XXXIV.

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1977

Giselle ging direkt nach oben. Sie hörte, dass Peeves wieder in irgendeinem Raum in der Náhe hauste und beschloss deshalb, den Unsichtbarkeitszauber auf sich zu legen.
Schon bald hatte sie den Wandteppich gefunden, doch statt einer erwarteten Tür, war nur eine nackte Wand zu sehen.
Toll. Und was jetzt? Vielleicht hatte Bródy ihr die falsche Adresse genannt... Sie wollte es trotzdem versuchen.
-Bitte, bitte, bittttte...Ich brauche umbedingt einen Ort, wo ich alleine sein kann.Bitte...-sie murmelte immer wieder ein Bitte vor sich hin und kam sich einfach nur dämlich vor. Wenn Sirius oder James sie jetzt hier sehen würden, würden sie wahrscheinlich denken, sie gehört in eine Nervenanstalt. (es sei denn die Tür erscheint wirklich)
Beim gefühlt hundertsten Versuch geschah immer noch nichts. Kein Wunder. Was hatte sie denn auch erwartet. Sesam öffne dich, und die Wand öffnet sich oder was?!
Sie wollte schon gerade gehen, so enttäuscht sie auch war, als etwas helles ihr in den Blickwinkel fiel. Es passierte also doch etwas.
Ganz langsam wuchs vom Boden aus der Wand entlang eine Tür zur Decke herauf. Sie war schmal und hoch, mit zwei Flügeln und vielen bunten Glasteilchen verziert, die von weitem aus gesehen bestimmt ein Bild ergaben. Am Ramen schlängelten sich Rosen entlang, die dringed eine Pflege nötig gehabt hätten, so verwildert sie waren.
Giselle zögerte einen Moment lang. Sollte sie da jetzt wirklich rein gehen? Wer weiß wohin die Tür führte... Sie drückte unsicher die Klinke herunter, doch die Tür blieb verschlossen. Komisch. Sie betrachtete sie genauer; die Tür hatte kein gewöhnliches Schlüsselloch, wie alle anderen Türen. An der Stelle, wo normalerweise sich das Schüsselloch befand, war an dieser Tür eine komische rude Delle mit einem Ritz nach unten in das goldliche Metall eingedrückt. Sie überlegte. Die Form kam ihr bekannt vor; irgendwo hatte sie es schon mal gesehen....Aber wo?
Sie schaute sich as Buch an, ob es irgendwie einen Zusammenhang gab, wurde jedoch nicht fündig. Und dann hatte sie schon eine bessere Idee; es war doch das Deplassierungsgerät ihrer Mutter, das genau so aussah. Sie hángte das Gerät von ihrem Hals ab und versuchte es in die Delle an zu fügen. Und tatsächlich, es funktionierte. Sie verdrehte das Gerät im Schloss; es ratterte und dann öffnete sich die Tür von alleine.
Giselle spähte in den Raum der sich dahinter erstreckte; ein Zimmer großer Raum mit Fenstern von der Decke bis zum Boden, Kamin, Schreibtisch und einem sehr bequem aussehendem Chaiselongue. So eins hatte sie auch zu Hause. Nur dass dieser hier einen anderen Farbton hatte. Ein Hauch Heimweh erfüllte sie, obwohl sie so stark dagegen arbeitete.
Die Tür hinter ihr fiel ins schloss und Giselle hatte das Gefühl, dass das ein Zeichen war, um sie zum Bleiben zu überzeugen. Giselle setzte sich und betrachtete das Buch in ihren Hánden genauer.
Der Einband war aus dunkel grünem Leder und sie Buchstaben waren in gold darauf gedruckt. Es musste an die tausen Seiten Haben und Giselle hielt es für unwahrscheinlich, dass sie die Zeit haben würde es von vorne bis zum Ende zu lesen. Höchstens ein Paar Kapitel, die sie auch betrafen.

Sie schlug es auf; die erste Seite war leer, doch gleich darauf folgte das Inhaltsverzeichnis.

"•Was ist Zeitreisen?

Erblichkeit

Grundlagen und Regeln des Zeitreisens

Fluch der Zeit (Verrat der Zukunft)

Übertragung der Fáhigkeit

Das Deplassierungstgerát

Ewige Nachricht

Avenir und Passé

Zeitreisende aufsuchen

Unsterblichkeit

Geheimnis der wahren Liebe

Sonder Fälle"

Hm....welches ist denn am interessan-testen?, fragte sich Giselle. Naja, die ersten drei Kapitel waren vielleicht nichts wirklich neues, aber der Rest klang eigentlich ganz faszinierend.

Sie schlug es einfach mal nach Zufall auf und sah dass es das Kapitel Avenir und Passé war. Der Anfang des Kapitels war ein wenig weiter vorne also musste sie ein Paar Seiten nach hinten bláttern, um das Kapitel anzufangen.

"Avenir und Passé

Es gibt zwei verschiedene Arten von Zeitreisen; eine Art ist es in die Vergangenheit zu reisen (Passé), die andere in die Zukunft (Avenir).

Von vornedrein kann ein Zeitreisender beide Fáhigkeiten besitzen, jedoch zeigen siech die Symptome des Avenir deutlich spáter als die des Passés.

Die meisten Zeitreisenden (im genauen sind es zwei Familien; Grasham auf der weiblichen Linie und van der Zwart auf der mánnlichen.) besitzen nur die Fáhigkeit aus der Gegenwart in die Vergangenheit zu reisen..." -hier übersprang Giselle einige Zeilen. Sie wusste, dass es bis zur ersten Hálfte des 20.Jahrhunderts eine Familie gegeben hat, die das Zeitreisen auf der mánnlichen Linie vererbte. Aber irgendwie ist die Fáhigkeit auf ihrer Seits ganz aus gestorben (denn wie ihr Tante Rosmary erklárte, war das Vererben der Fáhigkeit nur über eine direkte Verbindung möglich. Es musste also ein Elternteil Zeitreisende/r sein)

"Es gibt nur drei verzeichnete Fálle des Avenir-Zeitreisens. Diese drei Fálle sind alle in Verbindung mit dem Passézeitreisen aufgetreten (Das heißt, dass für diese drei Personen das Reisen in die Zukunft und in die Vergangenheit ermöglicht wird)..."

Giselle überlegte. Was waren wohl die Symptome des Avenir Zeitreisens? Sie blátterte weiter nach hinten.

"Liste der verzeichneten Avenir Zeitreisenden:

•Anders van der Zwart (1463- †Datum nicht genau definierbar)

•Jaan van der Zwart (1771- †Datum nicht genau definierbar)

Jilda Grasham (1971- †Datum nicht genau definierbar)

Jinx Of Time- Der Fluch Der ZeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt