1977Bumm. Sie waren in einander gerannt. Giselle glaubte Sterne zu sehen. Ihr Kopf war gegen den Kopf des anderen gestoßen. Sie drückte ihre Hand auf ihre Stirn und musste die Augen zukneifen.
-Es tut mir Leid....-sagte sie ohne zu wissen, in wen sie hinein gerannt war.
-Mir auch...- kam seine Antwort zurück.
-Ach du bist es, ja dann nicht... Kannst du denn nicht aufpassen?!- fuhr sie ihn an.
-Das könnte ich dich auch fragen.-zischte er. Seine Sachen waren alle auf dem Boden verteilt. Genau wie ihre. Na toll. Das Tagebuch war aus ihrer Tasche gefallen.
-Wohin denn so eilig?- fragte er sie und zog eine Augenbraue hoch.
-Geht's dich was an?- was sollte diese Fragerei?
-Ja ich meine schon... Ich weiß, dass du was vorhast, du brauchst nicht zu denken, dass alle anderen blöd sind. Ich glaube das hast du sogar selber gesagt.-
-Alle Achtung, du lernst schnell. Schade das du dein Wissen nicht anwenden kannst.-
-Ich will dir mal was sagen de Minuit: Du brauchst nicht eine auf Schwer-zu-haben machen. Ich habe es kapiert und langsam habe ich deine Feindseeligkeit satt. Ist zwar schade um eine so attraktive Hexe, aber dein Verhalten macht dich so unsympatisch, dass es nicht mehr zu steigern ist. Denk drüber nach. Auch du bist nämlich nicht perfekt.-
-Das habe ich niemals behauptet und im Gegensatz zu dir denke ich das auch nicht.-
Pause. Er schaute ihr in die Augen und sie in seine. Schöne Farbe hatten sie; ein silbriges Antrazit. War ihr noch nie so aufgefallen.
-Glaubst du etwa ich merke das nicht?!-
-Was denn?- Worauf ging das hinaus?
-Jetzt steh doch endlich mal zu deinen Gefühlen, Giselle. Sei doch mal ehrlich zu dir selbst! Du bist in mich verknallt, aber so was von! Nur traust du es dir nicht, dazu zu stehen.-
Sie verdrehte die Augen und schnaubte übertrieben.
-Black, ich versteh ja dass du deine Wünsche nicht ganz von der Realität abtrennen kannst, aber bitte, tuh nicht so als wären es Fakten, die du...-
-Du weißt es doch selbst ganzgenau. Es ist doch nicht...-
-Versteh endlich mal, das dir nicht jedes weibliche Wesen ergeben ist. Oder überträgst du deine eigene Gefühlswelt gerade auf mich? Du kannst ja nur von dir selber ausgehen und hoffen mir geht es genau so mit dir. Glaubst du etwa das könnte mich überzeugen?!-
-Hör doch endlich bitte mal auf an mir rum zu nörgeln. Auch ich habe gute Seiten und...-
-Die verbirgst du aber ganz schön gut...-
-Und wenn wir doch schon dabei sind; warum hasst du mich eigentlich so sehr? Ich habe dir nie etwas getan. Du kennst mich nich nicht einmal richtig.-
Nun lag es an ihr, das kurz Stille eintrat. Sie hasste ihn doch gar nicht. Sie wollte nur nicht sein machohaftes Ego noch verstärken. Sie wollte keine Speicheleckerin werden. Aber gleichzeitig, musste sie zu geben, dass er Recht hatte. Sie kannte ihn wirklich nicht. Und sie mochte ihn. Sehr sogar.
Nach langem überlegen fasste sie ihre Gedanken zu Worten.
-Ich hasse dich nicht, aber...Was willst du von mir?- was besseres fiel ihr nicht ein.
-Ich will eine Chance von dir. Eine Chance nicht immer als dein Gegner da zu stehen. Ich habe mir diese Rolle nicht ausgesucht.-
-Und was springt für mich dabei raus?-
-Naja, du könntest einen neuen Freund gewinnen und jemanden der dich eventuell zum Weinachtsball der Abschlussklasse begleiten würde und... Ach ja genau, jemand mit wem du über dein kleines dunkeles Geheimnis reden kannst und... Magst du noch mehr Gründe hören?-
-Weiß du was?! Ich glaube ich habs raus; du hast Angst, dich vor deinen Freunden zu blamieren, du hast Angst, dass du von mir vor der ganzen Schule nieder gemacht wirst...Wah, wie konnte ich nur so blöd sein, und dir auch nur einen Moment lang glauben... Purer Eigennutz, das ist alles...-sie wollte schlichtweg an ihm vorbei gehen aber er hielt sie auf.
