2017Sie öffnete die Tür. Es war komisch, ihm vorher noch so nah gewesen zu sein und jetzt plötzlich so weit. Es war Nachmittag, aber sie war tot müde (ja, ja Zeitreisen zu verschiedenen Tagezeiten, waren schon was anstrengendes).
-Ach Madmoiselle ist ja wieder zurück gekehrt. Claudette hat sich schon sorgen gemacht, ob Madmoiselle nichts passiert ist. Sie war ja ganz schön lange weg gewesen...- Claudette kam die treppe herunter gerannt.
-Ist ja wohl meine Sache, wie lange ich weg bleibe!- sie warf ihren Umhang rücksichtslos auf die ratlose Hauselfe. -Wünscht Madmoiselle noch einen...- -Nein Claudette!-brüllte sie noch bevor die kleine Elfe fertig reden konnte. Alles war so verwirrend. Sie ärgerte sich über sich selbst. Am Ende würde sie auch zu einer Marionette von Sirius Black werden. Nein. Dagegen muss sie sich wehren. Sie stürmte in die Bibliothek und dann in das Arbeitszimmer.
Nach langem rumtigern und auseinanderschmettern einiger Gegenstände, ging ans Regal, hob ein großes altes Buch heraus und setzte sich an den riesigen Schreibtisch. Mit schlechtem Gewissen sah sie auf den Boden zu der kleinen Porzellan Balletttänzerin die sie und ihr Vater noch zusammen ausgesucht hatten als sie in Budapest gewesen sind. Sie war kunstvoll gefertigt gewesen und noch atemberaubender bemalt gewesen. Oft hatte ihr Vater sie mit einem Zauber zum Tanzen gebracht als sie noch klein war. Wie sehr sie das geliebt hatte. Nun lag sie in tausend Teilen auf dem harten Eichenholzparkett. Wie dumm dass sie es nicht einfach reparieren konnte. In diesem Moment wünschte sie sich wirklich, sie hätte es nur so zu Boden geworfen und nicht mit schwarzer Magie auseinander fliegen lassen. Aber jetzt war es zu spät. Sie hatte die Selbstbeherrschung kurz verloren. Immer noch wütend ließ sie mit einem Zauber die Tür zufliegen. Ihre Hand tat immernoch weh, aber sie kümmerte sich nicht weiter darum, sondern schlug das Buch in der Mitte auf. Immer wenn sie traurig war, holte sie das alte Fotoalbum hervor. Da war alles drin. Ihr Stammbaum seit 1850, Bilder ihrer Vorfahren, ihrer Eltern und ihren gemeinsamen Erlebnissen.
Sie hatte die Seite aufgeschlagen, die sie am liebsten hatte: ihr Vater, ihre Mutter mit ihr selbst auf dem Arm vor dem Haus stehend. 1998 August. Kurz danach war sie gestorben. Im Alter von siebenundzwanzig Jahren. Man sah den großen Altersunterschied zwischen ihrer Mutter und ihrem Vater nicht sehr stark. Ihr Vater war auf dem Bild neununddreisig , aber so gut aussehend er war, hátte er auch mit ihrer Mutter gleich alt geschátzt werden können. Er láchelte leicht und Giselle konnte in seinem Gesicht ihr eigenes wieder erkennen. Sie kam eher nach ihm, als nach ihrer Mutter; diese hatte lange wellige honigblonde Haare und große blaue Augen, wáhrend Giselles Haare und Augen dunkel waren. Aber zugegeben, ihre Mutter war umwerfend hübsch.
Sie sah, dass die Personen auf dem Bild blinselten, aber weitere Bewegung war nicht zu erkennen. Nach langer Betrachtung schloss sie das Buch wieder. Ich muss das hier durch ziehen... Ob Todesser oder nicht, ich werde meinen Vater nicht in Askaban sterben lassen, dachte sie sich entschlossen.
