte sich, ob das bei der Journalistin auch so war.
-Ich bin Giselle de Minuit. Es freut mich sehr Sie kennen zu lernen, Mr Potter!- Mit Akzentfreiem Englisch begrüßte sie zuerst Harry und reichte ihm ihre rechte Hand. Er musste sich ebenfalls erst sammeln und begriff ihre Geste ein wenig zu spät. Dieses Mädchen hatte nichts Vela-artiges an sich, so wie Fleur. Nein, ihre Schönheit hatte eher etwas Dunkeles, Geheimnisvolles, sogar Düsteres; genau wie ihre ganze Ausstrahlung und ihr ganzes Auftreten. Sie war ein Stückchen größer als Harry und er schätzte sie auch ein wenig älter. [Ha, wenn er nur wüsste wie viel sie eigentlich jünger ist, als er] Gleichzeitig wurde er auch misstrauisch; er mochte einfach keine Interviews. Sie liefen doch immer auf das gleiche hinaus, nämlich auf die Sichtweise, die der Journalist hatte, und gar nicht auf die Wahrheit. Jedoch wollte er sie auch nicht schon zu früh verurteilen.
Sie setzten sich alle wieder an den Tisch, als Mr Weasley in der Haustür auftauchte. Er schien nicht weniger über den Besuch überrascht zu sein, als Harry, Ron, Ginny und Hermine und irgendwie schien er auch misstrauisch.
-Guten Abend, allebeisammen.- er nahm seinen Reiseumhang ab. -Wen haben wir denn das Glück zu Gast zu haben?- fragte er freundlich und streckte Giselle die Hand hin. Sie reagierte keine Sekunde zu spät und sellte sich erneut vor. Wenige Minuten später wurde der Tisch vollständig besetzt; es war ein junger Mann erschienen, den Giselle schon kannte. Nur kannte sie ihn als etwas älteren Mann, der den witzigen Laden in der Winkelgasse besaß. Die jüngere Version stand nun vor ihr, und schaute sie mit einer Verblüffung an, dass sie ihren Kommentar sich nicht verkneifen konnte:
-Kennen wir uns?- fragte sie ihn und meinte ihre Frage eher rhetorisch als ernst.(Obwohl...ja, sie kannte ihn) Der junge George Weasley schien aus seiner Verbüffung wieder erwacht worden zu sein. Sein Gesicht wurde leicht rosa und er eilte verlegen zu dem letzten freien Stuhl. Danach war er nur noch damit bescháftigtg seinen Tee zu trinken und hoffte wahrscheinlich, darin abtauchen zu können. Harry war verwundert; seit Fred's Tod war George wie ausgetauscht. Natürlich hätte er auch die anderen nieder geschlagen, vor allem Mrs Weasley, aber selbst sie hatte keinen so großen Verhaltenswandel aufgewiesen. Im Gegenteil; Mrs Weasley versteckte ihren Verlust sogar mit am besten.
-Und sagen Sie, Miss de Minuit, wo kommen Sie her?- fragte Mr Weasley nach.
-Ich komme aus Frankreich, aus der Provence. Meine Mutter war Engländerin nur leider, ist sie noch gestorben als ich ein kleines Kind war. Mein Vater hat aber dafür gesorgt, dass ich meine Muttersprache lerne.-
-Ich wollte ja schon gerade sagen, sie sprechen excelentes Englisch. Sie müssen wissen, unsere Schwiegertochter ist auch Französin und ihr Akzent ist nicht zu überhören....-fuhr Mrs Weasley im Pauderton fort. Wie immer, dachte sich Harry, sie redete fürchterlich viel.

***

Der Abend verlief ruhig und alle amüsierten sich gut. Harry wusste zwar nicht, wie lange Giselle bei ihnen bleiben würde, aber es sah so aus, als ob sie über Nacht bleiben würde. Sie entpupte sich, nach seiner Meinung, als inteligentes selbstbewusstes Mädchen, doch eine Sache gefiel ihm ganz und gar nicht: als sie beim Abendessen über politische und allgemeine Einsichten von der Welt der Zauberer gesprochen hatten, machte sie den Eindruck etwas rassistisch und muggelfeindlich zu sein. Zwei Ansichten, die die Anhänger Voldemort immer vertreten haben... Konnte sie tatsächlich eine von ihnen sein? Oder reimte er da nur etwas zusammen und die ganze Sache war bei ihm zu einer Manie geworden?
Wahrscheinlich war sie einfach nur eine französische Journalistin, die ganz unwissend zu den Dingen stand und keine Ahnung hatte was wirklich vorgefallen war...Aber morgen würde sie ein Interview mit ihm führen und er würde sie über die Ernsthaftigkeit der Dinge aufklären.