-Nein, das stimmt nicht. Ich will bloß... ach vergiss es. Ich hab dir angeboten Frieden zu schließen oder zu mindest Waffenstillstand einzulegen. Glaub mir das ist nicht meine Art, aber dennoch ich habe es versucht. Aber du, du bist so stolz und stur, dass du es nicht annehmen kannst. Ich habs satt, wirklich.- er wandte sich weg von ihr und machte Anstalten gehen zu wollen.
-Dann lass es eben. Wenn es für Mr Oberarrogant Probleme bereitet mir seinen Frieden an zu bieten, wird er wohl Krieg mit mir führen müssen. Ich brauche seinen Frieden nicht!- sie legte eine kurze Kunstpause ein und fuhr in einer weicheren Stimmlage fort. -Ich will einfach nichts mit dir zu tun haben Sirius, das ist alles. Mich kümmern eure kindischen Streiche nicht. Aber halt du dich raus aus meinen Sachen oder du wirst es bereuen. Und wenn ich sage, ich will nicht mit dir zu tun haben, heißt das, dass ich dich nicht sehen will. Ich brauche dich nicht und dein Angebot klingt für mich auch nicht so verlockend.-
-Ich wollte eigentlich nur darauf hinaus, ob ich eine Chance bei dir habe oder nicht, das ist alles, ok?! Aber du schaffst es sogar mich zu verunsichern... Ich glaube es wird wirklich besser, wenn wir einander aus dem Weg gehen...- den Anfang des Satzes sagte er noch gereizt und aufgewühlt, aber den letzteren sagte er so bitter und enttäuscht, dass es Giselle plötzlich leid tat, wie sie ihn behandelte.
Sirius drehte sich um und ging langsam davon. Was sollte sie jetzt tun. Schlechtes Gewissen verbreitete sich in ihr. Es war eigentlich, nur zu ihrer eigenen Sicherheit, und seiner, dass sie so abweisend zu ihm war. Die potenzielle Schwachstelle lag darin, dass sie sich in einander verliebten. Dann wären sie beide durch den anderen erpressbar. Obwohl ihre Bemühungen jetzt schon umsonst waren. Wenn jemand Sirius gefangen nehmen würde, um sie zu etwas zu zwingen, würde sie gehorchen. Aber wie sollte sie ihm das erklären, ohne sich als Speichelleckerin zu bekennen und somit ihren Stolz zu verletzen.
Sie ging ihm dennoch nach.
-Warte... Bitte ich glaube ich...ich mache einen Fehler. Krieg können wir beide nicht gebrauchen. Und sich aus Stolz nicht zu vertragen ist kindisch. Also. Zweite Chance... für uns beide...Okay?! Zufrieden?-
-Gib's jetzt endlich zu, du magst mich.-
-Wenn du so weiter machst überlege ich es mir nochmal mit der zweiten Chance...
-Ich mag dich auch. Ich hab aber absolut kein Problem damit, es dir zu sagen.-
-Kein Wunder. Das sagst du zu jedem Mädchen, das dir über den Weg läuft und auch nur annähernd normal aussieht.-
-Stimmt doch gar nicht, ich sag das nur zu...-
-Ich dachte wir wollen beide nicht mehr denken, die anderen sind blöd.- jetzt hob sie die Augenbraue hoch. Ha, eins zu null für sie.
-Jaja, jetzt lass schon gut sein... Ich werde dich trotzdem im Auge behalten.-
-Oh, ich glaube das tust du mit Vergnügen..- täuschten ihre Augen, oder Lief er wirklich ein wenig rot an?
-Wo musst du überhaupt hin?-
-Du lenkst vom Thema ab, aber ich will es nicht zu unangenehm machen... Ich habe jetzt Zauberkunst bei Professor McGonagall.-
-Dann komm mit, da muss ich jetzt auch hin.-sagte er erleichtert und streckte seine Hand nach ihr aus.
-Schon gut, ich glaube es liegen keine belebte Straßen auf dem Weg. Ich kann schon auf mich aufpassen...-
Sie verdrehte die Augen dabei. Es war wirklich merkwürdig, wie viele Stunden sie zusammen hatten. Was ein Zufall...
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Jinx Of Time- Der Fluch Der Zeit
FantasySagen wir mal, die letzten fünf Seiten von Harry Potter und die Heiligtümer des Todes sind nie geschrieben worden und du hast sie auch nie gelesen... wir sind jetzt also nicht am Standpunkt von 19 Jahre später, sondern ein Monat nach dem Voldemort b...