VII.

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1977







Er konnte hier nicht mehr bleiben. Es war nicht zum aushalten. Seine Mutter, sein Bruder, alles. Alle hatten sich alle gegen ihn gestellt, denn ja, sie hatten sich gestritten. Aber es war eigentlich nichts Neues, dass sie verschiedene Einsichten von der Welt hatten. Und er wusste auch, dass er sie nicht überzeugen konnte. Jahre lang versuchte er gegen sie zu rebellieren und ihnen seine Meinung zu verdeutlichen, aber es hatte nichts gebracht. Deswegen, war es am besten für sie alle, wenn er ging.Er würde einfach warten, bis sie alle schlafen gingen und dann würde er abhauen. Für immer.
Es waren zur Zeit Weihnachtsferien und er vermisste Hogwarts sehr. Er konnte sich keinen  Ort vorstellen an dem er sich besser fühlte als an dieser Schule; dort hatte er seine Freunde, er konnte er selbst sein, ohne dafür verachtet zu werden und er war seine lästige Familie los.
Plötzlich war ihm eine gute Idee gekommen; er würde zu seinem besten Freund fliehen. Bis jetzt hatte er keine brauchbare Idee gehabt, wohin er eigentlich fliehen wollte, (in den tropfenden Kessel vielleicht?) aber nun stellte sich diese Frage gar nicht mehr; bei ihm wäre er bestimmt gut aufgehoben und er würde sich sogar freuen. Auch seine Eltern. So wie er sie kannte, würden sie ihn bestimmt willkommen heißen...
Er beherrschte zwar schon das apparieren, aber erstens hatte er Angst, dass diese Art von Transport überwacht wurde und zweitens hatte er noch keine Prüfung abgelegt. Das kam also nicht in Frage. Aber er könnte seinen Besen nehmen, um zu seinem Freund zu gelangen. Es war nicht so weit weg, dass man die Strecke nicht mit einem Besen hátte überwinden können.
Nur vor einer Sache hatte er ein wenig Angst; in letzter Zeit hatten sich die Todesser ziemlich stark im Land verteilt und konrollierten so gut wie alle Transportmittel, wie schon eben gesagt. Wenn sie ihn finden würden, würden sie ihn entweder gefangen nehmen oder sie würden ihn zu seiner Familie zurück bringen. Dann wäre er in seinem Zimmer gefangen. Genau wie jetzt. Er wusste nicht was von beiden schlimmer war.
Er verdrängte den lästigen Gedanken. Sein Vater war einer von ihnen. Er schämte sich dafür. Er schämte sich dafür, dass er mit solchen Menschen verwandt war. Dass er ihrer Famlie angehörte, einer Familie, die weit und breit für ihre Rassistischen Einsichten bekannt war. Nichts zu machen; er gehörte hier nicht her.
Wahrscheinlich würden sie ihn sowieso nie finden, also; nichts wie los. Er packte ein Paar seiner lieblings Sachen in den Koffer; darunter ein Paar Umhänge, Bücher und die zwei Spiegel mit denen man miteinander kommunizieren konnte. Am liebsten wäre er ohne irgendetwas los geflogen, aber bei den Aussichten, dass er so gut wie kein eignes Geld besaß und immer alles von seinen Eltern bekommen hatte (ja auch dafür schämte er sich), entschied er sich doch ein Paar wenige Sachen mit zu nehmen. Nur das mindeste. Es wáre einfach zu viel erwartet auch noch neue Umhánge und sonstigen Kram von den Eltern seines besten Freundes kaufen zu lassen. Er wäre ihnen dankbar, auch wenn er nur wenige Monate bei ihnen wohnen könnte. Oh ja. Und wie er ihnen dankbar wäre.
Dann verzauberte er den Koffer so, dass er ihm zwar folgte, aber nicht sichtbar war. Er nahm seinen Besen, ging ans Fenster und flog, ohne sich noch einmal umzudrehen, hinaus in die Nacht.

***

Er war schon seit etwa einer halben Stunde unterweges, als er an sich etwas vorbei huschen sah. Es war eine große dunkele Gestalt mit Kaputze die auf einem Besen saß. Und plötzlich waren es zwei und dann drei.Er dachte einen Moment lang vom Besen fallen zu müssen; sie hatten ihn gefunden. Das durfte nicht wahr sein... Woher wussten sie, dass er von zu Hause abgehauen war? Versuchen zu fliehen war sinnlos, denn sie waren zu dritt und hatten ihn umzingelt. Der eine hob seinen Zauber stab; nein oder?! Sie würden ihn doch nicht umbringen, nur weil er von zu Hause geflohen war. Im nächsten Moment traf ihn der Fluch, den der Todesser auf ihn gerichtet hatte. Er hatte noch nicht einmal Zeit gehabt sich zu wehren (und das obwohl er ausgezeichnet war in Verteidigung der dunkelen Küste). Schon wurde die Welt um ihn herum schwarz.