Sie packte das Fotoalbum und wollte es gerade zurück stellen, als sie damit eine kleine schöne Figur auf dem Regal damit umstieß. Plötzlich verschob sich das Regal leicht und ein spalt entstand, kaum breit genug für einen Erwachsehen. Sie spáhte in den spalt. Durch das Licht, das in den Raum hinter den Bücherregalen drang, konnte sie eine Vitrine erkennen. Giselle nahm einen Kerzenhalter vom Schreibtisch und ging durch den Spalt. Der Raum war etwa so groß wie ein Schrank und in der Mitte stand die Vitrine, obendrüber ein Spiegel. Es sah leicht aus wie ein Schmicktischchen. Auf dem Tisch hatten nur zwei Gegenstánde patz bekommen: eine kleine Schmuckdose und eine kunstvolle Haarbürste. Als erstes nahm sie die Schmuckdose. Sie öffnete sie: ein Deplassierungsgerát. Aber ein viel schöneres álteres Modell als ihr eigenes. Ihrs war einfach silber, mit einer Klappe verschliesbar, aber das in der Dose, war edel, antik und dekorativ. In das schon leicht angeschwárzte Silber war die feine Arbeit eines Goldschmiedes zu sehen: das verzierte Wappen der Grashams. Ein G, wunderschön geformt. Sie öffnete das Gerát, das sich innen als genau so schön erwieß. Das dunkeles Zifernblatt mit kleinen weißen Blüten drauf gefiel ihr áußerst gut. Um es als Schmuckstück tragen zu können, war das kleine antike Gerát, kaum größer als ein Medallion, auf einem Silberkettchen befestig. Wunderschön. Sie widmete ihre Aufmersamkeit der Haarbürste. Klein und Silber ebenfalls mit dem Wappen verschönert, nur war hier am Hals der Bürste der Name ihrer Mutter eingraviert.Eine Schublade unter der Tischplatte fiel ihr auf. Sie öffnete es und fand ein Buch drinnen. Es war hinten ganz in braunes Leder eingebunden und vorne zum Großteil in weiße Seide. Neugierde machte sich in Giselle breit; es sah aus wie ein Tagebuch...Und wenn es eins war, was würde drinnen stehen und wer hatte es geschrieben? Sie schlug es auf und fand auf der ersten Seite wieder das Wappen, von Handgezeichnet. Einige Seiten spáter war sie sehr enttáuscht, denn das Tagebuch war offensichtlich in einer anderen Sprache verfasst worden, die sie nicht lesen konnte (so viele y und Buchstaben mit komischen zeichen über sich). Aber es war offensichtlich ein Tagebuch von jemandem denn jede Seite fing so an: Kedves Naplóm!
Musste wohl so was wie Liebes Tagebuch heißen. Aber hier hörten Giselle's Entzifferkünste auch schon wieder auf, denn mehr konnte sie nicht verstehen. Schade.
Sie ging wieder aus dem Raum und verstellte das Regal wieder. Wieso hatte sie von diesem Versteck nicht gewusst? Es waren interessante Sachen dort angeháufelt (, die sie sich jetzt nicht genauer angeschaut hatte), die sie schon früher gerne gesehen hátte. Beispielsweise das Deplassierungsgerát. Das Tagebuch und das Gerát hatte sie mitgenommen, aber jetzt musste sie wieder nach Hogwards zurück. Sie hatte noch genug zu tun.
1977
Er befreite sein Gesicht vom Tarnumhang. Was war das denn gewesen? Hatte er das nicht irgendwann schon einmal erlebt? Diese plötzliche Schwärze und dann der Sturz auf den Boden... Komisch.
Er setzte sich ins Gras. Dann war er vielleicht nicht so sehr sichtbar. Doch bevor er dies tun konnte, kam schon die Dunkelheit von eben zurück. Und dann fand er sich wieder auf dem Boden liegend. Gruselig. .. Er tastete nach seinem Zauberstab und schaute um her. Wer auch immer gekommen war, war nicht sichtbar.
Giselle sah sich um. Da saß er, im Gras, das Gesicht sichtbar, der Rest nicht.
-Also irgendwas machst du bei dem Unsichtbarkeitszauber falsch, Black. Ansonsten wäre dein Gesicht nicht sichtbar....- sagte sie schließlich zu ihm, in dem leichten Unterton, den sie immer bei ihm anwendete.
-Ach du bist es...Na toll. Was sagtest du eben? Unsichtbarkeitszauber? Wovon sprichst du?- gab er lässig zurück. Sie konnte sich nicht zurück halten.
-Du wendest ihn dich gerade an. Denk nicht, von allen, dass sie dumm sind.-
-Das denke ich doch gar nicht! Ich hab nur gesagt, das ich diesen Zauber, von dem du sprichst, nicht kenne. Ich hab bloß einen Tarnumhang an, aber...Sag mal dieser Zauber...Macht der richtig unsichtbar?- unmöglich. Ein Tarnumhang?
-Was lernt ihr in Verwandlung denn sonst? Das ist Stoff des fünften Schuljahrs.-
-Ich hab noch nie davon gehört, aber...Du würdest den Spruch mir doch bestimmt verraten oder?-
-Wer weiß... Du würdest ihn so wieso nicht auf Anhieb können. Das muss man üben.-
-Jetzt sag mir doch, bitte, wer du bist. Ich bin neugierig. Auf alle Fälle bist du ein Mädchen. Das höre ich an der Stimme und...-
-Ändert es denn etwas, wer ich bin? Ich dachte du wärst schlauer...-den letzteren Satz sagte sie leicht bitter und es machte seine Wirkung. Er stand auf und kam der Stimme nach näher.
-Kennen wir uns?-sie antwortete lange nicht.Dann ging sie ihm ein wenig näher.
-Und ob wir das tun. Du hast mich nicht vergessen...-flüsterte sie ihm ins Ohr und er schien überrascht zu sein.
Sie drehte sich um und ging langsam auf das Schloss zu. Es war schon spät genug und morgen war Unterricht.
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Jinx Of Time- Der Fluch Der Zeit
FantasySagen wir mal, die letzten fünf Seiten von Harry Potter und die Heiligtümer des Todes sind nie geschrieben worden und du hast sie auch nie gelesen... wir sind jetzt also nicht am Standpunkt von 19 Jahre später, sondern ein Monat nach dem Voldemort b...