1977Als sie an der Tür ankamen und versuchten sie zu öffnen, mussten sie wenig überraschend feststellen, dass sie verschlossen war; fast als hätten sie es beide schon erwartet. Dennoch erstarrten sie beide kurz, bevor sie sich einen Blick zuwarfen, voller Besorgnis und Anspannung.
Giselle klopfte zweifelnd an das verstaubte Holz und als sich daraufhin langsam ein Schlüssel im Schloss drehte, fiel ihnen beiden ein Stein vom Herzen; Zuerst nur ein spaltbreit wurde die Tür geöffnet und ein Dumbledore sehr ähnlich sehender Zauberer kam zum Vorschein.
–Was ist ihr vorgesehenes Ziel?– fragte der Mann Charles flüsternd und misstrauisch.
–Wie? Was?... mein vorgesehenes Ziel?–
–Marokko.– antwortete Giselle für ihn, ebenfalls in einem bemüht leisen Ton. Daraufhin ließ der Zauberer sie eintreten und sie traten in einen schwach beleuchteten Raum, mit kleinen Fenstern und veralteten Möbeln. Die staubig-graue Finsternis bereitete ihnen jedoch keine Umstände mehr, denn ihre Augen hatten sich schon an die viel dichtere Dunkelheit im Geheimgang gewöhnt.
An einem der Tische saß ein weiterer Zauberer ähnlichen Alters wie der, der die Tür eben geöffnet hatte. Nervös starrte er vor sich auf den Tisch mit einem entfremdeten Gesichtsausdruck, während er einen Koffer in seinem Schoß wiegte und sich maßgeblich von dem anderen Dumbledore ähnlichen Mann durch seine für Muggel akzeptable Kleidung unterschied.
–Darf ich mich vorstellen? Mein Name ist Aberforth, Aberforth Dumbledore.– stellte sich der erstere vor und ließ Giselle kurzerhand die Ähnlichkeit sich mit seinem Namen erklären.
–Und Sie sind wahrscheinlich Mr Newt Scamander, richtig?–erkundigte sich Charles nachdem er die Tür hinter ihnen wieder zu gezogen hatte.
Zuerst reagierte der genannte nicht, fuhr dann aber erschrocken zusammen und sah die beiden Neuankömmlinge mit großen Augen an.
–Richtig, Sir.–haspelte dieser nur schüchtern. Er machte allgemein den Eindruck, sehr scheu und zurückhaltend zu sein; Giselle wunderte sich über seine Bereitschaft zur Teilnahme an solch riskanten Aufgaben, wenn sie sich auf den ersten Eindruck von ihm berief.
–Lassen Sie uns keine Zeit verlieren. Newt, zeigen Sie Mr de Minuit den Koffer. Mr de Minuit, es gibt eine kleine Änderung im Plan. Sie reisen erst mit Mr Scamander nach Marokko und lassen sich dort in Ihrer menschlichen Form in der Öffentlichkeit sehen. Dann reisen sie zusammen weiter nach Canada. Newt... ich meine Mr Scamander- Verzeihung bitte... Mr Scamander meinte er könne Ihnen auch eine Unterkunft zur Verfügung stellen in Montreal, wo Sie fürs erste auch bleiben können, wenn Sie...–
–Aber ist das nicht zu riskant? Wenn...– Giselle unterbrach Dumbledore ohne zu zögern, denn ihre Skepsis an dem Plan verlangte von ihr zur Sprache gebracht zu werden. Aber Dumbledore unterbrach sie im Gegenzug genauso:
–Miss de Minuit, mein Bruder und ich waren uns einig, dass es am besten ist, wenn sich Mr de Minuit erst an einem anderen Ort zeigt, als sein endgültiger Aufenthaltsort sein wird. Deshalb haben wurde ihnen auch nur der erstere mitgeteilt.– sprach er ruhig. –Seien Sie versichert, es wird alles gut gehen.–
Giselle war zu tiefst beunruhigt. Ihr Vater hatte nie von Canada vor ihr gesprochen. Wobei, er ganz nebenbei über ziemlich vieles nicht gesprochen hatte.
–Na schön. Dann... – stimmte sie schließlich zu und ging zögerlich auf den Tisch zu, auf dem Mr Scamander den Koffer platzierte. Als er ihn dann öffnete wurde sie wenig überrascht; es war nichts als einige Garnituren Kleidung darin zu sehen, zusammen mit einem Buch, ein paar Schuhen und einer Taschenuhr. Nichts besonderes eben.
–Dass ist der offizielle Inhalt des Koffers.– ergänzte der Forscher. Daraufhin schloss er den Koffer und drückte einen kleinen Knopf direkt am Verschluss, der wie ein Schloss aussah. Ein metallisches Geräusch ertönte und Mr Scamander öffnete den Koffer zum zweiten Mal, mit dem Unterschied, dass diesmal weder Schuhe noch Kleidung unter dem Deckel sich verbargen, sondern eine lange Leiter, die tief in die Dunkelheit führte. Giselle und Charles blickten beide wie in einen Brunnen auf den Untergrund des Koffers und entdeckten sowohl den Boden als auch, dass der Raum unten von einer Laterne beleuchtet war. Wieder wechselten sie einen unsicheren Blick bevor Mr Scamander den Koffer, gesamt Raum und Leiter auf den Boden legte, sodass man nun bequem die Leiter hinuntersteigen konnte, wenn man in den Koffer trat.
–Nach Ihnen, Newt...– forderte Dumbledore den Forscher auf, woraufhin dieser sich erhob und für sein Alter verwunderlich zügig die Leiter hinunter stieg in den Raum im Koffer.
Nochmals warfen sich Charles und Giselle einen Blick zu, woraufhin Charles gekonnt und dynamisch die Stufen hinunter kletterte.
–Sie als nächstes Miss. Ich bleibe oben und bewache sie. Nicht dass... –er sah sich kurz um. –Ach was soll's...– knurrte er unverständlich vor sich hin. Kaum hatte Giselle einen Fuß auf die erste Stufe gesetzt, wurde von außen lautstark und grob gegen die Eingangstür des Lokals gehämmert.
Erschrocken kletterte Giselle wieder aus dem Koffer und klappte ihn zu, den Knopf, für den offiziellen Inhalt drückend.
–Verflucht...–murmelte der Wirt vor sich hin, während er den Vorhang an einem der kleine Seitenfenstern zur Seite zog, um nach zusehen wer gekommen war. –Es sind Leute aus dem Ministerium...–
Giselle schob den Koffer schnell unter die Eckbank, sodass er bis auf eine kleine Ecke nicht mehr zu sehen war und setzte die Kapuze ihres Umhangs auf, ihr Gesicht dadurch zum Großteil verdeckend. Dann setzte sie sich ein Paar Tische vom Koffer weg.
–Aufmachen!– forderte die raue Stimme eines Mannes draußen ungeduldig und es wurde wieder mit geballten Fäusten gegen die Tür geschlagen. Schnell stellte Dumbledore noch ein Glas mit roter Flüssigkeit vor Giselle auf den Tisch, um der Szene etwas Authentizität zu verleihen und ging dann verärgert die Tür öffnen.
–Was ist denn jetzt schon wieder?!– fuhr er die Leute vor der Tür unfreundlich an.
–Entschuldige bitte die Störung, Aberforth. Wir sind beauftragt worden alle öffentlichen Einrichtungen in Hogsmeade auf der Stelle zu durchsuchen. Es kam die Nachricht, dass Charles de Minuit hier versteckt in der Gegend. Wir würden ihm unendlich gerne einige Fragen noch bevor Voldemorts Anhänger ihn finden...–
–B-Barty?– nun klang Dumbledores Stimme klang nun mehr verdutzt als verärgert.
Giselle meinte zu erkennen, wie der alte Zauberer sich am Kopf kratzte. –Solltest du nicht zu Hause bei deinem Sohn sein, statt hier in Hogsmeade dich herumzutreiben?–
Sein gegenüber schnaubte kurz und räusperte sich verlegen, bevor er antwortete. –Meinem Sohn geht es gut, Aberforth, dankender Nachfrage. Nun...– der Mann zog die Tür weiter auf und bemerkte Giselle an einem der Tische.
Dann schob er Dumbledore mit einer gebremsten Handbewegung zur Seite und betrat den Raum ohne seinen Blick von der dunklen Kapuzen-Gestalt in der Ecke ab zu wenden.
–Durchsuchen Sie die oberen Räumlichkeiten...– gab er den restlichen Männern das Kommando ohne diese dabei an zu sehen; sein Blick war starr auf die Figur in der Ecke gerichtet, während er wie schlafwandelnd auf sie zu ging. Vermutlich schien sie ihm verdächtig.
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Jinx Of Time- Der Fluch Der Zeit
FantasySagen wir mal, die letzten fünf Seiten von Harry Potter und die Heiligtümer des Todes sind nie geschrieben worden und du hast sie auch nie gelesen... wir sind jetzt also nicht am Standpunkt von 19 Jahre später, sondern ein Monat nach dem Voldemort b...