***

Als er wieder zu Bewusstsein kam, hatte er Kopfschmerzen und befand sich in einem dunkelem Raum, auf einem Stuhl sitzend. Er war gefesselt. Panik überkam ihn. Würden sie ihn umbringen?
Die Tür flog auf und ein wenig Licht kam in das Zimmer, dann kam jemand herein und das Licht ging an. Einen Moment lang war er geblendet davon, auch wenn es nur schwach war und er musste die Augen zu zukneifen. Doch langsam gewöhnte er sich an das Licht und konnte einen großen, kaum älteren dunkelhaarigen Zauberer erkennen mit Schnurbart. Zwei weitere Männer kamen in den Raum, dessen Gesichter er aber durch ihre Kaputze nicht erkennen konnte. Er bekam den Eindruck es mit einer Todesser-Bande zu tun zu haben.
Der erste kam auf ihn zu und blieb direkt vor ihm stehen. Er beugte sich leicht nach vorne über zu ihm, sodass sein Gesicht jetzt auf seiner Höhe war. Er streckte seinen Arm nach ihm aus und zog sein Gesicht an seinen Haaren ein wenig mehr in das schwache Licht, sodass er ihn besser erkennen konnte.
-Wer bist du?- fragte dieser mit einem leicht französisch klingendem Akzent. Seine Frage klang eher wie ein Befehl als eine Frage. Er konnte sich nicht entscheiden, was für ihn vorteilhafter wäre; die Wahrheit zu sagen und sich als Reinblütiger zu äußern (das wäre zwar am Sichersten gewesen, aber in diesem Fall konnte er sicher sein, dass er wieder nach Hause gebracht werden würde) oder sich als jemand anderes aus zu geben. (wenn er sich einer anderen Reiblütigen Familie bekannte, würden sie das überprüfen während, wenn er sich als nicht Reinblütiger ausgab konnte er ihre Reaktion nicht einschätzen.) Kurzerhand entschied er sich.
-Mein Name ist James Potter, Sir-erwiderte er mit selbstbewusster Stimme. Der Todesser nickte langsam. Eine lange Pause folgte. Er schaute ihm die ganze Zeit in die Augen, so als ob er seine Antworte überprüfte und analysierte, ob sie wirklich wahr war .
-Sag mir die Wahrheit!- fuhr der Zauberer ihn an. Er hielt kurz inne und schien zu überlegen.
-Bist du etwa ein Schlammblütiger und willst mir deshalb nicht deinen wahren Namen sagen?!-fuhr der junge Mann ihn an.
Er biss sich auf die Lippe. Er war ein schlechter Lügner. Es würde ihm nichts anderes übrig bleiben, als seinen echten Namen zu sagen, wenn er nicht noch mehr Ärger wollte. Am Ende würde er noch James, seinen besten Freund, in Schwierigkeiten brigen.
Aber er  wollte auch nicht zurück zu seine Familie. Womöglich würden sie ihn in sein Zimmer über die restlichen Ferien einsperren und ihm verbieten auch nur irgendeinem seiner Freunde zu schreiben.
-Ich habe soeben meinen Namen gesagt- antwortete er dem Todesser. Seine zweite Frage ignorierte es einfach.
-Ach ja?! Na das weden wir ja gleich überprüfen...- sagte dieser und es war nicht zu überhören, dass er ihm nicht glaubte.
-Imperio!-zischte der Todesser und richtete seinen Zauberstab ihn. Doch dann geschah etwas merkwürdiges: plötzlich wurde alles wieder dunkel und etwas riss seinen Stuhl zu Boden. Nun lag er gefesselt an seinem Stuhl auf dem Boden, unfähig auch nur irgend eine Bewegung zu machen. Fühlte es sich so an von einem Imperius getroffen zu werden?
Nein.Der Fluch hatte ihn nicht getroffen. Er hatte immer noch die Beherrschung über sich selbst. Paar Sekunden später war die Dunkelheit wieder verschwunden und die energische Stimme einer Frau erfüllte den Raum.
-Nein! Lass ihn in Ruhe!-fauchte sie.
Er zappelte ein wenig bis er sehen konnte was passiert war. Ein Mädchen, etwa so alt wie er, stand zwischen dem Todesser und ihm. Sie kehrte ihm zwar den Rücken zu, aber er konnte auch von hinten erkennen, dass sie ziemlich hübsch sein musste. Sie entwaffnete die drei Todesser und drehte sich dann zu ihm um, um ihn von seinem Stuhl zu befreien. Als er ihr Gesicht sah konnte er ein Moment lang nicht anders, als sie verträumt an zu starren. Da konnten alle Mädchen in Hogwards einpacken. Sie war die hübscheste Hexe, die ihm je begegnet war.

Jinx Of Time- Der Fluch Der ZeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt