Lina's Sicht
Noch immer saß ich regungslos in meinem Auto und starrte auf das Gebäude, indem meine ach so tolle 'Mutter' sich gerade wieder ihren Akten widmet. Wie kann ich ihr nur so egal sein, ich verstehe es einfach nicht. Das vibrieren meines Handys riss mich aus meiner Starre. Seufzend nahm ich es vom Beifahrersitz und entsperrte die Displaysperre. Ich habe mit einer Nachricht von Caithy gerechnet, oder vielleicht Tyler, aber es war ein verpasster Anruf von einer unbekannten Nummer. Wer war das bloß? Die Frage wird sich gleich klären, da jetzt in diesem Moment wieder die Nummer auf dem Display erscheint. Ich atmete tief durch, bevor ich den Anruf entgegennahm.>>Hallo?<<
>>Ach hallo, meine Süße. Schön deine Stimme mal wieder zuhören.<<
>>Wer ist da?<<
>>Ein alter Bekannter. Ist alles okay? Wie ich hörte hattest du eine nervenaufreibende Nacht hinter dir.<<
>>W- Wer bist du??? Ich wüsste nicht wovon du sprichst.<<
>>Wer ich bin? Das wirst du noch erfahren, mi ángel. Dazu kommt, das du mir vertrauen kannst. Außerdem bin ich dein 2. Retter, dafür muss ich nur deinen ersten wegschaffen.<<
>>Welchen ersten Retter? Ich brauche keinen verdammten Retter!<<
>> Ich werde ihn einfach das Hirn wegschießen. (Gelächter) Na ich muss dann auch wieder. Wir hören uns wieder, versprochen, mi carino.<<
>> Du willst mich doch verarschen. Scheiße nein, ich glaube nicht das wir uns wieder hören! Wähle nie wieder meine Nummer.<<
Perplex legte ich auf und bemerkte das ich eine Gänsehaut hatte. Was war das für ein verwirrendes Gespräch? Dasschlimmste ist,dass dieser Typ sich nicht verwählt haben kann, er wollte mich sprechen. Denn die Stimme kam mir bekannt vor, von irgendwo her, nur ich erinnere mich nicht mehr daran. Egal wie stark ich nachdachte, ich kann sie zu keiner Person zu ordnen. Als mein Handy wieder begann zu klingeln, zuckte ich zusammen, ich achtete gar nicht auf die Nummer, sondern hielt es mir gleich ans Ohr.
>>Du kleine dreckige Schlampe! Was erzählst du deiner Mutter so einer Scheiße! Warte du mal ab, bis du nach Hause kommst. Und dieses Mal läuft es anders, das verspreche ich dir, Miststück.<<
Mir wurde von einem Moment auf den anderen schlecht. Es war Jake's Stimme am anderen Ende der Leitung. Ohne zu antworten, legte ich auf. Karin hat ihn angerufen und ihm erzählt das ich bei ihr war und geschildert habe was vorgefallen ist. Wenn sie mir sowieso nicht glaubt, wieso muss sie ihn dann auch noch anrufen? Ich hasse ihn und sie langsam auch. Fest steht, dass ich jetzt garantiert nicht nach Hause fahr. Nachdem was er am Telefon gedroht war, wartet er nur darauf das ich nach Hause komme und da Karin garantiert wieder bis spät Abends im Büro blieb, wären wir wieder alleine und er hat garantiert schon alles geplant. Seit gestern Abend fühl ich mich so anders, so dreckig, als würde er noch immer meinen Körper berühren. Warum musste ich alles immer wieder durchleben? Warum musste ich immerzu wieder alles vor mir sehen?
Da ich nicht nach Hause kann und Tyler nicht abhob, werde ich heute im Auto schlafen. Caithy ist heute beim Familienessen und Tyler, wie gesagt er nimmt nicht ab. Außerdem war es vielleicht auch gut so, denn irgendwann geh ich ihm auch mal auf die Nerven, wenn ich jeden Tag bettel das ich dort schlafen kann. Und das will ich nicht. Ich habe Angst davor, das ich ihm irgendwann zu viel werde und er sich von mir entfernt. Wenn ich nur daran denke versetzt es mir in ein Stich in meinem Herzen. Ich hab Angst ihn zu verlieren.Ich fuhr wieder zum See, weil es der erste Ort war, der mir einfiel. Still ging ich den Pfad entlang und setzte mich wieder auf dem Steg. Ich genoss die Stille, auch wenn es schöner wäre, jetzt hier in Tyler's Armen zu zu sitzen, oder mit Caithy hier jetzt zu reden und zu lachen. Sie ist mir wichtig geworden und es fühlt sich verdammt schön an, wieder eine allerbeste Freundin zu haben. Jemand mit den man über jeden Mist lachen kann, auch ohne einen Grund zu haben. Jemand mit den man über Jungs, die Liebe und das Leben reden kann. Jemanden mit dem man stundenlang Filme und Serien schauen kann. Jemanden mit dem man auch mal Party machen kann. Ich brauchte nicht jemanden, sondern Caithy. Wir passen zusammen wie zwei Puzzleteile. Wir sind auf einer Wellenlänge und ich liebe sie schon wie eine Schwester. Alice hatte sich immer nur für ihre eigenen Probleme interessiert, wenn ich etwas hatte, hörte sie kaum richtig zu. Und als dann die Trennung meiner Eltern war und ich mein Daddy nicht mehr fand, war das für sie der Zeitpunkt zu gehen, weil es nicht um sie ging. Weil ich fertig mit meinen Nerven war, am Ende und am Boden zerstört. Ich war traurig und sie konnte mit meiner Stimmung nicht umgehen. Und das tat weh, das gab mir noch den Rest, als sie dann auch noch weg war. Aber jetzt wo ich Caithy kenne, weiß ich das das damals nie eine richtige Freundschaft zwischen Alice und mir war. Caithy zeigt mir was eine Freundschaft ausmacht. Das man sich auch für den anderen interessiert und nicht für sich selbst. Es ist ein Geben und Nehmen.
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Show The World Your True Face
Roman pour Adolescents(Me)lina ist ein 16 jähriges Mädchen, von dem alle denken, sie hätte ein perfektes Leben. Doch was alle nicht wissen ist, dass ihr Leben alles andere als perfekt ist. Ihr Stiefvater misshandelt sie und ihre Mutter verlangt von ihr, dass sie nichts...