Harry blieb für einige Sekunden nur wie angewurzelt stehen und betrachtete uns, wie Louis neben mir stand und ich an der Küchenablage lehnte.
Als es mir noch unangenehmer wurde, als die Situation sowieso schon war, räusperte ich mich, woraufhin Louis an Harry vorbei zurück in das Esszimmer verschwand.
Harry stand immernoch ohne etwas zu sagen da, sein Blick lag nun auf mir, bis er sich einkriegte und mit irritiertem Gesichtsausdruck leicht den Kopf schüttelte.
"Ich- ich bin dann mal oben."
Als ich aus der Küche gegangen war, war es, als würde eine Last von mir abfallen.
Ich weiß nicht wieso, oder was das eben war, aber es war komisch und ziemlich unangenehm.
Im oberen Geschoss angekommen, begab ich mich in Harrys Zimmer und sah mich nach den Schlüsseln um, welche mir Harry gestern gegeben hatte.
Als ich diese fand, richtete ich Harrys Bett noch kurz und räumte Dinge, die im Raum herumlagen beiseite - wie ich ja sagte, ich war ein Ordnungsfanatiker oder vielmehr bin es immernoch.
Als alles dann soweit ordentlich war, verließ ich das Zimmer, um in mein zukünftiges Zimmer zu gehen.
Ich wusste, wo es war, da ich das letzte Mal meine Tasche daraus geholt hatte und mir eigentlich kurz darauf geschworen hatte, hier nie wieder her zu kommen.
Lustig, wie schnell ich meine Meinung änderen konnte.
Ich öffnete langsam die Tür um wirklich sicher zu gehen, dass sich niemand in dem Zimmer befand.
Vor mir erstreckte sich ein, für meine Verhältnisse, recht großer Raum, mit schlichten, Weis gehaltenen Wänden, einem, aus Holz gebautem Bockspringbett und einem, ebenfalls aus Holz bestehenden Schrank, welcher einen großen Teil der rechten Wand einnahm.
Ich ließ die Schlüssel auf die Kommode, welche sich ebenfalls rechts von mir befand, fallen und schloss die Tür hinter mir.
Mit viel Schwung öffnete ich die Fenster und bemerkte dabei, dass ich sogar einen kleinen Balkon hatte.
Ich ging auf diesen und atmete einmal tief durch, während ich meine Augen schloss.
Es war schönes Wetter, man hörte die Vögel zwitschern und die Morgensonne schien einem ins Gesicht.
Ich blickte über das Geländer hinab, auf die voll belaufene Straße unter mir, dort gab es viele Einkaufsläden, weshalb sich auch viele Menschen herumtrieben.
Plötzlich wurde es lauter, ich hörte eine Art Klicken, wie das einer Kamera. Verwundert scannte ich mit meinem Blick die Leute auf der Straße, bis ich an einer Gruppe Fotografen hängenblieb, welche sich fast darum scherten, von irgendetwas ein Foto zu machen.
Ich folgte der Richtung, in welche die Leute deren Kameras hielten und landete schließlich auf dem Balkon neben mir.
"Da kann man nicht einmal an die frische Luft gehen, ohne gleich fotografiert zu werden.", seufzte er, wirkte jedoch ziemlich gelassen.
"Dir gefällt es doch, die Aufmerksamkeit die sie dir schenken.", sagte ich.
"Wo du Recht hast.. dir gefällt doch auch die Aufmerksamkeit, die Harry dir schenkt, oder nicht?"
"Harry schenkt mir momentan recht wenig Aufmerksamkeit.", lachte ich leicht und stützte mich am Geländer ab, während ich weiter Leute beobachtete.
"Das sah vorhin in der Küche aber anders aus."
"Ich weiß auch nicht, was das war."
"Liebst du ihn?"
Erschrocken von den Worten, welche Liams Mund verlassen hatten, verharrte mein Blick auf einem Baum unten auf dem Marktplatz.
"Was? Wie kommst du darauf?"
"Es muss doch Etwas zwischen euch laufen, bisher kam noch nie ein Mädchen freiwillig her um die Freundin von Harry zu spielen."
"Bisher waren es ja auch nur Stars."
"Gutes Argument."
Ein leichter Windzug wirbelte meine Haare durcheinander, weshalb ich mir diese kurzerhand aus dem Gesicht strich.
"Antwortest du mir noch?"
"Auf was?"
"Na, ob du ihn liebst."
Er dreht seinen Oberkörper zu mir, um mir zu zeigen, dass seine ganze Aufmerksamkeit bei mir liegt.
"Nein."
"Wirklich nicht?"
"Wirklich nicht."
"Na das kann ja dann mal lustig werden."
"Wieso?"
"Du kannst nicht für ein halbes Jahr mit einem Typen zusammen sein, ohne dich wenigstens am Schluss in ihn zu verlieben, das geht einfach nicht."
"Wieso, ist dir das schonmal passiert?", neckte ich ihn und schmunzelte dabei.
"Was? Nein!"
"Wieso bist du jetzt eigentlich so?"
"Wie bin ich denn?"
"So ..normal irgendwie."
"Ob du's glaubst oder nicht, ich bin eben auch nur ein Mensch."
"Aber gestern hast du mich noch so komisch angemacht..?"
"So eine Einstellung hatte ich eben gegenüber Frauen, die Harry mit nach Hause bringt. Das hat sich nach 'ner Weile eben zur Gewohnheit gemacht."
"Nach einer Weile?"
"Er hat bis vor Kurzem noch öfters Frauen mit nach Hause gebracht und sie am nächsten Tag wieder heimgeschickt."
"Oh."
"Versprich mir, dass du ihn wieder hinbiegst."
Verunsichert, was er damit meinte, zog ich eine Augenbraue hoch.
"Dass er wieder der normale Harry wird, der, der er davor war, bevor die ganze Scheiße angefangen hat."
Ich merke, wie jemand an meine Zimmertür hämmert, weshalb ich mich von Liam abwende und vom Balkon gehe.
Kurzfristig drehe ich mich aber nochmal um und strecke meinen Kopf auf den Balkon, wo Liam immernoch in der gleichen Stellung verharrte.
"Versprochen."
Ein Lächeln ließ sich auf seinem Gesicht nieder.
Ich ging zurück ins Zimmer, schloss die Balkontür und zog die Zimmertür auf, vor welcher kein anderer als Harry stand.
Mit genervtem Gesichtsausdruck.
"Was?", fragte ich.
"Wieso hast du aufgeräumt?"
"Ich habe lediglich ein paar Sachen verstaut."
"Wo ist die Halskette mit dem Kreuzanhänger?"
"Woher soll ich das wissen?"
"Du hast doch aufgeräumt, oder nicht?"
"Ich hab ein paar Sachen vom Boden aufgehoben, ich weiß echt nicht wo die Kette ist."
"Aber du musst sie doch weggetan haben, sonst wäre sie jetzt noch da, verdammt.", meint er aufgewühlt.
Desinteressiert schlug ich ihm die Tür vor der Nase zu.
Ich hasste unsere Gespräche. Sie führten immer entweder ins Nichts, oder aufs Gleiche hinaus.
Das konnte auf Dauer echt anstrengend werden.
"Wo hast du sie jetzt hingetan?!", hämmerte er an meine Tür.
"Ich sagte doch, ich habe die gottverdammte Kette nicht, frag doch die anderen.", schrie ich genervt.
Ich konnte ein Stöhnen von ihm hören, und kurz darauf Schritte, was mich darauf schließen ließ, dass er wegging.
Erleichtert atmete ich auf.
Voten? :)
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Texting | Harry Styles
FanfictionAls Harry Louisa über Instagram direct antwortet, ahnen die Beiden noch nicht, was auf sie zukommt. Denn es wird sicherlich nicht nur bei Textnachrichten bleiben, auch, wenn das Buch so heißt. 》Ich lasse ihn los, stehe im gegenüber und er streicht m...