XXXII.

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1977

Giselle spürte, wie etwas großes, hässliches in ihr wuchs. Sie wusste ganz genau was es war; Es war Hass. Hass gegen denjenigen, der für das alles verantwortlich war. Hass gegen all das, was dieser war, tat oder tun würde. Sie hasste Voldemort. Aus ganzem Herzen.
Ihr Mutter war gestorben, vor Kummer, weil sie die Qual nicht mehr aus hielt und dem ein Ende setzten wollte. Sie haben ihren Vater umgebracht, Rosmary gefangen genommen, ihre große Liebe verfolgt, ihre Tochter von ihr abgetrennt. Sie hátte es selbst bestimmt auch nicht ausgehalten.
-Und was schreibt sie?- Giselle hatte Bródy fast vergessen. Sie kannte diese Gefühl in ihr noch gar nicht so wirklich. Es war ihr nicht vertraut, denn sie hatte bis jetzt noch nicht sehr viele Menschen gehasst.
Sie antwortete nicht auf seine Frage, sondern stand auf und ging langsam zur Tür.
-Wäre es schlimm, wenn ich jetzt gehen würde? Ich muss ein bisschen nach denken. Vorallem wie es jetzt weiter gehen soll...-
-Natürlich nicht. Es ist sowieso schon spät. Zeit, dass du auf dein Zimmer gehst. Er nahm das Buch vom Tisch und drückte es ihr zusammen mit dem Tagebuch in die Hand. -Nimm das bitte mit. Vielleicht brauchst du es noch.-

***

Als sie aus dem Büro auf den Gang trat, legte sie gleich den Unsichtbarkeitszauber auf sich. Diesen kannte in Hogwards 1977 keiner, weil dieser Zauberspruch erst 2016 in einem bislang veschollenem Buch aus dem 15. Jahrhundert gefunden wurde... Schon komisch, dass sich selbst die Magie seit dem veränderte.
Sie schaute, ob Avery vielleicht immer noch da lag, obwohl der Zauber sicher schon nach gelassen hat. Nein, er war weg.
Sie ging den Gang entlang,dann die Treppen hinunter bis zu der großen Tür. Gestern war sie hier Sirius begegnet. Es kam ihr vor wie eine Ewigkeit. Nachdem Peeves die Murlappessenz zerstört hatte, ging Giselle fünf Minuten zurück in der Zeit und packte ihre Zaubertränke schon weg. Dann bot sie Black an den letzten Zaubertrank für ihn zu machen, damit er nicht mehr solange alleine arbeiten musste. Als Peeves kam waren sie gerade dabei zu Slughorn zu gehen und so blieben alle Werke verschont.
Sie öffnete die Tür und atmete die kühle Luft ein. Mittlerweile war es stock dunkel geworden und eigentlich war es schon verboten hinaus zu gehen. Aber das schreckte sie kein wenig zurück.
Schon als Kind war sie immer der Natur sehr nah gewesen. Am besten konnte sie nachdenken, wenn sie alleine auf den duftenden Lavendelfeldern entlang lief. Hier war es der See. Genau wie die Felder hatte er eine beruhigende Wirkung auf sie und schon nach zwei Tagen wusste Giselle, dass das de ideale Ort zum Nachdenken war.
Sie ging den Weg hinunter zum See und setzte sich ins Gras. Es war still und der volle Mond tauchte alles in ein bläuliches Licht.
Doch plötzlich wurde die Stille von Schritten unterbrochen. Es waren keine Menschen, sondern Tiere. Gleich drei davon; ein Hirsch, ein stets prachtvolles exemplar, ein großer schwarzer Hund mit wunderschön glänzendem Fell und eine Ratte, die kaum zu sehen war.
Komisch, dass drei solche Geschöpfe zusammen durch die Nacht ziehen...
Die drei gingen auf den Baum zu, der äußerst lange dünne Äste hatte und tagsüber immer gefährlich um sich schlug. Giselle hatte diesen schon in der Pause als Merkwürdig empfunden; noch nie hatte sie von einem solchem Baum gehört.
Die Ratte rannte unter den Ästen hindurch zum Stamm des Baumes, während die anderen zwei Abstand hielten. Mehr konnte sie nicht sehen, doch plötzlich hörte der Baum auf um sich zu peitschen und der Hirsch und der Hund spatzierten gemühtlich durch den Astvorhang der Weide.
Merkwürdig. Giselle kümmerte sich jedoch nicht weiter um die Drei. Sie hatte besseres zu tun.
Wie sollte es denn nun weiter gehen? Nach dem was sie erfahren hatte, wollte sie eigetich nicht länger hier beiben. Der Gedanke, dass ihre Mutter von diesem Ort nicht mehr weg gekommen ist, bereitete ihr ein furchtbares Gefühl. Wie war es überhaupt möglich, dass ihre Mutter nach 1978 reiste, wenn sie 1971 doch geboren wurde? Giselle verstand es nicht. Die ganze Sache verwirrte sie immer mehr.Doch da war es wieder; der Hass. Wie sollte es weiter gehen? Jetzt nach dem sie wusste, was mit Jilda passiert war (oder passieren würde, es ist ja erst in der Zukunft) hielt sie es fürs Besste, Voldemort nichts über Dumbledore zu verraten (zum Beispiel, dass die Schüler auf Hogwarts Schwarze Magie nur Verteidigen konnten und sie selbst überhaupt nicht beherrschten) geschweige denn irgende etwas aus der Zukunft. Auch ihr Plan ihren Vater aus Askaban zu befreien konnte sie jetzt durch streichen. So sehr sie ihn auch liebte; solch einem Monster an die Macht zu helfen war eine Sünde. Unverzeihlich, unwiedergutmachbar. Wie konnte sie nur so egoistisch gewesen sein. Der ganze Welt zu gefährden und zu schaden, weil ihr Fmilie in einer schwierigen Situation war. Giselle verabscheute sich selbst dafür.
So elend wie sie sich fühlte, wurde ihr, vor Verzweiflung über sich selbst und ihrer Lage, alles schwarz vor den Augen und sie fühlte noch einen leichten Stoß auf ihren Hinterkopf, als sie auf dem Boden auf schlug. Dann war alles still.

***

Als sie wieder aufwachte, war es immernoch dunkel und sie sah den Mond hell über sich scheinen. Sie setzte sich auf und sofort fielen ihr drei gestalten ins Auge. Sie sahen sie auch und kamen auf sie zu. So ein mist. Der Unsichtbarkeitszauber hat nach gelassen...

Jinx Of Time- Der Fluch Der ZeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt