VI.

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1998

Am nächsten Vormittag fand Giselle's Interview wie geplant statt. Sie stellte Harry ziemlich viele Fragen und ging auch bei einigen genauer ins Detail. (aber Harry kannte dieses Vorgehen schon von Rita Kimmkorn, einer Journalistin des Tagespropheten). Sie ließ während ihres Gesprächs mit einem langen schwarzen Zauberstab eine Pfauenfeder über das Pergament huschen. Harry hatte zu vor noch nie so einen Zauberstab gesehen, aber er wollte sie nicht fragen, aus war für einem Holz er war.
Die ganze Zeit hatte sie in Harry's Augen geschaut; das war ihm irgendwie unangenehm und unheimlich. Es war kein freundlicher Blick den sie aufgesetzt hatte. Ihr Blick hatte eher was Durchdrinendes, so als, ob sie die Wahrheit wissen wollte. Nicht falsch zu verstehen, Harry hatte nicht vor sie zu belügen, aber es schien so, als ob sie seine Antworten in seinen Augen überprüfen wollte. Ihm fiel auch auf, dass sie besonders viele Fragen Voldemort betreffend stellte. Er musste ihr praktisch sein ganzes Wissen über ihn ausladen. Das wollte er eigentlich nicht, aber sie stellte ihre Fragen so geschickt, dass er irgendwann bemerkte, dass er einigen Informationen preis gab, die er gar nicht nennen wollte. Das machte ihn misstrauisch und beunruhigte ihn sehr. Warum hatte er das alles nur gesagt? Er war doch das ganze Frage-Antwort-Schema doch vor dem Interview durchgegangen und war auch fest entschlossen gewesen, auf zu genaue Fragen nicht ein zu gehen. Weshalb hatte er es jetzt unbewusst doch gemacht?
Sie stellte auch Ron und Hermine ein Paar fragen, obwohl Ron's Antworten eigentlich unbrauchbar waren.( sie bestanden zu 90% aus ööömm...dafür kassierte er auch einige tötend-mahnende Blicke von Hermine). Diese (also Hermine) antwortete hingegen wohl überlegt und scheute auch nicht selber Fragen zu stellen;
-Miss..de Minuit, darf ich fragen aus welchem Holz ihr Zauberstab besteht?- Giselle setzte ihr geheimnisvolles Monalisa-Lächeln auf.
-Aus Ebenholz. Weshalb fragen Sie, Miss Granger?- sie blickte Hermine leicht verachtend an.
-Nun ja, ich habe noch keinen Zauberstab wie den Ihren gesehen...Er ist sehr individuell.-,
-Ja, gewiss.- erwiederte die Journalistin. Es war nicht zu übersehen, dass sie Hermine nicht mochte. Sie redete mit ihr in einem verachtendem Unterton den Harry schon kannte; Draco Malfoy hatte mit Hermine auch immer in diesem Ton geredet. So als wäre Hermine etwas Verachtenswertes, nur weil ihre Eltern keine Zauberer waren und er fragte sich, ob Giselle das wusste.. Schließlich konnte er seine Frage nicht zurück halten:
-Sind Sie reinblütig?- entfuhr es ihm. Ihre Reaktion war merkwürdig; zuerst verwandelten sich ihre Augen zu Schlitzen, das mystische Lächeln immer noch auf den Lippen bewahrend, der Blick vernichtend auf Harry gerichtet, dass es ihm kalt den Rücken herunter lief. Dann lachte sie auf: -Ich?!...Nein.-sie sagte das letzte Wort leich ironisch, sodass Harry nicht wusste, ob es überhaupt ernst gemeint war. Es verunsicherte ihn.
-Wie kommen Sie denn dadrauf Mr Potter?- seine Frage gefiel ihr nicht. Wie kam er dadrauf sie so etwas zu fragen, wo sie ihm doch die Fragen stellte. Die Frage von seiner schlammblütigen Freundin war ja noch nichts wirklich persönliches, aber sie auf diese Art nach ihrer Abstammung zu fragen war eine Frechheit. Harry Potter hin oder her so ließ sie sich nicht behandeln. Aber gleichzeitig dachte sie dadran, dass er keinen Verdacht schöpfen durfte. Das brachte sie wieder zu Vernunft.
-Es war nur so eine Frage...Ich wollte nicht unhöflich sein...Verzeihung...-er blickte verlegen auf den Boden. Dieses Mádchen wurde ihm immer unheimlicher. Schon ihre Erscheinung schrie von schwarzer Magie. Woher er das wusste war ihm nicht klar, aber er wusste es irgendwie vom ersten Moment an. Etwas stimmte nicht mit Giselle de Minuit. Nur wusste er nicht genau was es war.
-Gut. Nun ich glaube Sie haben alle meine Fragen beantwortet, die ich für meinen Artikel brauchen werde. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und, dass Sie sich Zeit genommen haben, Mr Potter. Ich hoffe wir werden uns in der Zunkunft noch mal begegnen.- und diesen Satz meinte sie genau so wie sie ihn sagte. Sie war zu Harry Potter in die Vergangenheit gereist und besuchte ihn deshalb nicht in ihrer Gegenwart, weil sie erwartet hatte, dass sie aus einem siebzehn Jährigen genauere Informationen herausbekam, als aus einem Erwachsenem. Und ihr Plan war auf gegangen. Sie wusste alles was sie wissen musste, um den Dunkelen Lord in der Vergangenheit auf zu suchen. Jetzt musste sie nur noch überlegen in welchem Jahr sie dies am besten tat.


***

Sie blieb noch zum Mittagessen bei den Weasleys, weil Mrs Weasley darauf bestanden hatte und deplassierte dann zurück in ihre Zeit. Beim Deplassieren konnten Zeugen keinen Unterschied zum Apparieren erkennen. Sie verschwand genauso, wie es alle anderen taten. Aber beim plassieren (ankommen) wurde es um die Zeugen herum dunkel und sie wurden zu Boden gerissen. Deshalb achtete sie immer darauf möglichst an einen verlassenen Ort zu plassieren. Es war besser wenn niemand den Unterschied bemerkte.







2017












Sie stand nun wieder vor dem ziervollem Eisentor. Sie nahm ihren Schlüssel vom Hals und öffnete ihn.
Es hat alles genau so geklappt wie sie es geplant hatte. Nur hoffte sie, dass Harry keinen Verdacht geschöpft hatte. Das wäre kein Vorteil für sie. Aber eigentlich war es ja egal, denn es hatte keine Auswirkungen auf die Vergangenheit, wenn er etwas in der Zukunft erkannte. Für sie war das vollkommen gleich.
Als sie das Haus betrat, war sie sich sicher, dass bis auf die zwei Hauselfen niemand zu Hause war. Ihre Tante kam normalerweise während der Woche eins, zwei mal, um sie zu unterrichten und blieb über das Wochenende, um ihr Gesellschaft zu leisten. Aber dies tat sie auch nur seit dem Charles de Minuit sich nicht mehr in der Villa Lavende aufhielt. Außerdem bekam sie noch manchmal Besuch von ihren alten Lehrern (sie hatte die Schule diesen Sommer abgeschlossen).
Sie ging durch das Salon das sich mit dem Ballsaal, dem Arbeitszimmer und der Bibliothek im Erdgeschoß befand. Sie steuerte auf die altmodische ziervolle Treppe zu, die nach oben zu den Schlafräumen, dem Wintergarten, dem Esszimmer und der Küche führte. Sie ging in das Letztere und bestellte sich von Claudette, der Hauselfe, einen Tee ins Studio, ihr Zimmer im dritten Stockwerk. Danach ging sie nach oben und legte sich auf ihr Himmelbett.
Ihr ganzes Zimmer war mit brombeerfarbener Seidentapete bedeckt und vor der Tür, die zum Balkon hinaus führe hingen Vorhänge in der gleichen Farbe. Ihr ganzes Zimmer war irgendwie düster. Und genau das liebte sie. Sie liebte das Düstere, das Dunkele. Sie hatte sich ein Fenster über iht Bett gezaubert, als sie noch kleiner war, um die Sterne zu sehen, wenn sie drinn lag. Ihr Vater hatte ihr immer erzählt, dass wenn jemand auf der Erde starb, sei es Zauberer oder Muggel, ein neuer Stern auf dem Himmel auftauchte. Der Geist des Gestorbenen würde von da an als Stern über die Hinterbliebenen wachen. Und wenn man Nachts zu den Sternen herauf schaute, würde man ihnen ein Zeichen geben, sie nicht vergessen zu haben und sie immer noch zu lieben...
Wie oft hatte sie als kleines Mädchen in ihrem Bett gesessen und zu den Sternen herauf geschaut, in der Hoffnung, den Stern ihre Mutter zu finden...

Die Hauselfe war nach oben appariert mit einem Tablett, worauf eine schöne Teekanne und eine dazu passende Tasse Platz bekommen hatten.
-Bitte Madmoiselle, Ihr Tee. Möchte Madmoiselle heute nichts zu Mittag essen?-
-Nein, Claudette. Heute nicht. Ich muss nachdenken und habe keinen Appetit. Und jetzt geh, ich möchte alleine sein!-

Jinx Of Time- Der Fluch Der ZeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt