LVII.

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1977

Draußen war es noch dunkel, als er am nächsten morgen aufwachte. So generell, war es in den letzten Tagen viel käter als vorher und die Tage wurden auch bemerkbar kürzer. Er freute sich schon auf die Herbstferien, auch wenn sie nur eine Woche dauerten. James und er hätten nicht vor dieses Jahr zu den Potters zugehen für eine solch kurze Zeit. Einerseits, enttäuschte ihn das, aber auf der anderen Seite freute er sich auch, mit seinem besten Freund die Ferien in der Schule zu verbringen. (mal überlegen, dann hatten sie ja den ganzen Tag Zeit Unruhe zu stiften und Hogwarts auf den Kopf zu stellen).
Er drehte sich in seinem Bett. Da lag das Buch, auf seinem Nachttisch. Das Buch, was er schon seit einer Ewigkeit suchte, aber nirgendwo fand. Seit dem er sie getroffen hatte, wollte er mehr über diese Zeitreise Sache erfahren. Ebenfalls war er sich sicher, dass es keinen Bereich der Magie gab, über die man kein Buch in der Bibliothek von Hogwarts finden konnte. Leider hatte sich seine Sucherei bis jetzt als erfolglos heraus gestellt. Bis gestern; Als sie einschlief fühle er sich noch gar nicht müde und so kam es eben, dass er es aus ihrer Tasche heraus gucken sah. Nur aus Neugierde (ist ja nicht so, dass er in ihrer Tasche herum suchte oder so...) zog er es heraus und staunte nicht schlecht, als er den Titel las. Sofort war er sich sicher, dass dieses Buch genau das beinhaltete, was er suchte. Und so kam es eben, dass es nun in seinem Zimmer auf dem Nachttisch lag. Er konnte kaum noch erwarten, es an zu fangen. Obwohl er keineswegs ein Bücherwurm war. Nein. Das konnte man nun wirklich nicht zu ihm sagen; in sechs Jahren hatte er höchstens die Bücher in die Hand genommen, die rein gar nichts mit dem Unterricht zu tun hatten und höchsten sinnvoll für den nächst zu spielenden Streich von James und ihm waren. Diese waren eben am amüsantesten. Genau wie bei diesem. Über Zeitreisen hatte er zuvor (also vor seiner Begegnung mit Giselle) noch nie gehört. Der Zeitumkehrer war ihm zwar bekannt, aber diese Sache war ja nochmal ein ganz anderes Kapitel.
Eins, dass er gerne gelesen hätte. Und wenn es ein ganzes Buch sein musste.

***

-Großvater, ich verstehe das nicht. Warum benehme ich mich jedes Mal so... So komisch, wenn er bei mir ist? Ich bin eigentlich nicht so...du weißt schon...-
Ihre Gefühle auszudrücken und auszusprechen bereitete ihr mal wieder Schwierigkeiten. So wie immer; sie zu zeigen und und über sie auszusagen verband sie aus irgendeinem Grund immer mit Schwäche und Durchschaubarkeit. Zwei Dinge mit denen sie keine Verbindung haben wollte.
-Weißt du ich bin leider nicht der wirklich gut geeignete Ansprechpartner. Mit Sachen Psychologie tat ich mich schon immer schwer. Aber durch die einzelnen Vorfälle kann selbst ich ein logisches Resultat machen; du bist in ihn verliebt.-
-Aber ich bin doch nicht das erste mal verknallt, nur... Ach ich weiß auch nicht, bei den ganzen anderen war es irgendwie anders. Ich könnte es mehr beeinflussen oder... Kontrollieren, steuern, egal. Jedenfalls war ich nie jemandem so ausgeliefert gewesen wie ihm...-aufgewühlt gestikulierte sie mit den Armen und versuchte ihre Gefühle auf irgendeine Weise auszudrücken.
-Bei den ganzen anderen? Also Giselle ich bitte dich...-mahnend, wie es eigentlich ein Vater tat, wenn er davon erfuhr, dass er von nun an sein Töchterchen noch mit einem anderen Mann teilen muss, runzelte er die Stirn.
-Naja, ich... Mir haben schon einige den Hof gemacht, um es altmodisch auszudrücken. Und... Einige nicht erfolglos. Wenn du verstehst wie ich meine.-warum, um Merlinswillen, lief sie jetzt rot an?
Einen Moment lang starrte der schlaksige Mann sie noch an, aber dann wandte er sich von ihr ab und tigerte nachdenklich durch den Raum.
-Ich hoffe du weißt, was du tust. Dieser Black ist ein richtiger Weiberheld, wenn ich das so sagen darf. Wer weiß ob er überhaupt fähig ist eine Frau wirklich zu lieben. In der ganzen Schule weinen die Mädchen um ihn weil er sie bereits nach einer Woche verlassen hat. Grausam.-
Dass sie meistens mit ihren Verehrern ebenfalls nach wenigen Wochen Schluss machte, behielt sie an diesem Punkt lieber für sich. Wer weiß, ob er sie dann auch grausam gefunden hätte...
-Ich muss jetzt gehen, aber wir sehen uns am Montag.-

(Am Abend)

Sie hatte es Dumbledore erzählt. Aber das war ihm doch klar gewesen. Nun blieb nur noch die Frage offen, ob sie ihm die Wahrheit über sich selbst erzählt hatte oder ob sie sich eine Ausrede hatte einfallen lassen. Nun aber stand er an dem Pult und redete über das Verschwinden einer Schülerin letzte Woche. Und er selbst? Er versuchte sich genauso wie alle andere zu verhalten; ruhig, dann aufgewühlt. Am liebsten wäre er aufgestanden und hätte gegen sich selbst aus gesagt. Wie er über die Bestrafung solcher skrupelloser Verbrecher, die dafür verantwortlich sind, denkt (oder eigentlich nicht denkt). Aber dann entschied er sich es doch nicht zu tun. Besser war es, wenn er in keiner Hinsicht auffiel.
Er versuchte auf andere Gedanken zu kommen; suchte nach einem Thema, das ihn ablenkte. Da war doch was. Da fiel es ihm wieder ein: Ihr Vater war im Schloss.
Seit einigen Tagen nun spekulierte er herum, wo er sich aufhalten könnte. Und nun wusste er auch wie sie ihn verstecken wollten; da hätte er ja wirklich selbst drauf kommen können.

Jinx Of Time- Der Fluch Der ZeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt