39. Kapitel

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Lina's Sicht

Noch am Vormittag kam meine 'Mutter' hoch, zu mir ins Zimmer. Da ich gerade etwas eingeschlafen war, bemerkte ich sie nicht sofort, sondern erst als sie mir die Bettdecke weg zog.
"Was soll das?? Was willst du hier?" Bestürzt betrachtet sie meinen Körper und die Verletzungen. "Gestern war ziemlich schlimm, hm?" Meint sie die Frage, wirklich ernst?!
"Ach echt?! Wann ist es denn mal nicht schlimm?" Sie blieb ruhig.
"Naja, aber SO schlimm, war es noch nicht oft. Daher kommt Thomas gleich, ich hab ihn schon angerufen."
Ohne eine Antwort abzuwarten ging sie aus dem Zimmer.

Thomas ist der Bruder von Jake. Er ist Arzt und kam schon einige Male vorbei, wenn Jake mir mal  wieder irgendeine Verletzung verabreicht hat. Ob er davon weiß? Ja er weiß es! Er ist genauso ein Arschloch wie Jake und findet es nicht schlimm, sondern es sogar richtig, mit Gewalt Probleme zu lösen. Er denkt das man nur mit Schläge einen Menschen erziehen kann. Daher denkt Thomas, dass ich ein aufmüpfiger Teenager bin, den man schon mal eine ziehen kann.

Dann klopfte es schon an meiner Tür und er kam hinein. "Ach Scheiße, hahaha. Hast wohl richtig eine rüber bekommen oder? So wie du aussiehst, hast du bestimmt richtig Scheiße angestellt um so etwas zu verdienen." Er zog es ins Lächerliche und lachte über meine Verletzungen, wie immer eigentlich.
"Falls es dich interessiert, ich habe rein gar nichts angestellt! Dein beschissener Bruder hat mich OHNE Grund geschlagen! Dazu kommt noch, dass er nicht MEIN Vater ist und gar nicht das Recht dazu hat, mich an zufassen!" Er lachte einmal kurz auf, bevor er weiter sprach. "Pech gehabt! Und jetzt halt deinen Rand, sonst fängst du dir gleich noch eine! Kleine Kratzbürste, du." Es bringt eigentlich nichts, noch etwas zu antworten, doch ich tue es trotzdem. "Oh ja, klar. Hier. Schlag doch  mal drauf. Mal sehen, was deine Kollegen im Krankenhaus von deiner neuen Therapiemethode halten." Seine Augen verengten sich zu Schlitzen und er stellte seinen Arzrkoffer auf meinem Schreibtisch. Als erstes sah er sich meinem Arm an. "Die Wunde muss genäht werden. Und du musst da eine Salbe rauf schmieren, damit es sich nicht weiter entzündet."
"Aha. Ist ja nicht weiter schlimm nh?! Da hat ja nur dein Bruder mit einer Schere rein gestochen. Aber egal, oder?!" Er sah nur einmal kurz zu mir auf und wandt sich wieder meinem Arm zu und begann dann die Wunde zunähen.

Als er damit fertig war, beäugte er mein Fuß. Es sieht nicht nach einen Bruch aus, es ist höchstwahrscheinlich nur eine Prellung. Versuche ihn ruhig zuhalten und innerhalb 4,5 Tage merkst du gar nichts mehr davon."
Dann legte er ihn wieder runter. Als nächstes war mein Gesicht dran.
"Die eine Wange, samt Auge, sind ziemlich angeschwollen und der Bluterguss ist auch etwas übel. Du trägst diese Salbe hier, darauf auf, sowie auf die anderen Schwellungen und blauen Flecke auf. Denn die wirkt abschwellend und beschleunigt den Vorgang. Damit die Flecke verblassen und in ein paar Tagen nicht mehr zusehen sind. Damit man dir von außen nichts ansieht. Ich gebe dir auch noch eine neue Salbe für deine Narben, die wirkt besser als die die du sonst immer hattest. Sie hat einen verbesserten Wirkstoff, damit die Narben verblassen und kaum bis gar nicht mehr zusehen sein werden. Einfach auf alle Narben auftragen. Damit du deinen hübschen Körper in Zukunft auch weiter in der Öffentlichkeit präsentieren kannst." Mit einem anzüglichen Grinsen, verschwand er dann endlich aus dem Zimmer und fuhr wieder zur Arbeit. Wie ich ihn hasse. Er ist genauso beschissen wie sein Bruder.

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