Nachdem ich mein Make-up aufgefrischt hatte, setzte ich mich auf die Bettkannte und starrte durch die Balkontür in den blauen Himmel.
Obwohl es schon Abend war, war es trotzdem noch relativ hell.
Ich mochte den Sommer.
Es war zwar noch nicht richtig Sommer, aber man konnte spüren, wie es immer wärmer wurde.
Als ich so nachdachte, fiel mir ein, dass ich meine Tabletten noch nehmen musste.
Schnell kniete ich neben dem Bett nieder und kramte sie hervor.
Ich ließ eine auf meine Handfläche fallen und wollte die Packung gerade wieder verschwinden lassen, als die Tür hinter mir aufging.
Schnell schmiss ich die Packung unters Bett.
"Was machst du da?"
"Nichts, ich-"
"Louisa?"
"Hm?"
"Ist alles in Ordnung?"
"Ja, klar."
"Und was suchst du unterm Bett?"
"Ich habe etwas verloren."
"Was denn? Ich kann dir suchen helfen."
Ich merke, wie er die Tür schließt und sich neben mich knien will.
"Nein, nein. Das passt schon.", meine ich harsch.
"Doch. Ich helfe dir gerne, weißt du. Ich bin gut im Sachen suchen. Ich finde alles-", er hält kurz Inne und kniet sich neben mich. "Was ist das?"
Er hebt die Tablette auf, die ich vorhin aus der Packung genommen habe.
Mist.
Die muss mir runtergefallen sein."Das ist-"
"Ist das eine Tablette? Für was?"
"Ich weiß nicht. Hab' ich noch nie gesehen."
"Wieso liegt die dann hier?"
"Keine Ahnung."
"Sie muss dir gehören. Sonst wohnt in diesem Zimmer keiner."
"Das tut sie aber nicht."
"Komisch. Wie kommt die dann hier hin?"
Sein Ton klingt angespannter.
"Ich- ich weiß ni-"
"Louisa. Lüg' mich nicht an."
"Ich habe wirklich keine Ahnung."
"Hier ist sonst niemand, verdammt."
"Trotzdem."
"Trotzdem?", er lacht. Es ist aber nicht das Lachen, das ich so an ihm liebe. Es ist ein kaltherziges Lachen, und es zerreißt mich. "Das ist das Einzige, was du dazu sagen kannst?"
Ich antworte nicht, starre ununterbrochen den Boden an.
"Wofür sind die?"
"Louisa?"
"Antworte mir doch!"
"Willst du mich verarschen?!"
Bei jedem Wort, dass er schreit, zucke ich zusammen.
"Das ist ..nichts.", flüstere ich, meine Stimme hört sich gefährlich weinerlich an.
"Nichts?!", er stößt einen Laut aus, den ich nicht deuten kann. "Wieso willst du es mir dann nicht sagen?"
"Das ist unwichtig."
Meine Stimme scheint immer leiser zu werden.
"Unwichtig? "
Ich bleibe still.
"Sowas nennst du unwichtig? Tabletten, von denen du mir aus weiß Gott welchem Grund nichts sagen willst?"
"Wenn ich es dir nicht sagen möchte?"
"Aber was, wenn du die Tabletten brauchst? Wenn sie sozusagen lebensnotwendig für dich sind? Und dann kannst du sie mal nicht von dir aus nehmen und keiner weiß davon? Was ist dann? Dann könnte weiß Gott was passieren. Aber da du mir ja nicht sagen willst, wofür die sind, kann ich es auch nicht einschätzen."
"Kannst du es bitte für dich behalten?"
"Ist das dein Ernst? Du sagst mir nicht, wieso du die nehmen musst aber ich soll es nicht weitersagen. Klar. Sonst noch was?"
"Harry.."
"Weißt du was? Es ist mir eigentlich scheiß egal. Mach was du willst. Aber wenn dir was zustößt, kann ich dir nicht helfen. Und ich werde es auch nicht."
Wieder bleibe ich still.
Ich weiß nicht, was ich tun soll.
Ihm sagen kann ich es nicht.
Ich will es nicht.
"Gut, okay. Wie ich sehe, änderst du deine Meinung trotzdem nicht. Wie du willst. Verlange ja nie wieder was von mir."
Damit steht er auf, verlässt das Zimmer und schlägt die Tür mit solch einer Gewalt zu, dass ich die Augen zusammenkneife und hochzucke.
Ich schlucke all den Schmerz und die Tränen, die sich ansammeln herunter und blinzele einige Male, um das Wasser in meinen Augen wegzukriegen.
Verdammt.
Scheiße, Scheiße, Scheiße.
"FUCK!", fluche ich und schlage mit der Faust gegen die Bettkante.
"Fuck Fuck Fuck Fuck!"
Vier weitere Male zuckt ein stechender Schmerz durch meine Hand.
Ich beiße meine Zähne zusammen und schlage auf die Matraze ein.
Ich lasse meinen ganzen Frust raus.
Alles was sich in mir angesammelt hat.
Ich hätte Alles getan, damit er es nicht rausfindet.
Und jetzt?
Ich habe alles versaut. Mal wieder.
Mein Wecker klingelt, ich schrecke hoch.
Wo bin ich?
Warte.
Was mache ich auf dem Boden?
Ich stehe langsam auf und sobald ich das Gleichgewicht gefunden habe, krabbel ich über das Bett, um das Mistfieh ruhig zu stellen.
Auf der Anzeige blinkt 8:00.
Scheiße, ich treffe mich heute mit Cam.
Ich fühle mich Elend, richtig mies.
Ich ziehe es vor, eine Dusche zu nehmen, bevor ich in den Tag starte.
Ich glaube, das ist das Beste, dass ich jetzt tun kann.
Nachdem ich geduscht habe, ziehe ich mich an und werfe zum zweiten Mal an diesem Tag einen Blick auf den Wecker.
8:35 Uhr.
Man, war ich langsam.
Essen kann ich wohl vergessen.
So schnell ich kann schminke ich mich und packe dann alles Nötige in meine Tasche.
Einschließlich meines Bustickets.
Ich kann wirklich nicht von Harry erwarten, dass er mich nach dem, was gestern los war, noch nach Bradford fährt.
Um 8:52 Uhr sehe ich mich nochmal um, ob ich wirklich alles dabei habe, was ich brauche.
Dann schließe ich die Tür.
Ein tiefer Atemzug, und los.
Irgendwie werde ich den Tag schon überstehen.
Voten? :)
Kommentieren? :))
♥All the Love♥
DU LIEST GERADE
Texting | Harry Styles
FanfictionAls Harry Louisa über Instagram direct antwortet, ahnen die Beiden noch nicht, was auf sie zukommt. Denn es wird sicherlich nicht nur bei Textnachrichten bleiben, auch, wenn das Buch so heißt. 》Ich lasse ihn los, stehe im gegenüber und er streicht m...